Mercedes-Benz hat eine neue Studie vorgestellt: den Vision Urbanetic. Das Elektroauto-Shuttle soll einen Ausblick darauf geben, wie zukünftig urbane Mobilität aussehen könnte. „Der Vision Urbanetic hebt die Trennung von Personenbeförderung und Gütertransport auf. Das Konzept reduziert die Verkehrsströme, entlastet innerstädtische Infrastrukturen und trägt zu einer neuen urbanen Lebensqualität bei“, so das Unternehmen.
Der Vision Urbanetic baut auf einem autonom fahrenden, elektrisch betriebenen Chassis auf, das unterschiedliche Wechselaufbauten für die Personenbeförderung oder den Gütertransport tragen kann. Das Konzept integriert eine neue IT-Infrastruktur, die in Echtzeit Angebot und Nachfrage in einem definierten Mobilitätsraum analysiert. „Daraus resultiert eine autonom fahrende Flotte, deren Routen flexibel und effizient auf Basis des aktuellen Beförderungsbedarfs geplant werden“, erklärt Mercedes.
Dank Vollvernetzung, Auswertung lokaler Informationen und einer intelligenten Steuerung kann der Vision Urbanetic laut seinen Entwicklern nicht nur aktuelle Bedarfe analysieren, sondern auch daraus lernen – etwa, um zukünftige Bedarfe zu antizipieren und darauf zu reagieren. Das soll für optimierte Prozesse sorgen, Warte- oder Lieferzeiten verkürzen und Staus vermeiden. Der Vision Urbanetic erkennt dazu unter anderem Menschengruppen und kann Fahrzeuge dorthin schicken, um den gesteigerten Bedarf direkt abzufangen. Starre Routen oder feste Fahrpläne sieht die Zukunftsstudie nicht vor.
Mercedes hat den Vision Urbanetic als Teil eines Ökosystems konzipiert, in dem Logistik- wie Nahverkehrsunternehmen und Privatkunden im urbanen Raum ihre Mobilitätsbedürfnisse digital übermitteln. „Dies eröffnet neue Möglichkeiten für die Nutzung von Ressourcen. Verschiedene Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen können ihren Transportbedarf für eine definierte Zeit und einen definierten Ort hinterlegen. Der Vision Urbanetic bündelt diese Bedarfe und erfüllt sie mit einer hoch flexiblen Flotte“, so die Schwaben.
Der Vision Urbanetic kann je nach Einsatzzweck mit unterschiedlichen Wechselaufbauten ausgestattet werden. Als Ride-Sharing-Fahrzeug mit „People-Mover-Aufsatz“ finden bis zu zwölf Passagiere Platz. Der Wechsel der Module erfolgt automatisiert oder manuell, im automatisierten Ablauf sollen für den Vorgang nur wenige Minuten anfallen. Möglich macht dies eine vollautonome Fahrplattform, auf der die jeweiligen Aufbauten verankert werden. In dieser sind alle Fahrfunktionen untergebracht, das autonome Chassis kann daher auch ohne Aufbau zum nächsten Einsatzort gelangen.
Das Cargo-Modul des Vision Urbanetic kann durch seinen flexibel einsetzbaren Ladeboden in zwei Ebenen unterteilt werden und bis zu zehn Europaletten transportieren – das Laderaumvolumen liegt bei 10 m³, die maximale Zuladung bei rund einer Tonne. Alternativ lässt sich das Fahrzeug mit vollautomatisierten Regalsystemen ausstatten und als mobile Paketstation zur Auslieferung auf der letzten Meile nutzen. Für weitere Einsatzmöglichkeiten kann das Konzept mit unterschiedlichsten Aufsätzen für diverse Branchen und Zwecke ausgerüstet werden.
Lewellyn meint
Wieso die aussehen müssen, als würden sie im nächsten Alien-Film mitspielen, ist mir nicht ganz klar.
Wie wärs mal mit freundlichen Autogesichtern? Wenn die Leute sie eh sharen sollen, müssen sie auch nicht die Geisteshaltung des Fahrers rüberbringen, wie das aktuell so häufig zu sehen ist.
Peter W meint
Ja, ich hab mir auch gedacht, dass die perfekt in einen Science-Fiction Film passen. Ich sehe da rollende Dino-Eier mit zerbrechender Schale. Und wenn die Leute das sharen sollen, dürfen sie ja nicht in Scharen davon laufen, weil aus den Eierschalen bissige Dinos klettern.
Außerdem machen die ganzen Zukunftsvisionen keinen Sinn, so lange man die Gegenwart nicht im Griff hat. Der neue Mercedes-Elektro-SUV mit wenig zukunftsfähiger Technik und Reichweite macht nicht den Eindruck, dass man wenigstens die nächsten 2 Jahre im Griff hat.
Kritiker meint
Visionen sind immer gut, wenn man sie hat und dann irgendwann umsetzt.
Dumm nur wenn die Visionen Jahrzehnte lang (spätestens seit der ersten A-Klasse) durch immer wieder neue „Visionen“ ersetzt werden und in der Realität massenhafte andere Fahrzeuge beworben und abgesetzt werden…..
Die einzige authentische und realistische Vision ist doch alles immer so weiter zu machen mit ICE Motoren und zu hoffen, dass die anderen Hersteller auch nichts auf die Reihe bekommen.
JuergenII meint
Wenn es um Visionen geht gehört die dt. Automobilindustrie zu den Spitzenreitern. Dumm nur das die meisten Versionen im stillen Kämmerlein verschwinden oder bis zum Serienstart zur Unkenntlichkeit verunstaltet – äh dem Massengeschmack angepasst werden. Und bei der Vision haben Sie sich wohl zu oft Ringspeed Videos reingezogen.
Aber immerhin, man bleibt als Visionsblender in den Medien.