Die These: Fallende Preise für Elektrofahrzeuge können dazu beitragen, dass die Elektromobilität in Deutschland weiter an Fahrt gewinnt. Die gute Nachricht dazu: Waren Elektrofahrzeuge bis 2010 noch doppelt so teuer wie vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, betrug der Preisaufschlag aller 2014 zugelassenen Elektrofahrzeuge im Durchschnitt 45 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr, wo der Wert noch bei 60 Prozent lag, ist das ein Rückgang um ein Viertel. Elektrofahrzeuge, die erst seit kurzem auf dem Markt sind, sind teilweise sogar nur noch um die 30 Prozent teurer als vergleichbare Modelle. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie von Horváth & Partners. Die Berater haben den aktuell verfügbaren Elektromodellen entsprechende Referenzfahrzeuge zugeordnet, die in Bezug auf Kriterien wie Motorisierung, Größe und Markenstärke vergleichbar sind, und die Preislisten verglichen.
Trend: Deutlich geringerer Aufpreis für Stromer
Würde sich der Trend der letzten drei Jahre fortsetzen, so läge der Aufpreis für Elektrofahrzeuge bis 2020 deutlich unter 10 Prozent. Treiber sind u. a. fallende Batteriepreise und die Bereitschaft der Automobilhersteller, auf Marge zu verzichten, um den Markt zu besetzen.
Aus Sicht von Heiko Fink, Automobilexperte bei Horváth & Partners und Co-Autor der Studie, kann auch die Politik durch entsprechende Kaufanreize für Unternehmen und Privatpersonen die Durchsetzung der Elektromobilität beschleunigen. „Eine solche Willenserklärung der Politik würde die Attraktivität von Elektrofahrzeugen gegenüber klassischen Verbrennern weiter steigern“, ist er überzeugt.
Fallende Preise für Elektrofahrzeuge können dazu beitragen, die aktuelle Dynamik in Richtung Elektromobilität zu fördern. Etwa 26.000 Pkw fuhren Ende 2014 in Deutschland elektrisch (rein batteriegetriebene Fahrzeuge und Plug-in-Hybride). Ein Plus von fast 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter der Prämisse, dass sich die Wachstumsrate der letzten drei Jahre bis 2020 fortsetzt, wird das 2010 ausgerufene Ziel der Bundesregierung, dass bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen im Einsatz sind, mit 820.000 Elektrofahrzeugen sogar fast erreicht.
MenChannel.DE meint
Nabend ecomento.de, eine kleine Frage: Wenn 2014 der Aufschlag 60 Prozent betrug und 2015 nur noch 45, beträgt der Rückgang doch nur 15 Prozent – und nicht 25? Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden? Trotzdem, auch 15 Prozent sind schon mal was! Wenn es so weiter geht, kann es ja nicht mehr lange dauern, bis Elektroautos auf dem Preisniveau von Benzinern und Dieseln sind. Fragt sich nur noch, wo Otto Normal als Mieter sein E-Auto lädt?!
ecomento.de meint
Das hat uns auch erst verwirrt, gemeint ist aber wohl der prozentuale Rückgang von 60 auf 45 Prozent – also (60-45)/60 – und nicht die Differenz…
VG
TL | ecomento.de