Ein Auto, das mit Wasserstoff fährt, und eine Abgasanlage, die nur Wasserdampf ausstößt – daran arbeitet eine Gruppe von Audi-Mitarbeitern am Standort Neckarsulm. Eingebaut ist die Brennstoffzellen-Technologie im Audi A7 Sportback h-tron quattro, der fünf Wochen lang im Audi Forum Neckarsulm ausgestellt ist. Der Technikträger nutzt einen Elektroantrieb und bringt eine Leistung von 170 Kilowatt emissionsfrei auf die Straße.
„Wir haben in Neckarsulm eine Wasserstoff-Tankstelle sowie mehrere spezielle Prüfstände für Autos mit diesem Antrieb“, sagt Immanuel Kutschera, Leiter für Brennstoffzellen-Technologie bei Audi. Mit seinem Team in Neckarsulm kümmert er sich um die gesamte Entwicklung und Applikation der Brennstoffzelle im Auto sowie die Integration der Speicherbatterie ins Gesamtkonzept des Elektroautos. Die Batterie nimmt den Strom auf, der in der Brennstoffzelle aus Wasserstoff gewonnen oder beim Bremsen rekuperiert wird, und leitet ihn an die beiden Elektromotoren – je einen pro Achse – weiter.
„Wir werden künftig in Neckarsulm weitere Experten für Elektroautos mit Brennstoffzelle beschäftigen“, sagt Kutschera. Parallel qualifiziert Audi seit geraumer Zeit Mitarbeiter für den korrekten Umgang mit Wasserstoff. Der gasförmige Kraftstoff für den A7 Sportback h-tron quattro kommt aus dem niedersächsischen Werlte. Dort nutzt Audi Strom aus Windenergie, um in einer Power-to-Gas-Anlage Wasser per Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff zu zerlegen.
Der Wasserstoff wird aus insgesamt vier Tanks in die Brennstoffzelle geleitet, die ihn durch eine chemische Reaktion in Strom und Wasserdampf umwandelt. Während das gasförmige Wasser als Verbrennungsprodukt ausgestoßen wird, nutzt das Auto den gewonnenen Strom zum Antrieb der Elektromotoren.
Das System aus Brennstoffzelle und Batterie leistet 170 kW und beschleunigt den A7 Sportback h-tron quattro in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. In der Spitze erreicht er eine Geschwindigkeit von 200 km/h. Mit einer einzigen Wasserstoff-Tankfüllung legt der Audi A7 Sportback h-tron quattro mehr als 500 Kilometer zurück. Alles, was bleibt, ist eine kleine Wolke Wasserdampf.
Die Antriebsauslegung des Audi A7 Sportback h-tron quattro macht ihn übrigens zum echten quattro – ein Novum bei Brennstoffzellenautos. Vorder- und Hinterachse sind dabei nicht mechanisch verbunden.
Starkstrompilot meint
Warum wird eigentlich alle paar Jahre diese Wasserstoffsau durchs Dorf getrieben? Weil alle eine Technologie suchen, bei der alles so weitergeht wie bisher, nur kein Kohlenstoff, sondern nur noch Wasserstoff drin ist? Schließlich ist Wasser so ziemlich das einzige harmlose Oxidationsprodukt.
Deshalb war es auch eine tolle Idee in den 80ern, und in den 90ern – mit Daimler Prototyp-, und in den Nullern….
Bis heute gibt es aber keinen Brennstoffzellenantrieb auf der Straße. Ach ja, der Mirai. Dass die Japaner seit Fukushima private Stromerzeugung stark unterstützen, hat bestimmt nichts mit der Entwicklung des Mirai zu tun.
Mittlerweile hat es sich jedoch zu einer ziemlich blöden Idee entwickelt. Die heutigen elektrischen Antriebe mit ihren Akkus sind zig-mal effizienter. In ein paar Jahren werden Heimspeicher die Überkapazitäten abfangen und das Speichern von Sonnen- oder Windenergie in Gasen ist dann total unsinnig und energievernichtend.
Der Gesamtwirkungsgrad eines Wasserstoffantriebes ist verheerend. Er liegt im 10%-Bereich. Das wissen die Audi-Leute bestimmt auch. Ist ihnen aber wohl egal, so lange alles so bleibt wie es ist.
Außerdem ist aus der Menge Wasserstoff, die in einem Auto gespeichert werden kann, nicht viel mehr Reichweite raus zu holen. Dazu noch ein 700bar-Tank und jeder Liter Wasserstoff muss gekauft werden. Wie bisher das Benzin.
Schätze, mit Strom aus Akkus zu fahren dürfte attraktiver sein.
Es bleibt spannend.
Paul meint
Das ist der richtige erfolgversprechende Weg den Audi mit A7 beschreitet als Kombination zwischen aufladbarer Batterie für die Garage und mit Wasserstofftanks von der Tankstelle mit über 500 km Reichweite und diesen PS-Zahlen von 170, dann müsste nur noch der Masseneinstieg auf einem neuen Weg für Jedermann zugänglich werden mit monatlichen Mietgebühren, von 200 E inkl. Service, was heute auch ein in die Jahre gekommener Mittelklassewagen rundum kostet. Mit späteter Übernahmemöglichkeit wenn die Fahrzeuge steuerlich abgeschrieben sind als Anreiz vom Staat. Nur mit der Massenfertigung kann das grosse Rad gedreht werden, was dem ganzen VW-Konzern wieder auf die Beine helfen könnte.
Der Markt ist reif dafür und wartet darauf, da die Peinigungen der Klimaveränderung , wie Hitzewellen, Hurrikans in Norddeutschland, vorsindflutliche Regenfälle jährlich die Massenbereitschaft fördert.
was51 meint
Is ja toll, was da so alles auf uns zukommt von der Vorsprung durch Technik Fraktion in Sachen Werbung.-
Mich haut`s fast in den Christbaumständer.
Die Audianer könnten es doch viel einfacher haben:
Kauft euch einen Toyota Mirai bei dem Händler eures Vertrauens, so quasi als Weihnachtsüberraschung und dann könnt ihr mit diesem preiswerten Experimentierbaukasten unterm Christbaum spielen und experimentieren. Und die Tante Merkel spart sich auch noch die Millionen an Fördergeldern. – Also nicht direkt die Tante Merkel, sonder wir Steuerzahler!
Und wenn ihr unbedingt 4 angetriebene Räder braucht und mehr als 170 kW, dann kauft euch doch 2 oder 3 Mirai, die sind im Verhältnis zu eurem Portfolio gerade zu geschenkt und die funktionieren! – Jetzt schon!
Happy Christmas ihr Weihnachtsmänner ;-)