Damit die Potenziale von Elektromobilität in Österreich noch besser genutzt werden können, starten elf Landes- und kommunale Energieversorgungsunternehmen (EVU) im Januar 2015 eine gemeinsame Interessensvertretung – den Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ).
„Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, ein offenes, interoperables, österreichweites Ladestellen-Netz zu entwickeln. Der BEÖ versteht sich hier als Impulsgeber“, sagt Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des neu gegründeten Bundesverbands für Elektromobilität Österreich (BEÖ).Halasz: „Wir wollen eine kosteneffiziente und flächendeckende Versorgung mit Elektromobilität ermöglichen. Dafür haben wir unsere Kräfte als Energieversorgungsunternehmen mobilisiert.“
Zusätzliche Impulse notwendig
Derzeit haben E-Autos noch einen geringeren Anteil am gesamten (Welt-) Automobilmarkt, doch Experten erwarten einen deutlichen Anstieg von E-Fahrzeugen in den nächsten fünf Jahren – auch in Österreich: Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2014 doppelt so viele E-Autos und Plug in-Hybride neu zugelassen (2014: 1.281) wie im Jahr davor (2013: 654). Fahrzeuge mit alternativen Antrieben trugen auch dazu bei, dass die CO2-Emission der PKW insgesamt weiter zurückgingen. Im vergangenen Jahr waren es im Durchschnitt 129 g/km. Ziel für 2021 sind 95 g/km – somit ist noch viel zu tun.
Der Bundesverband für Elektromobilität (BEÖ) wird aktiv an Gesetzesvorschlägen, Richtlinien und Normierungen mitwirken. „Österreich hat Nachholbedarf bei Förderungen und Anreizsystemen für Elektromobilität „, meint Jürgen Halasz. „In Ländern mit hohen Anreizsystemen, wie etwa Norwegen und die Niederlande, stieg nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern auch die Marktdynamik. Daher begrüßen und unterstützen wir die Ökologisierungsanreize etwa bei Dienstfahrzeugen, die in der derzeit laufenden Steuerreform-Kommission erarbeitet werden.“ Außerdem möchte der BEÖ das Thema Elektromobilität stärker in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken.
Neben dem Kaufpreis zählen vor allem Reichweite und Zugang zu einer öffentlichen Ladestation derzeit zu den größten Hürden für den Kauf eines Elektroautos. Derzeit sind mehr als 1.600 Ladepunkte von unterschiedlichen Anbietern in Österreich für eine öffentliche Nutzung verfügbar. „Eine einfache und zuverlässige, anbieterübergreifende Ladeinfrastruktur erhöht die Nutzbarkeit des Fahrzeugs“, weiß Katharina Olbrich, Generalsekretärin des BEÖ zu berichten. „Die Einbindung in moderne Verkehrskonzepte muss daher möglichst frühzeitig im Alltag erprobt werden, um in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Chancen der Elektromobilität zu schaffen“, so Olbrich.
Der BEÖ
Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) ist eine Interessensvertretung von elf Energieversorgungsunternehmen aus Österreich: Wien Energie GmbH, EVN AG, Salzburg AG, Energie AG Oberösterreich Fair Energy GmbH, Energie Burgenland Green Power GmbH, Energie Graz GmbH & Co KG, Energie Steiermark Mobilitäts GmbH, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, LINZ AG, Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW).
Als führende Interessenvertretung für Elektromobilität in Österreich setzt sich der BEÖ für den konsequenten Aufbau eines offenen, interoperablen, österreichweiten Ladesystems ein. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Vernetzung der Zugangssysteme der einzelnen EVUs zu ihren Ladestationen, um ein österreichweites, vereinheitlichtes Stromtanken zu gewährleisten.