Zehn Meter hoch, 1,5 Kilometer lang und 2,5 Kilometer breit: Um die in Offshore-Windparks erzeugte Energie zwischenspeichern zu können, will die belgische Regierung eine künstliche Insel in der Nordsee bauen. Das „iLand“ getaufte Eiland ähnelt einem riesigen Sandring, „der nachts leergepumpt und bei hohem Strombedarf geflutet wird“ berichtet Spiegel Online von dem Projekt.
In den kommenden Jahren will Belgien demnach Hunderte Windräder in insgesamt fünf neuen Windparks vor seiner Küste installieren. Den dort überschüssig erzeugten Strom könne die intelligente Insel in Form von Wasserkraft zwischenspeichern. Nachts, wenn der Energiebedarf gering ist und die Windräder mehr Strom liefern als verbraucht wird, soll demnach das Wasser aus dem Ring heraus gepumpt werden. So entstehe „ein bis zu 30 Meter tiefes Bassin – ein Loch im Meer“.
Steigt die Verbrauchskurve wieder an, etwa zur ersten Stoßzeit am Morgen, kann Meerwasser durch Unterwasserturbinen wieder in den Ring geleitet und so Strom erzeugt werden. Vier Stunden lang soll das „iLand“ 500 Megawatt konstanter Leistung bringen, was „immerhin einem Drittel der Leistung eines Atomkraftwerks wie Brokdorf“ entspreche. Noch vor der Sommerpause, so Spiegel Online, wolle die Regierung entscheiden, ob die Genehmigung für den auf eine Milliarde Euro angesetzten „iLand“-Bau erteilt wird.