Ob das Elektroauto ein Massenerfolg wird, hängt vor allem vom Akku ab: Der Preis müsse sinken, die Energiedichte müsse sich erhöhen und die Lebensdauer wachsen, schreibt die Zeit. Dirk Uwe Sauer von der RWTH Aachen allerdings dämpft aufkommende Euphorie. „Die Vorstellung, batterieelektrische Fahrzeuge könnten das heutige Alleskönnerauto eins zu eins ersetzen, wird auf absehbare Zeit nicht Wirklichkeit werden“, sagt der Professor für Energiewandlung und Speichersystemtechnik nüchtern.
Sauer rechnet demnach damit, dass die heutige Zellchemie soweit optimiert wird, dass die Energiedichte einer Zelle in den kommenden zehn Jahren verdoppelt werden kann. Rein technisch wäre das eine zweifache Reichweite bei gleichem Gewicht. Für erfolgversprechend halte der Forscher auch eine Lithium-Schwefel-Batterie, falls deren Lebensdauer und Sicherheit in den Griff zu kriegen sind. Diese Technik sehe er auf dem Markt allerdings frühestens im Jahr 2025.
Auch ein modulares Baukastensystem halte Sauer für sinnvoll: Es würde Kunden ermöglichen, je nach den eigenen Bedürfnissen unterschiedlich große Batterien im Fahrzeug einzusetzen. Beim VW e-Golf zum Beispiel sei der Akku nicht komplizierter eingebaut als in einem Smartphone – selbst während der Haltedauer könne, rein technisch betrachtet, ein größeres oder kleineres Paket eingesetzt werden.