Mit der Elektrifizierung unserer Alltagsmobilität einher geht unweigerlich die Frage nach Elektro-Campern. Das praktische daran: An der Mehrheit der Campingplätze ist jeder Stellplatz auch mit einer Steckdose ausgestattet, an der man die Batterie seines Elektroautos im Optimalfall auch laden kann. Wir haben uns zwei Erfahrungen mit verschiedenen Fahrzeug-Konzepten einmal genauer angeschaut.
Campen im herkömmlichen Nissan e-NV200
Daniel von Saving-Volt (Bilder) hat sich kürzlich mit einem Nissan e-NV200 auf den Weg nach Berlin gemacht, um dort das Champions-League-Finale zu erleben. Auf der dreitägigen Tour diente der Elektro-Transporter als Fahrzeug und Schlafplatz zugleich. Die selbst gestellte Herausforderung war, die Stromanschlüsse an den Campingplätzen zu nutzen, aber „dies vorher explizit nicht mit den Campingplätzen abgesprochen“ zu haben – vielmehr wollte er „schauen, wie spontan die Betreiber auf eine so spezielle Frage reagieren“.
Über einen kleinen Trick mit einer speziellen Ladebox und dem für Campingplätze typischen blauen „Caravanstecker“ war das Laden – wenn auch mit geringer Leistung – kein Problem, weder am Arnumer See bei Hannover, noch am Barleber See bei Magdeburg. Auf beiden Campingplätzen habe er „lediglich drei Euro für den Strom pauschal für eine Nacht bezahlt“.
Der Trip habe „gezeigt, dass sich Campingplätze offen für diese Technologie zeigen und wie funktional man einen Kompaktvan nutzen kann“ – in dem Kastenwagen diente die normale Ladefläche samt ausgelegter Isomatten als Nachtlager, ausreichend groß für zwei Personen.
Camper-Umbau Hillside Leisure Dalbury E
Weitaus bequemer wäre es im e-NV200-Camping-Umbau Dalbury E von der britischen Reisemobil-Manufaktur Hillside Leisure gewesen, den AutoBild getestet hat. Dessen Bett sei „mit 180 x 104 Zentimeter top für einen und toll für zwei Liebende.“ Praktisch sei das nachgerüstete Aufstelldach, in das gegen Aufpreis ein Kinderbett nachgerüstet werden könnte. Dazu gebe es eine „schlanke Küchen- und Schrankzeile mit Kühlschrank, Waschbecken und Zweiflammenherd, der per Gas arbeitet.“
Zu den Fahrzeugkosten von knapp 30.000 Euro plus Batteriemiete kommen für den Umbau nochmal 15.000 Euro hinzu. Das „nette und funktionelle Reisemobil“ sei somit zwar ein teurer Spaß, aber dafür ein „Avantgarde-Camper, bei dem die Entschleunigung serienmäßig eingebaut ist“.