Fast alle großen Autohersteller besitzen Think-Tanks oder Venture-Töchter, die agieren wie kleine Start-ups. Ihre Aufgabe: Sie sollen neue Geschäftsfelder für die Autobauer erschließen. Wilfried Steffen ist Leiter von Daimler Business Innovation und immer auf der Suche nach „the next big thing“ in der Autoindustrie. Spiegel Online hat ihn besucht und einige Eindrücke mitgebracht.
Das bekannteste Projekt der Kreativkeimzelle Business Innovation ist das Carsharing Car2Go, bei dem auch zahlreiche Elektroautos eingesetzt werden. Steffen und sein Team suchen aber weiter nach dem nächsten großen Ding. Sieben Felder für Ideen habe man derzeit im Blick. Interessant sei Steffen zufolge beispielsweise das Liefergeschäft, das durch Bestellungen im Internet stetig wächst. Fortschritte in der Digitalisierung, die Veränderungen in der Arbeitswelt oder der Trend zu mehr Wellness und Gesundheit gehören ebenso zu den ausgemachten Megatrends.
Aus allen Feldern müssen dann Anwendungen abgeleitet werden, mit denen ein Autobauer wie Daimler Geld verdienen kann. Bei den Recherchen helfen den Mitarbeitern von Business Innovation Stadtplaner, Zulieferer, Stadtverwaltungen und Landesregierungen – Ideen kommen durch ein gutes Netzwerk, erzählt Steffen.