Kundenfreundliches Laden von Elektrofahrzeugen über Ländergrenzen hinweg wollen die Plattformbetreiber e-clearing.net, GIREVE, MOBI.E, Enel und Hubject ermöglichen und haben deshalb ihre Zusammenarbeit zur Vernetzung der fünf wichtigsten eRoaming-Plattformen in Europa beschlossen. Die Paneuropäische Initiative soll Elektroautofahrern das anbieter- und grenzüberschreitende Laden ihrer Fahrzeuge durch nur einem Fahrstromvertrag zukünftig weiter vereinfachen.
eRoaming-Plattformen fungieren im Elektromobilitätsmarkt als Bindeglieder zwischen verschiedenen Marktakteuren. Betreiber von Ladeinfrastrukturen werden über diese Business- und IT-Plattformen mit Stromanbietern und Fahrzeugherstellern vernetzt. Diese Vernetzung soll Elektroautofahrern das unkomplizierte Laden an Ladestationen außerhalb des Ladenetzwerkes ihres Anbieters ermöglichen.
Die fünf Plattformen haben in verschiedenen europäischen Ländern bereits Angebote im Bereich eRoaming etabliert. Mit der im Herbst 2014 ins Leben gerufenen Initiative treiben die Partner nun gemeinsam mit mehr als 30 weiteren Unternehmen verschiedenster Branchen die Vernetzung der einzelnen Plattformen voran. Im Ergebnis sollen damit die Hürden für die Nutzung von Elektrofahrzeugen verringert und eine interoperable Ladeinfrastruktur geschaffen werden.
Im ersten Schritt werden die Plattformbetreiber die zum Auffinden von Ladestationen benötigten Geodaten ihrer angeschlossenen Ladestationsbetreiber konsolidieren. Noch in diesem Jahr soll somit auch das Laden von Elektrofahrzeugen an Stationen dieser fünf eRoaming-Plattformen durch das sogenannte „Interroaming“ ermöglicht werden.
Mehr Informationen unter hubject.com/de/pan-european und smartlab-gmbh.de/elektromobilitaet/e-clearingnet
Unterstützer der eRoaming-Initiative
Die Paneuropäische eRoaming-Initiative lebt von den Erfahrungen und dem Know-How der teilnehmenden Unternehmen und ist offen für weitere interessierte Unternehmen aus dem Elektromobilitätsmarkt. Die aktuellen Teilnehmer sind:
Allego GmbH, BMW Group, Center for Excellence and Innovation in Automobile Industry (CEiiA), CNR, Daimler AG, EDF S.A., ELaadNL, EnBW AG, Enel, E.ON SE, ERDF S.A., eViolin, GIREVE SAS, Hubject GmbH, MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG, MOBI.E S.A., Nissan Europe, Renault, Ricardo Strategic Consulting, Robert Bosch GmbH, RWE Effizienz GmbH, Siemens AG, smartlab Innovationsgesellschaft mbH, SMATRICS, The New Motion BV, T-Systems Austria, Vattenfall Europe Innovation GmbH, Verbund AG und Volkswagen AG.
Twizyfahrer meint
Wieso immer vernetzen, warum nicht bezahlen wie am Zigarettenautomaten? ??
Warum immer überflüssige Spezialtechnologie. Alles immer teurer machen als es ist und zudem anfälliger.
Dr.M. meint
Richtig, da kann ich nur zustimmen, sowohl was die Nutzerfreundlichkeit, die Lage und die (praktisch nicht vorhandenen) Abrechnungsmodalitäten angeht, da ist Tesla mit seinen Superchargern genial. Deswegen brauchen die hier auch nicht mitzumachen.
Da gibt es nämlich nichts zu vereinheitlichen oder zu roamen, weil so geplant. DAS ist europäische Einheit, nur schade, dass uns ausgerechnet ein US-amerikanisches Unternehmen vormachen muss, wie das geht.
Jetzt, da das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird hektisch versucht, an etwas herumzukurieren, was mit etwas Planung und damit verbundenem vorherigen Überlegen vermeidbar gewesen wäre: Unterschiedliche Stecker (CHAdeMO, Typ 2, Typ 1, dann mal wieder ein Schuko, toll) und Ladeströme und -systeme, schlecht bis nicht funktionierende Abrechnungssysteme – da macht Tesla allen etwas vor. Und deswegen werden dann auch tolle neue Standards für öffentlich zugängliche Ladesäulen aus dem Hut gezaubert, die ganz sicher rein zufällig nicht auf die Supercharger passen.
Jaja, aber in DE 1 Mio Elektrofahrzeuge in 2020, träumt mal schön weiter in Berlin
Starkstrompilot meint
ich werde an keiner Ladesäule laden, so lange es den Begriff eRoaming gibt. Ich habe keinen Vertragspartner. Ich habe Strom für mein Haus. Dort lade ich auch mein Auto. Aber was hat eine weite Fahrt mit meinem Hausstrom zu tun? Richtig. Nichts. Der Begriff Roaming war bei den Mobiltelefonen schon Unsinn, war aber wenigstens nur über Ländergrenzen hinweg relevant.
Ich erwarte eine Ladesäule, an der ich ganz normal bezahlen kann und zwar einen akzeptablen Preis für den Strom, den ich kaufe, nicht die Standzeit. Ich kaufe ja keine Parkzeit.
Abgesehen davon sind sämtliche Ladesäulen immer noch an völlig unsinnigen Stellen. Es gibt kein Reiseladenetz. Das hat nur Tesla.
Man lädt zuhause voll, braucht unterwegs Strom, muss dafür jedoch meist enorme Umwege in irgendwelche Fußgängerzonen oder zu Autohäusern in Kauf nehmen. Genau das, was man sich als Stromfahrer nicht leisten kann.
Erst wenn man Strom wie Benzin kaufen kann, wird die Elektrifizierung des Autoverkehrs eine Chance haben, denn erst dann werden die Leute nicht mehr nach der Reichweite fragen, weil es dann kein Problem mehr darstellt.
Diese ganzen Zusammenarbeiten und Vernetzungen schrecken eher ab als dass sie etwas vereinfachen. Die wahren Hemmschuhe des Elektroautos sind die Stromlieferanten selbst.