Zwar sorgen Teslas Elektroauto-Limousine Model S sowie das kommende E-SUV Model X für viel Aufsehen in der Automobilbranche, leisten können sich die Edel-Stromer aber nur wenige. Fans der Marke und Elektromobilität im Allgemeinen warten daher gespannt auf die Markteinführung des für 2017 angekündigten kompakten Elektroautos Tesla Model 3.
Tesla-Chef Elon Musk hat bereits verraten, dass das E-Auto für den Massenmarkt um die 35.000 Dollar kosten und deutlich mehr Reichweite als aktuell verfügbare Elektrofahrzeuge im Kompaktwagensegment bieten soll. Im Rahmen der kürzlich erfolgten Vorstellung der neuesten Tesla-Software äußerte sich Musk nun erneut zu seinen Plänen für das Model 3.
„200 Meilen (ca. 322 km, Anm. d. Red.) ist die Messlatte für ein Elektroauto. Wir brauchen mehr als 200 Meilen im Praxisbetrieb. Nicht 200 Meilen im ‚Klimaanlage abgeschaltet, auf ebener Strecke fahren‘-Modus,“ so Musk und ergänzte: „Alles unter 200 Meilen ist nicht ausreichend. Die meisten Leute erwarten 20 Prozent mehr als das.“
Hintergrund: Nicht nur bei Elektroautos sorgt der hierzulande gebräuchliche Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) immer wieder für Kritik. Denn während Hersteller mit Hilfe dieses Fahrzyklus gerne ihre vermeintlichen Sprit- und Stromsparwunder anpreisen, sind die darauf basierenden Verbrauchsangaben im Alltag meist nicht zu realisieren. Selbst der deutlich strengere Fahrzyklus der US Umweltbehörde (EPA) ist nur unter Idealbedingungen – bspw. ebene Fahrstrecke, minimaler Einsatz von Heizung oder Klimaanlage und optimale Batterietemperatur – zu erreichen.
Elon Musks neueste Äußerung zum Model 3 lässt daher vermuten, dass der noch in Entwicklung befindliche Kompakt-Stromer auch unter erschwerten Bedingungen – wie z.B. bei besonders warmem oder kaltem Wetter, hügliger Fahrstrecke und aufgedrehter Klimaanlage oder Heizung – nicht merklich an fahrbaren Kilometern einbüßen soll. Nach derzeitigem Stand der Technik würde das bedeuten, dass die offizielle Normreichweite – je nach angewandtem Fahrzyklus – deutlich über den von Musk als Minimalziel angegebenen 200 Meilen Praxisreichweite liegen wird.
Aktuelle Elektrofahrzeuge etablierter Hersteller wie VW e-Golf, Renault ZOE oder Nissan LEAF bieten in der Praxis allerdings teils beträchtlich weniger als 200 Kilometer Reichweite mit einer Ladung. Selbst der derzeitige Branchenprimus Model S leistet die vom Hersteller angegebene Maximalreichweite von bis zu 502 Kilometern nur durch den Einsatz eines stattlichen und äußerst kostspieligen Batteriepakets.
Elon Musks öffentliche Ankündigung bezüglich der zu erwartenden Reichweite für das kommende Model 3 fällt demnach also gewohnt optimistisch aus. Mit Hilfe der gegenwärtig im Bau befindlichen Tesla „Giga“-Batteriefabrik legen die Kalifornier aber möglicherweise bereits heute den Grundstein für die ehrgeizigen Zukunftspläne des umtriebigen Unternehmers.
peladoni meint
Nur Optimisten bringen die Welt weiter.
Peter Holenstein meint
Habe schon fast alles gefahren, seit 2014 75 000 km mit dem Model S
Fazit: the coolest car on Planet Earth!
peladoni meint
Bravo
Michael meint
Naja 200 Meilen braucht das Model III auch denn enger soll das Supercharger Netz von Tesla nicht werden ;).
BTW: Die 502km erreicht man auch nur wenn man maximal 90km/h fährt bei Temperaturen um 20°C und ohne Klimaanlage.
Ich bin gespannt auf das Model III aber ob das 2017 auf den Markt kommt … da zweifle ich noch. Das Model X hat sich auch schon gut verspätet und das Model S sollte anfangs auch viel weniger kosten als die 100.000€ die jetzt für den P85 aufgerufen werden.
Tom meint
Ich kann Elon Musk da nur beipflichten und hoffe, dass Tesla es mit dem Model 3 auch genau so umsetzt – mehr als 320 km echte Reichweite, auch im Winter, bei ungünstigen Bedingungen. Wenn das Supercharger Netzwerk weiter wie bisher ausgebaut wird, wird man mit diesem Model 3 zügig in alle Himmelsrichtungen fahren können…