Erneuerbare Energien haben im Jahr 2023 knapp 52 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Damit ist der Anteil um fünf Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen und liegt erstmals für ein Gesamtjahr über der Marke von 50 Prozent.
Einen besonders hohen Anteil erneuerbaren Stroms gab es in den Monaten Juli (59 %), Mai (57 Prozent) sowie Oktober und November (jeweils 55 %). Im Juni erreichte die Stromerzeugung aus Photovoltaik einen neuen Allzeit-Rekord: 9,8 Milliarden Kilowatt (kWh) Strom wurden in diesem Monat aus Solarenergie produziert. Die Stromerzeugung aus Windenergie an Land erreichte für das Gesamtjahr betrachtet einen neuen Rekord mit 113,5 Milliarden kWh.
Da die Erneuerbaren-Quote als Anteil am Stromverbrauch bemessen wird, erhöht ein niedrigerer Verbrauch die Quote und umgekehrt. Daher wirkt sich der aktuell niedrigere Stromverbrauch positiv auf die Erneuerbaren-Quote aus. Aber auch in absoluten Zahlen lag die Erzeugung der Erneuerbaren Energien mit 267,0 Milliarden kWh so hoch wie noch nie zuvor. Das entspricht einem Anstieg um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Die Zahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Einst haben viele den Erneuerbaren nur einen einstelligen Anteil am Stromverbrauch zugetraut, heute nutzen wir mehr Strom aus erneuerbaren als aus konventionellen Quellen und haben die 100 Prozent Erneuerbare fest im Blick“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Der Weg zu einer vollständig klimaneutralen Stromversorgung war und ist aber kein Selbstläufer. Die zweiten 50 Prozent schaffen wir nur, wenn die Politik alle Hürden für den Erneuerbaren-Ausbau konsequent weiter aus dem Weg räumt … Wir brauchen eine Gelingenshaltung bis in jede Amtsstube.“
Die Erzeugungszahlen im Einzelnen
Insgesamt wurden im Jahr 2023 nach vorläufigen Berechnungen rund 508,1 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom erzeugt – knapp 11 Prozent weniger als im Jahr 2022 (2022: 569,2 Mrd. kWh). Davon stammten 267,0 Mrd. kWh aus Erneuerbaren Energien (2022: 251,8 Mrd. kWh): Windkraftanlagen an Land machten mit 113,5 Mrd. kWh den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus (2022: 100,1 Mrd. kWh). Photovoltaikanlagen lieferten 62,0 Mrd. kWh (2022: 59,3 Mrd. kWh), dicht gefolgt von Biomasse (einschl. dem biogenen Anteil der Siedlungsabfälle) mit 49,7 Mrd. kWh (2022: 49,7 Mrd. kWh). 23,0 Mrd. kWh Strom stammten aus Windenergieanlagen auf See (2022: 25,2 Mrd. kWh). Wasserkraftanlagen lieferten 18,7 Mrd. kWh (2022: 17,4 Mrd. kWh).
Den Ökostromanteil am Bruttostromverbrauch zu bemessen, ist die gängige Berechnungsgrundlage. Sie geht zurück auf europäische Vorgaben und steht im Einklang mit den Zieldefinitionen der Bundesregierung zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Der Bruttostromverbrauch bildet das gesamte Stromsystem eines Landes ab und beträgt nach vorläufigen Berechnungen 2023 517,3 Milliarden kWh (2022: 540,2 Mrd. kWh).
Eine andere Möglichkeit ist, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung zu messen. Sie umfasst die gesamte in Deutschland erzeugte Strommenge, also auch die exportierten Strommengen. Der Anteil Erneuerbarer Energien im Jahr 2023 auf Basis der Bruttostromerzeugung beträgt knapp 53 Prozent (2022: 44 %).
Wolfgang meint
2022 gab es mehr Sonnenstunden als dieses Jahr. Wind weht mal mehr mal weniger und meist nicht dann, wenn man ihn braucht. Speicher sind nicht in Sicht. Viele Windkraftanalagen sind abgefackelt, zu alt oder umgefallen. Weniger Photovoltaik wurde installiert, weil Material oder Manpower fehlte.
In der zweiten Jahreshälfte haben viele Firmen Kurzarbeit angemeldet, somit wurde weniger Energie benötigt.
Alles in allem würde ein Mathematiker die Zahlen im Nuh auseinander nehmen.
Wird es auch wohl, weil in den Redaktionen keine Mathematiker sitzen, nur Abschreiber. Frohes Fest.
THeRacer meint
„Wind weht mal mehr mal weniger und meist nicht dann, wenn man ihn braucht. … Viele Windkraftanalagen sind abgefackelt, zu alt oder umgefallen.“
… bitte Zahlen und Quellen nennen, sonst ist diese Meinung nur ist eine Mischung Binsenweisheit und undifferenziertem, unqualifizierten Unfug.
Im übrigen: Im Netzverbund weht immer irgendwo Wind, und die Sonne scheint immer auf der Erde. ;-)
THeRacer meint
… nur eine Mischung aus …
Swissli meint
Interessant wird es erst, wenn die letzten 20% gedeckt werden müssen.
Ist wie bei autonomen Autos. 99% ist easy, das letzte Prozent ist harte lange Arbeit. Tesla lässt grüssen.
Andi EE meint
Das ist doch komplett anders als beim autonomen Fahren. Erneuerbare Energien wie Solaranlagen sind schrottbillig und brauchen kaum Unterhalt, die letzten „20%“ sind ein Kinderspiel. Das Gegenteil ist der Fall, die Hochlaufphase ist das grosse Problem, weil man keine Überschusskapazität hat und man die Überschussenergie innerhalb von Europa nicht transferieren kann. Wenn in Spanien die Sonne scheint und es in DE regnet, hat man jetzt weder ein ausreichendes Netz, noch die hohe Kapazität DE zu versorgen. Gleiches gilt auch für den Windstrom aus DE, wo man später viel Energie vom Norden in den Süden transferieren kann. Ziel muss es immer sein, möglichst wenig zu speichern, weil speichern teuer ist. Das wird alles viel besser werden, je mehr Überschüsse wir generieren können. Dann kann sich auch die H2-Sparte für den Stahl bedienen und muss nicht das Lügengebäude bedienen, indem sie aus Erdgas H2 erzeugen.
Autonomes Fahren ist 1000x komplexer, das andere um das wir ein Theater machen, ist einfach.
GE meint
Die Herrausforderung wird sein möglichst wenig Reservekapazitäten zu benötigen.
Aber auch da gibt es Möglichkeiten. Schritt 1 wäre aber die täglichen Solarpeaks im Sommer so zu glätten, dass in den Abendstunden genug zur Verfügung steht. Da läuft aber auch schon viel was man gar nicht immer mitbekommt.
Aber ich denke schon das die letzten 20% recht viel Aufwand brauchen, weil transnatinale Netze, Speicher etc. einfach Zeit brauchen werden.
Eine zumindest einfach Sache um zu Speichern wäre übrigens Biogas aufzureinigen und ins Erdgasnetz zu Speichern anstatt es direkt für die Stromerzeugung zu Nutzen.
Yoshi meint
Dazu habe ich kürzlich einen Bericht über eine sehr interessante Studie gehört. Die haben für die Standorte aller 2.500 Kohlekraftwerke weltweit untersucht, inwieweit diese für eine Kombination aus Solar- und Windkraft und Speichern taugen.
Vorteil wenn man diese Standorte nutzt: man kann den bestehenden Anschluss zum einspeisen nutzen (weniger bürokratische Hürden), oft ist ein Tagebau in der Nähe der mehr als genug Platz bietet und der Umbau ließe sich in den meisten Fällen in 4-5 Jahren bewältigen. Die Rentabilität passte auch. Diese Kraftwerke sind für 25% des Co2-Ausstoßes weltweit verantwortlich.
Ich fand den Bericht sehr schlüssig, hier sollte man sofort massiv Geld für den Umbau bereitstellen, angefangen bei den weltweit ältesten Kraftwerken.
Damit ließe sich viel mehr bewirken als in Deutschland PV-Anlagen oder energetische Sanierung zu fördern.
Das Problem daran: die Jobs die wegfallen, hier wurde nur der Ansatz genannt dass die Leute ja ein paar Jahre lang die Solarparks aufbauen können.
Dagobert meint
Die Berechnung ignoriert nur leider völlig, dass im Sommer häufig zu viel Strom aus erneuerbaren Energien im Netz ist und dafür an trüben Wintertagen nicht mal genug für alle Haushalte die „100% Ökostrom“ beziehen da wäre. So wurde z.B. am 30.11.2023 lediglich 18,8% des deutschen Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen gedeckt, es beziehen aber ~30% der deutschen Haushalte „Ökostrom“ – Eigentlich müssten dort dann die Lichter aus gehen…
Die Kosten für Erneuerbare Energien aus Batteriespeicher (Akku), Pumpspeicherkraftwerk, Wasserstoff (Power-to-Gas-to-Power) werden noch richtig lustig. Ist halt leider doof, dass die Wärmepumpe ausgerechnet dann viel Energie braucht, wenn diese tendenziell knapp ist.
Mäx meint
Die Energie ist im Winter nicht knapp.
Das ist gut daran zu sehen, dass Deutschland im Winter Nettoexporteur wird und im Sommer zum Importeur.
Frage an dich nach diesem Fakt (siehe Energie Charts): In welchen Monaten fehlt dann effektiv eher die Energie?
Kasch meint
Siehe Feinstaubkarte – als größter Dreckspatz Europas und wenn Energiekosten noch keine Rolle spielen, kann sich Deutschland leider noch so Einiges leisten, leider. Echt imposant, sobald wieder Schnee auf den Solardächern liegt und „Fossile“ schnellstens, und dadurch maximal umweltschädlich, ausgleichen müssen.
GE meint
Das gute ist das im Winter hauptsächlich Wind liefert und der seltene Schnee in ein Phase mit nur wenigen potentiellen Sonnenstunden fällt. Auch die schnell regelbare Kapazität ist ja in der Regel Gas und nicht Braunkohle.
Da wir im Winter exprotieren lohnt es sich mal in Importierenden Länder zu schauen. (Letztes Jahr Frankreich wegen kaputter AKW) aktuell Italien.
Soeri# ch meint
@ Kasch
Also Deutschland ,, Dreckspatz Europas ,, na dass ist nun überhaupt nicht richtig!! Unmöglich! Es ist nun wirklich so, dass Deutschland für Grüne Energie macht. Was machen denn alle anderen Länder mit Ihren abgebrannten Brennstäben??
Mal über den Tellerrand schauen… siehe an Mittelmeer….
Stefan meint
Im Winter laufen mehr Kohle- und Gaskraftwerke als im Sommer (bzw. mit höherer Leistung). Es gibt andere Länder wie Polen, die in der Gesamterzeugung einen höheren Kohleanteil als Deutschland haben. Der CO2-Ausstoß der Verbrennerkraftwerke in Deutschland ist aber im Summe vielleicht höher als in Polen, wenn man den Bezug zur erzeugten Energie bzw. zur Bevölkerung weglässt.
ZastaCrocket meint
Also wir haben einen Akku(Auto und Haus) und den können wir laden, wenn der Strom richtig günstig ist. Vor allem im Winter wenn der Wind weht.(ca. 19ct/kWh) Damit entlasten wir aktiv das Netz. Im Sommer existieren wir dank PV für das Stomnetz überhaupt nicht. Und Du so? Anhand Deiner Kommentare vermute ich Du hast noch keine Berührungen mit den Erneuerbaren gehabt und ziemlich viel Angst vor dem Schreckensszenario, das Dir die Öl- und Gaslobby gemalt hat. Brauchst Du nicht zu haben. Alles wird gut!
derSchnabler meint
@ZastaCrocket wieviel Geld hast du so ausgegeben? :)
Und wie viele Leute haben für dein höheres Gehalt für viel weniger Gehalt gearbeitet?
Ansonsten passen PV und Luftquirlheizung nicht zusammen.
Mäx meint
Der Bot wird immer abstruser
@Entwickler: Bitte nochmal an die Logikeinheit setzen…da stimmt irgendwas nicht
mäxpaperl meint
@Mäx mit PV können ca. 5-10% für die Luftquirlheizung erzeugt werden.
Deshalb kommt 90-95% der Strom aus der Steckdose = Netz.
Juckt 100% der Luftquirlbesitzer Null :)
Gunnar meint
@ mäxpaperl: fakenews.
Meine Wärmepumpe wird zu 70% im Jahresmittel mit Steom aus eigener PV betrieben. Also keine 5%
Mäx meint
@Entwickler: Ihr müsstet da mal das Selbstmitleid rausdrehen.
Dagobert meint
Ich habe immerhin ein Balkonkraftwerk, für eine große PV ist das Dach mit 55 Jahren (noch) zu alt, das lohnt sich nicht mehr. Wenn es in 3-5 Jahren so weit ist habe ich aber genug Fläche für ca. 25 kW peak, und dennoch bleibe ich Realist:
Die üblichen 20 kWh Akkus reichen bei einer Wärempumpe so ca. 4-5 Stunden, wenn man ihn im Winter denn überhaupt voll bekommt, das E-Auto möchte schließlich auch noch etwas.
Der Wärmebedarf unseres Hauses liegt so bei ca. 35.000 kWh im Jahr, davon entfällt das meiste (ca. 30.000) auf den Winter. Wenn ich im Winter also (sehr optimistisch) eine Arbeitszahl von 3 erreiche, muss ich immer noch irgendwo 10.000 kWh Energie hernehmen. Die lassen sich auch mit 25 kW peak nicht annähernd selbst erzeugen.
Wenn es mal die Möglichkeit gibt als Privathaushalt günstig 5000-8000 kWh mit in den Winter zu nehmen, sprechen wir uns noch mal. Der 55 Jahre alte Tank unter meinem Vorgarten kann übrigens 130.000 kWh Wäremenergie speichern.
Futureman meint
Das Problem ist, das es ca 1.000.000 Jahre braucht bis der Tank „nachgewachsen“ ist. Aber das ist ja nur das Problem der nachfolgenden Generationen.
South meint
@Dagobert. Oh mann, du strebst nach privater Autarkie und das ist was gaaaannnz anderes. Nachdem du keinen Winderzeugung oder BIO Gaserzeugung oder Zugang zu Pumpspeicherkraftwerken oder überregionale Stromnetze etc. hast, und noch dazu ein offenbar altes energieintensives Haus hast, ist das natürlich nicht einfach mit jammern und einer PV Installation erledigt.
Dagobert meint
@South, irgendjemand muss das aber speichern. Wie man es auch dreht und wendet – wir alle verbrauchen die meiste Energie im Winter. Ich habe noch niemanden erlebt, der autark durch den Winter kommen. Auch nicht der Neubau unserer Freunde, der erst im Juli bezugsfertig wurde. Auch da ist aktuell der Akku immer leer und die Wärmepumpe nuckelt fröhlich. Wer speichert also die Energie und, noch viel wichtiger, was soll das kosten? Die Mär vom, billigen Ökostrom bricht eben spätestens bei Wasserstoff Power-to-Gas-to-Power in sich zusammen. Mit Pumpspeicherkraftwerken braucht man mir auch nicht zu kommen, die wird es in Deutschland wegen Umweltauflagen nicht geben. Der BUND hat erst vor ein paar Jahren hier im Schwarzwald durch Klagen eins verhindert und ist da immer noch stolz drauf. Akkus sind bei der benötigten Wäremenergiemenge ein Tropfen auf den heißen Stein.
GrußeinesNiedersachsen meint
„@South, irgendjemand muss das aber speichern“
genau das ist imho der Punkt und diese Ansicht teile ich mich Dagobert ausdrücklich.
Die überschüssige Energie aus PV/Windkraft/Wasser möglichst effizient und klimaschonend zu speichern ist ein Schlüssel und sei es als Wärme in Flüssigkeiten.
und was fällt den Experten in Politik und Wirtschaft dazu ein: Wasserstoff
– das dürfte kaum effizient sein, wie wir nicht nur hier am Beispiel PKW gelernt haben, die hochkomplexen risikoreichen Wandlungsverluste sind einfach zu hoch, um noch von Effizienz sprechen zu können.
aber wenn sich die H2 Lobby was in den Kopp gesetzt hat.. mit den richtigen Connections… in die Politik… dann setzt die ökonomische Vernunft aus und die Subventionsgier behält die Oberhand –
too late, die Menschheit ist zu doof und lernt offenbar nicht dazu.
South meint
@Dagobert. Das Beispiel mit deinem vermutlich älterem Haus hinkt und es gibt auch nicht eine einfach Lösung, sondern viele. Das Erste. Am besten die Energie nicht verbrauchen müssen, Sprichwort Dämmung, Energieeffizient, Solar, PV. Zweitens. Du bekommst Energie im Winter, welche du Privat nicht erzeugen kannst wie z.B. Wind und Bio-Gas. Drittens und da reden wir vom Rest, welcher am schwersten und teuersten zu ersetzen ist. Entweder Pumpspeicher, größere Accu (vielleicht mal Natriumaccus…) etc. oder aktuell dann den Rest tatsächlich mit fossilen Brennstoffen wie Gaskraftwerke. Perspektivisch dann H Kraftwerke etvl. H Importe, vielleicht sogar E Fuels. Klar, dass ist teuer, aber im Jahresschnitt ist das ok.
South meint
Einfach Öl- Gasheizung, Benziner/Diesel und Kohlekraftwerke, am besten noch Braunkohle, wie wir das früher größtenteils gemacht haben, können wir uns nicht mehr leisten. Und ganz wichtig. Wir reden in BRD immer von den Teuren letzten Prozent. Es ist doch schon mal ein Riesenschritt, wenn der allergrößte Teil eben nicht mehr mit fossilen Brennstoffen umgesetzt wird. Wir müssen Energieverbrauch vermeiden, dann effizienter und dann muss es nachhaltig werden. Mein Haus verbraucht 33TkWh, ist aber ein Zweifamilienhaus, aber auch nicht mehr das Allerneuerste. Die Stellhebel sind wirklich riesig. Bei mir gibts die Energiewende im Kleinen. Ich habe gedämmt, dann gespart (LED etc.), dann effizienz (Solar/PV) und den Rest macht eine Ölheizung. Und die werde ich auch noch los….
Stefan meint
Wasserstoff ist nicht die effizienteste Speicherlösung, aber unter den derzeit bekannten die kostengünstigste bezogen auf die Speicherkosten pro MWh. Man kann im Sommer auch E-Fuels für die Heizung erzeugen, mit noch größeren Verlusten als bei Wasserstoff. Oder Ammoniak (NH3), wie es für den Wasserstofftransport per Schiff geplant ist.
Jeder Hausbesitzer kann sich dann in 20 Jahren überlegen, ob er sich die entsprechende Menge grüne Energie in den Tank legt oder über Stromnetz bezieht.
South meint
@Dagobert. Deine Zahl täuscht, so einen schlechten Tag muss du mittlerweile richtig suchen und ist weit weg vom Schnitt. Die EE sind tatsächlich eine Erfolgsgeschichte und natürlich sind die letzten 20% mal schwer zu erreichen, aber das würde dann bedeuten, dass wir 80% ersetzt haben. Wichtiger als die Prozentjagt hier ist aber, erstmal die fossilen Verbraucher überhaupt in den Stromsektor rüberzuschieben. Stichtwort. E Mobilität (incl. LKW, Schiffe, Flugzeuge), Industrie wie grüner Stahl, Heizung etc.. Wir werden jeden grünen Strom brauchen, den wir erzeugen/kriegen können… und ja, die Speichertechnik wird immer wichtiger werden, aber auch das werden wir hinkriegen, wenn wir wollen…
Quallesr meint
Das stimmt nicht. Im Winter gibt es mehr Wind. Im Sommer mehr Sonne. Das gleicht sich ziemlich gut aus. Man muss nur das Stromnetz bauen damit man den Strom im Winter von Norden nach Süden bekommt und im Winter anders herum.
Jeff Healey meint
„Man muss nur das Stromnetz bauen damit man den Strom im Winter von Norden nach Süden bekommt und im Winter anders herum.“
Und günstigere, dezentrale Speicher, wie zum Beispiel die Redox Flow von CMblue mit Flüssigen, organischen Elektrolyten, die kälteresistent, leicht austauschbar und leicht recyclebar sind. Mir schwebt so etwas für unsere Siedlergemeinschaft vor.
GrußeinesNiedersachsen meint
„Und günstigere, dezentrale Speicher“ – Top Idee, top Beispiel
würden doch bitte unsere Politiker auf allen Ebenen mehr über solche Möglichkeiten wissen und darüber nachdenken, wie derartige Technologien weiterentwickelt und gefördert werden. H2 mag für Industriebetriebe, Schiffe etc. eine Möglichkeit sein,
für die dezentrale Versorgung privater Haushalte imho ungeignet, da zu ineffizient / zu viele Verluste bei Herstellung, Transport, Speicherung, Anwendung…
Yogi meint
Jo Dagobert, die Ölheizung, die 30%-70% ihres Öls selbst macht musste halt nun verlinken. Und auch, wenn 18% an einem Tag in einem 30-40Jahre Umbau-System dein Problem sind, haste immer noch kein Öl selbst gemacht…..
Gunnar meint
Geht der privat erzeugte Solarstrom, welcher nicht eingespeist wird, sondern direkt vom privaten Haushalt verbraucht wird, in diese Statistik mit ein? Ich glaube nicht, hätte aber gerne Gewissheit. Kann das jemand beantworten?
Folgendes fiktives Szenario: Die installierte PV-Leistung bleibt unverändert, aber durch immer mehr Wärmepumpen und E-Autos steigt der Eigenverbrauchsanteil und es wird weniger eingespeist. Dadurch müsste in der Gesamtstatistik der PV-Anteil am Stromverbrauch bzw. Stromerzeugung sinken, oder?
Ossisailor meint
Da PV-Anlagen ja angemeldet werden müssen und letztlich auch die Stromerzeugung dort gemssen und erfaßt wird (weil es sonst ja keine Vergütung geben wird), wird sie als solche auch in die Statistik eingehen.
Auf jeden Fall werden zwei Werte erfaßt:
1. Welche Strommenge aus dem Netz ins Haus geliefert wurde, und
2. Die Strommenge, die ins Netz eingespeist wurde.
Also sind beide Werte bekannt und müssten m.E. auch in die Statistik eingeflossen sein.
Gunnar meint
Mir geht es um den Eigenverbrauch. Den kann der Netzbetreiber nicht aus den Daten (Netzeinspeisung und Netzbezug) ermitteln. Dafür braucht er noch die Menge, die auf dem Dach insgesamt produziert wurde. Und meines Wissens hat er die Info nicht, sondern nur der private Nutzer.
Futureman meint
Richtig, die Menge wird nur als Minderverbrauch erfasst. Einige sehen darin aber eine Wirtschaftskrise.
South meint
Genau. Der Netzbetreiber kann das nicht sehen, weil es nicht ins Netz eingespeist wird.
@Futureman. Warum Wirtschaftskrise?
Jeff Healey meint
South,
was Futureman meint, einige Deutsche bringen den geringeren Stromverbrauch mit der Wirtschaftskrise/Rezession in Verbindung. Meine Meinung: Besonders auch einige Menschen aus bestimmten politischen Richtungen möchten dort derzeit unbedingt etwas gewaltiges hineininterpretieren.
Was meines Erachtens nur sehr schwer oder gar nicht zu beweisen ist.
Wie Gunnar oben schon angesprochen hatte, kann der (vordergründig laut statistischer Erfassung) sinkende Stromverbrauch zumindest teilweise woanders herrühren, wie z.B. aus steigenden Eigenverbräuchen der Bürger in PV-Besitz, durch Wärmepumpe, E-Auto, Hausspeicher, etc.
South meint
Aahhh. Naja, das Wort Krise wird heutzutage schon arg überstrapaziert. Eine Rezession ist ja nicht gleichzusetzen mit dramatischen Wirtschaftskrise…
Steven B. meint
Motivation kommt unter anderen auch durch Erfolge. Immer alles schlecht zu reden und die rezension in den Vordergrund rücken ist nicht zielführend, im Gegenteil. Klar wurde der Verbrauch gesenkt, aber das kann auch auf Dauer so geschehen. Immerhin ist nirgends das Licht ausgefallen oder musste gar abgeschaltet werden. Unterm Strich ist das ein Erfolg und darf berechtigt gelobt werden. Frau Andreae betont, dass der Abbau von Bürokratie auch in den Amtsstuben umgesetzt werden muss, damit wir an den Zielen festhalten können – selbst wenn wir die Ziele nicht erreichen ist die Message klar – Abbau von Bürokratie und hin zur Unterstützung von Alternativen Energien.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und mit jedem neu installierten Windrad oder neu installierten PV-Anlage wird das laute Rufen nach der heiligen Atomkraft zwar nicht leiser, aber für immer mehr Leute sichtbar sinnloser.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Jenen die eine Windkraftanlage vor die Nase gestellt bekommen solltest du mit dem „sichtbar sinnloser“ mal befragen. Ein witziges Wortspiel in diesem Zusammenhang.
ZastaCrocket meint
Beteilige die Leute an den Erträgen und es ist sofort Ruhe im Karton. Da freue sie sich dann, wenn sie sehen, wie der Wind Geld für sie verdient.
Gunnar meint
Niemand bekommt eine Windkraftanlage vor die Nase gestellt. Da ist immer ordentlich Platz dazwischen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ich hatte 20 Jahre das AKW Neckarwestheim vor der Nase, frag mich mal.
South meint
Ich sehe aus meinem Fenster 4 Windkraftanlagen. Natürlich wärs schöner, wenn wir keine bräuchten, aber es ist das bei weitem geringste Übel und ähnlich wie PV freut man sich, dass man den Strom irgendwie für sich herstellt, anstatt einem menschenverachtendem Regime in den Rachen zu schieben.
Und nie und nimmer würde ich ein AKW oder gar ein Endlager in der Nähe haben wollen.
S EDE meint
Warum ist ein Fernsehturm etwas Tolles aber ein Windrad etwas Bedrohliches? Ein Windrad ist deutsche Ingenieurskunst und mein Herz schlägt immer etwas schneller, wenn ich eines drehen sehe. Ich finde es sehr imposant, leider viel zu wenige. Als ich im Zug unterwegs war, hat ein kleines Kind zu seiner Mutter sehr überrascht zur Mutter gesagt: „Mamma, schau mal ein Windrad“ und war ebenfalls begeistert.
Futureman meint
Frage mich, wie der selbstgenutzte Strom aus inzwischen mehr als 1 Million Balkonanlagen berechnet wird?
Darüber hinaus laden viele ihre E-Autos mit eigenem Überschuss-Solarstrom, der auch nirgends offiziell (zum Glück) erfasst wird.
Denke alleine diese beiden Faktoren lassen den Energiebedarf erheblich senken.
Da macht die Rezession von unter einem Prozent bestimmt nicht so viel aus.
Ansonsten helfen weiter steigende Strompreise den Strombedarf durch schlauen Umgang zu senken bzw. noch mehr Eigenverbrauchs-PV zu bauen.
derGolf meint
@Futureman du redest von mickrigen 2% Eautos im Bestand und 98% Verbrennern.
Elektromotoriker meint
Hohe Stromkosten = weniger Arbeitsplätze.
So lautet leider die einfache Gleichung
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Atomkraft: 62 ct./kWh
Alternative Energie 2 bis 4 ct./kWh
Weiß noch nicht jeder.
Ossisailor meint
Genau. Es schwirrt immer noch in vielen Köpfen die Vorstellung herum, dass Atomkraft günstig sei. Es ist die teuerste, komplizierteste und gefährlichste Art der Stromerzeugung.
Elektromotoriker meint
Der Stromverbrauch ist gesunken. So eine hübsche Wirtschaftsrezession bewirkt wahre Wunder.
TDI-Geldverbrenner meint
Das Horrorszenario „Netz- Zusammenbruch wegen der vielen Elektroautos“ kommt wohl garnicht? Habe tonnenweise Elektrolyt gebunkert für den Blackout.
Justin Case meint
Horrorszenarien, die von interessierter Seite propagiert werden.
Richtig ist: der Strommarkt dreht sich hin zu variablen Preisen, die gerade für die Besitzer von Elektroautos extrem intessant sind (tibber, rabbot charge etc.).
Das führt dazu, dass bei geringen Preisen mehr geladen wird. In der Folge müssen weniger Windräder und PY-Anlagen abgedreht werden, wenn diese „zu viel“ Strom produzieren.
Meine These: Elektroautos werden (wenn sie es nicht jetzt schon sind) in kurzer Zeit netzdienlich!
TDI-Geldverbrenner meint
Hinzu kommt noch die Elektroenergie, welche die Raffinerien perspektivisch nicht mehr brauchen.
derMäxxer meint
@Justin Case du lebst in einer kleinen Blase! 2% haben ein Eauto wieviele von den Besserverdiener (das Besser wird von den normal Verdiener erwirtschaftet) haben solche lustigen variablen Tarife?
Genau fast keiner.
Bernhard meint
@derMäxxer
Es ist das gleiche wie mit allem was neu und innovativ ist. Die Zweifler können sich das einfach nicht vorstellen, das sowas funktioniert und Andere wagen eben den Schritt in die neue Welt.
Mir BEV auf Strecke gehen? Unmöglich!
Mit einer Wärmepumpe einen ungedämmten Altbau mit Heizkörper betreiben? Finanzieller Selbstmord!!
Und jetzt der nächste heisse Scheiß der genausowenig geht. Variable Stromtarife mit nur erneuerbarer Energie? Wie bitte? Man muss sich nur mal die Tarife für den Spotmarkt ansehen über einen längeren Zeitraum. Die Hausakkuspeicher sind im freien Fall und die ersten BEV in der Garage mit über 80 kWh-Akku können schon V2H. Mit etwas Phantasie gehen die Energiekosten in den Keller. Aber Zweifler haben keine Phantasie. Nur Weltmeister in Nörgeln.
MichaelEV meint
„fast keiner“ Können sie den Beweis führen und haben konkrete Zahlen?
Aber ja, viele leben noch in einer Blase, zusammen mit Maik und all seinen Aliasen und reden von Preisen für Ladestrom von 30, 40, 50 Cent/kWh und die ganz verrückten von mehr als 1 €/kWh für Ladestrom während andere mit variablen Tarifen für 20, 15 oder gar nur knapp 10 Cent/kWh ihr Auto laden.
Diese Blase wird bald platzen!
Futureman meint
Erschreckend sollte sein, dass wenn das Wachstum mal bei null ist gleich von einer Rezession gesprochen wird.
Vielleicht sollte man Mal dem zufrieden sein was man hat.
nie wieder Opel meint
Da kann man sich ja gleich hinlegen und Sterben mit dieser Einstellung.