„Stürmische Zeiten am Strommarkt“ sieht die Süddeutsche Zeitung aufkommen und berichtet über die Probleme, die durch steigende Produktion bei der Windkraft verursacht werden. Zwar haben erst kürzlich die zwei Orkantiefs Elon und Felix für eine Rekordproduktion in den deutschen Windstromanlagen gesorgt – sie lieferten rechnerisch so viel Strom wie knapp zwei Dutzend Atomkraftwerke. Für die Netzbetreiber allerdings sei das nicht unbedingt ein Grund zu überschwänglichem Jubel: „Denn sie müssen die Schwankungen ausgleichen“, heißt es in dem Bericht. Die Kosten dafür müssten „letztlich die Stromkunden“ tragen.
„Wir arbeiten immer häufiger am Limit“, sagte Tennet-Deutschland-Chef Urban Keussen der SZ zufolge. „Denn wenn von Norden her so viel Windstrom in die Leitungen fließt, müssen anderswo Kraftwerke gedrosselt werden“, schreibt die Zeitung. An besonders windigen Tagen müssen demnach bis zu 4800 Megawatt Leistung umgeschichtet werden. Allein im Tennet-Netz seien so Kosten von sechs Millionen Euro entstanden, die über die Netzentgelte an die Stromkunden weitergereicht werden.
Auf Kosten der Stromkunden
Das Problem ist einer der Knackpunkte bei der Energiewende. Da immer mehr Ökostrom produziert wird, lohnen sich konventionelle Kraftwerke für die Betreiber immer weniger. Während an normalen Tagen die Megawattstunde Strom knapp 30 Euro einbringe, sinke der Preis wie letztens am „stürmischen Samstag“ auf lediglich 1,10 Euro je Megawattstunde. Mit diesem Preis können herkömmliche Kraftwerke nicht gewinnbringend betrieben werden, Stilllegungen seien die Folge.
„Vor allem die Kraftwerksbetreiber liebäugeln deshalb mit speziellen ‚Kapazitätsmärkten'“, so die SZ, die eine zusätzliche Einnahmequelle bedeuten können, „eine Art Entlohnung für Betriebsbereitschaft“. So stünde dann zwar in einer „plötzlichen Windflaute“ genügend Elektrizität zur Verfügung, allerdings blühe dann auch „ein neues Subventionssystem auf Kosten der Stromkunden“.
Sandro meint
..blödsinn ..windkraftanlagen werden bei netzüberlastung oder auch gerade bei sturm abgeschalten..durch die energieversorger ..sie sollen aufhören zu heulen die die leute zu verarschen..
Starkstrompilot meint
dann braucht man halt Kraftwerke, die schnell hoch- und wieder runtergefahren werden können wie Gas- oder Wasserkraftwerke und keine Kohle- und Atomkraftwerke.
Seit Jahren verschleppen die Betreiber und die Regierung die nötigen Maßnahmen, um auf die Volatilität der regenerativen Energien reagieren zu können. Die sollen ihre Kosten selbst bezahlen, die Heulsusen. Wer auf das falsche Produkt setzt, ist raus.
Euer Starkstrompilot
Herbert meint
Das sehe ich ganz genau so.
Dauernd wird einem der neoliberale Scheiss vorgelabert, und wenn es plötzlich neue Energietechnologien gibt, die günstigen Strom liefern können, wird gejammert, da ist dann plötzlich der freie Markt nicht mehr so toll.
Die Herrschaften sollen ein anständiges Grid bauen, und die AKWs schon heute vom Netz nehmen, das wär mal ein Schritt in die richtige Richtung.