Der Wiesbadener Technologiekonzern SGL ist angeschlagen. Denn inzwischen mehren sich die Zweifel am superleichten Wunderwerkstoff Carbon, den SGL unter anderem an BMW für den i3 liefert. „Das Geschäftsjahr 2013 schloss SGL mit fast 400 Millionen Euro Verlust ab – bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2014 fielen miserabel aus,“ schreibt die Wirtschaftswoche. Zudem stufte der Zeitung zufolge die Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit von SGL auf „hochspekulativ“ (B2) zurück.
„Dass SGL in absehbarer Zeit noch einmal die Wende schafft, ist derzeit zweifelhaft“, schreibt die Wirtschaftswoche weiter. Denn der Hoffnungsträger Carbon werde „mehr und mehr entzaubert“, das Preisniveau sei anhaltend unbefriedigend. Zwar steige die Nachfrage nach Carbon. Aber die Überkapazitäten am Markt drücken den Preis. Auch im Stammgeschäft von SGL – der Herstellung von Grafitelektroden, die zum Schmelzen von Schrott zu Stahl benötigt werden – schwächeln die Wiesbadener.
Zudem sorgte eine Ankündigung von ThyssenKrupp-Manager Herbert Eichelkraut für Unbehagen und Verwirrung bei SGL. Er deutete an, dass im nächsten i3-Modell wieder mehr Stahl statt Carbon und Aluminium eingesetzt werden können. BMW hat dieses Statement bisher noch nicht kommentiert.