Von Bergen nach Bozen, 2500 Kilometer, fünf Länder, fünf Tage, null Emissionen: Mit einer fünftägigen Fahrt von Bergen nach Bozen wollte Hyundai die Alltags- und Langstreckenqualitäten seines Brennstoffzellenfahrzeugs ix35 Fuel Cell unter Beweis stellen. Neun der Wasserstoffautos, die ihre Energie für den Elektroantrieb mit Hilfe einer Brennstoffzelle (Fuel Cell) an Bord aus Wasserstoff gewinnen, absolvierten problemlos die knapp 2500 Kilometer lange Strecke von Norwegen über Dänemark, Deutschland und Österreich bis nach Italien.
Gleichzeitig sollte der Dauertest zeigen, welche Fortschritte der Aufbau der Infrastruktur an Wasserstoff-Tankstellen in Europa gemacht hat. Im norwegischen Bergen, wo die Tour startete, wird demnächst eine neue Station das Netz zwischen der Hauptstadt Oslo sowie der Süd- und Westküste dichter knüpfen. Das benachbarte Dänemark, nächste Etappe der Reise, hat als erstes europäisches Land mit neun Wasserstoff-Tankstellen bereits ein einigermaßen flächendeckendes Netz. Im Laufe dieses Jahres soll die Infrastruktur in Deutschland auf 50 Tankstellen erweitert werden.
Das Brennstoffzellen-SUV hat eine Systemleistung von 100 kW (136 PS) und erreicht damit eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Tanks, in denen der Wasserstoff mit rund 700 bar Druck gespeichert wird, lassen sich innerhalb von drei Minuten komplett befüllen – kein spürbarer Unterschied zum Betanken eines Benziners oder Diesels, aber deutlich schneller als das Laden eines Elektroautos mit einer Batterie als Energiespeicher.
Fritz! meint
Es gehört schon eine gehörige Portion Dummheit/Falscheinschätzung/Verarschung dazu, eine einstellige Anzahl an Wasserstoff-Tankstellen als flächendeckend zu bezeichnen (auch wenn Dänemark nicht sehr groß ist). Das wäre es dann, wenn ich den Wasserstoff (wie beim richtigen Elektro-Auto) zuhause tanken könnte und die Tankstellen nur für die Fernreise benötige.
Aber so, reine Verarsche.
ecomento.de meint
Deshalb haben wir „ein einigermaßen flächendeckendes Netz“ geschrieben – die Messlatte bei bei Wasserstoff-Tankstellen liegt aktuell nicht sehr hoch…!
VG
TL | ecomento.de
Sebastian meint
Wasserstoff ist vom Aufwand der absolute overkill. passt also perfekt in die Automobilindustrie, die alles kompliziert und anfällig machen muss. Solarstrom vom eigenen Hausdach ist ja viel zu einfach. Daher wird das auch bei jeder Gelegenheit kaputt geredet. Bin kürzlich 800 KM an einem Tag mit der ZOE gefahren. Geht also. Vorallem brauchts dafür nur ein läppisches Kabelchen…
Wasserstofftankstellen jetzt von Null an aufzubauen. Viel Spaß dabei! Wir brauchen Erfindergeist! Noch und nöcher.
orinoco meint
800km an einem Tag. Reife Leistung. Aber mit ein bisschen Planung was Zeit und Strecke angeht und für die paar mal im Jahr, absolut machbar. Wenn jetzt noch die eintragsfähige AHK für die ZOE kommt (siehe goingelectic-Forum), ist das für mich der Tesla-Killer und auf dem Hof stehen nur noch Elektroautos.
orinoco meint
Viel anders als der Mirai von Toyota wird er kaum aufgebaut sein. Und das ist schon Serie. Die Langstreckentauglichkeit ist auch das geringste Problem des Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos. Die Knackpunkte sind Wirkungsgrad, Gewicht/Leistung, Wartungsaufwand, Raumangebot, Skalierbarkeit (Kleinwagen mit Wasserstoff?) und nicht zuletzt der Preis (ohne Subventionen). Daneben: eine Wasserstofftankstelle kostet mal locker 2 Millionen Euro. Dafür kann Tesla 10 Supercharger bauen.
Und es braucht eine komplett neue Infrastruktur für ein Wasserstofftankstellen netz.
Mein Fazit: bestenfalls was für Vertreter und Manager, die auf der Mittelspur der Autobahn wohnen (für links reichen die 160km/h nicht), nicht mehr als eine Aktentasche Gepäck und keine Familie haben, Geld keine Rolle spielt und für die die fünf Minuten zum Nachtanken eigentlich auch schon zu viel sind.
Alle anderen kaufen sich ein ordentliches (Elektro-)Auto.
McGybrush meint
Zumal die Leistung ja nicht immer Ansteht. Die PS hat man nur für die Zeit wie der kleine Pufferakku Reicht. Danach dümpelt man ja mit der Echtzeiterzeugung des Stroms vor sich her und das sind dann etliche PS weniger. Dabei wird dann der Pufferakku für den nächsten Sprint wieder vollgeladen. Also hat auch so seine Nachteile die man kaum erwähnt. Die Umwandlung selbst macht weniger Strom als man bei Vollgas braucht. Also nix für Sportliche Fahrer. Ich könnte damit leben. Aber ich will kein Auto mit 2 Detektoren im Innenraum die deshalb verbaut sind um zu warnen das es gleich zu einer Wasserstoffexplosion kommen kann weil was undicht ist. Von daher ist Wasserstoff „HOCHGRADIG“ raus aus meiner haben will Liste. Wirkungsgrad ebenfalls schlecht. Und Strom ist auch einfacher zu bekommen und weniger Auto Lobby abhängig.
Starkstrompilot meint
Brennstoffzellen sind nicht emissionsfrei.
Hätte jemals jemand gedacht, als unsere Welt in der zweiten Hälfte des 19. Jhts erfunden wurde, dass wir mit den entstehenden Abgasen das Klima zum Kippen bringen könnten? Ich glaube, daran hat keiner gedacht.
Wieso gehen wir dann davon aus, dass der harmlose Wasserdampf, der in Brennstoffzellen entsteht, völlig unschädlich sei. CO2 ist auch ungefährlich. Schließlich atmen wir es aus.
Vom ganzen Produktionsweg des Wasserstoffs mal ganz zu schweigen. Diese Technologie ist genauso krank wie unsere Fossilwirtschaft.
Außerdem werden die Kosten, auf die ja immer alle so achten, vor allem beim Elektroauto, diese Technologie ausbremsen. So wie es schon seit Jahrzehnten läuft.
Blackampdriver meint
Eine beeindruckende Technik die gleichzeitig ausgereift und alltagstauglich ist. Wenn jetzt noch die Preise runter gehen und die 50 Tankstellen realisiert werden…eine echte Alternative ..auch in der Form als Range Extender mit plug in ….Das wird auf jeden Fall noch spannend.
Sebastian meint
Was soll da spannend sein? Dieser Mira kostet 80.000 Euro. Eine Tankladung mehr als Super Plus. Voll spannend. Kaufmännisch eine Totgeburt.
Andilectric meint
sehe ich anders. Die Lagerung des Wasserstoffs ist gefährlich und sehr aufwendig (also die Lagerung im Auto). Der Antrieb selbst ist super, keine Frage. Aber da auch die Herstellung des Wasserstoffs enorme Energiemengen benötigt, kommt – in Verbindung mit der mitfahrenden Explosionsgefahr – der Wasserstoffantrieb eben nicht als Zukunftslösung in Betracht. Zumindest nicht in den nächsten 10 – 20 Jahren. Da werden wir auf sehr gute Akkus zurückgreifen können und der Wasserstoff wird sich größtenteils erübrigen.