Eigentlich wollte man das große Vorbild für Elektromobilität sein: „Zehn Prozent der insgesamt neu angeschafften oder neu angemieteten Fahrzeuge“, so das erklärte Ziel der deutschen Bundesregierung aus dem Jahr 2011, sollen „einen Emissionswert von weniger als 50 Gramm CO2 als Zielwert einhalten“ – ab dem Jahr 2013 sollte es bereits soweit sein.
Was daraus geworden ist, brachte nun eine Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen ans Tageslicht, aus der der Tagesspiegel zitiert: „Das Ziel, mindestens zehn Prozent der neu gekauften oder angemieteten Dienstwagen elektrisch zu fahren, erreichten nur vier von 17 Bundesministerien und -behörden“, heißt es darin der Zeitung zufolge.
Nur das Auswärtige Amt, das Innen- und das Verkehrsministerium sowie das Bundespresseamt halten demnach die Vorgabe auch ein. Die Ministerien für Familie, Justiz und Entwicklung besäßen demnach überhaupt gar keine Elektroautos.
Dr.M. meint
Richtig, denn das Problem ist, dass es schon eine Blamage für die deutsche Autoindustrie wäre, wenn die Regierung gesammelt in Teslas Model S rumfahren müsste, weil die Herrschaften selbst nichts Ordentliches fertigbekommen.
Oder kann sich jemand Sigmar Gabriel im BMW i3 vorstellen? Evtl. zusammen mit dem amtierenden Kanzleramtsminister Altmaier?
Oder im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft im Renault ZOE? Der ist ja gerade 5000 Euro billiger geworden, weil im Herbst das Nachfolgemodell kommt, wäre also was für Herrn Schäuble, damit es bei der schwarzen Null bleibt.
Oder der Kia Soul EV für den Aussenminister?
Naja, nur ausser beim Tesla kommen die Herrschaften dann gerade mal vom Kanzleramt bis zum Bundestag, wenn es bis zum Brandenburger Tor gehen soll, muss schon nachgeladen werden.
Fragt sich – ausser bei Tesla und seinen selbstfinanzierten Superchargern – nur wo: CHAdeMO gibt es ja in Deutschland kaum, aber ganz viel CCS – was nur leider kaum ein heutiges E-Auto hat, serienmässig schon mal gar nicht.
Bleibt also wohl doch nur ein Tesla Model S – aber wo es doch mit der Zusammenarbeit des Kanzleramtes mit den USA und der dortigen NSA gerade so gut läuft, da könnte man ja die Zusammenarbeit mit Tesla machen, das geht doch dann bestimmt.
In der Schweiz hat Bundesrätin Doris Leuthard da übrigens weniger Berührungsängste, sie fährt einen Tesla als Dienstfahrzeug, obwohl sie sich sicher auch wegen der Ausgaben rechtfertigen muss.
In Deutschland ist und bleibt die e-Mobilität eine Lachnummer. Leider. Aber wer zu spät kommt, den bestraft ja bekanntlich das Leben.
Starkstrompilot meint
Dürfte vielleicht daran liegen, dass es auf Ministerebene nur eine richtige Marke weltweit gibt, die aber leider keine deutsche ist. Alle anderen möglichen Fahrzeuge tun vielleicht ökologisch, sind es aber nicht.
So lange man im Stadtgebiet und Großraum um Berlin bleibt, würden auch andere Marken funktionieren, sogar deutsche, wenn auch unverschämt teuer. Aber der Steuerzahler zahlt’s ja.
Aber man müsste sich drum kümmern und hier erkennt man, was unsere Bundesregierung neben vielen anderen Themen in diesem Bereich tatsächlich von der ganzen Energiewende hält. Eigentlich gar nichts. Man macht halt so ein bisschen mit, aber Priorität hat da gar nichts.
Wir haben ja noch viel Zeit und außerdem haben wir ja eine Wahl, ob die Wende sein muss oder nicht.
Wer hat die eigentlich gewählt. Ach, das waren ja wir. Das haben wir ja schön hingekriegt.
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.