Um die Elektromobilität in Deutschland nach Vorne zu bringen, reiche die Kaufprämie alleine nicht aus. Sie sei zwar „ein erster richtiger Schritt“, wie VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh Medienberichten zufolge sagte. Notwendig seien aber auch eine Verbesserung der Lade-Infrastruktur und höhere Reichweiten von Elektroautos.
Osterloh meint, dass eine Kombination aus Preis, Reichweite und die Infrastruktur zum Laden – insbesondere zum Schnellladen – entscheidend sei: „Solange man diesen Dreiklang nicht klärt, wird das Thema nicht fliegen“, sagte er. Vor allem das unzureichende Ladenetz sei eine große Hürde, besonders in Großstädten: Man könne schließlich zum Laden nicht einfach „ein Verlängerungskabel aus dem Fenster hängen“.
Der Aufwand für ein dichtes Ladenetz sei enorm, weshalb Osterloh den „Schlüssel“ zur Elektromobilität „zunächst bei der Batteriereichweite“ sucht: “Und da werden wir bei den nächsten Batteriegenerationen große Schritte sehen – aber eben nicht über Nacht. Die Erhöhung der Reichweite wird schrittweise erfolgen.“
VW-Chef Müller meint sogar, dass ein besseres Ladenetz und eine höhere Reichweite „wohl wichtiger als der Anschaffungspreis“ eines Stromers seien, wie er im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten sagte – und so durch die Blume die von vielen Elektroauto-Interessenten als zu hoch eingeschätzten Fahrzeugpreise verteidigte. „Im Moment“ sehe es auch „nicht so aus“, als ob die vor wenigen Monaten eingeführte Kaufpreisprämie zu steigenden Absatzzahlen von Stromern führen würde.
Osterloh plädierte als „strategischer Prozess“ auch für eine eigene Batteriefabrik: „Wenn künftig 40 Prozent der Wertschöpfung am Auto die Batterie ist, dann sollte man schon einmal überlegen, ob man sich von Herstellern aus Asien dabei abhängig macht. Das heißt noch nicht, dass wir auch alle Zellen der Batterien selber machen sollten. Aber den Aufbau der Zellen zur Batterie inklusive der Steuerungselektronik zu machen, das muss schon unser Anspruch sein.“ Konzernchef Müller ist da anderer Meinung: „Das wäre ein Witz“, sagte er kürzlich mit Verweis auf die hohen Kosten dafür.
Leonardtronic meint
Schöne Ausrede. VW würde ja so gerne eAutos bauen. Aber die Voraussetzung Ladenetzdichte ist nicht vorhanden. Da kann VW nichts dafür und darum könne VW keine besseren eAutos bauen.
Thomas Wagner meint
Als ich im Frühjahr mich nach einem Elektroauto umschaute, musste ich feststellen,
dass VW in diesem Bereich nur überteuerte Schwachbrüster zu bieten hatte !
So bin ich eben bei Renaults ZOE gelandet und bin rundum zufrieden.
Dr.M meint
Leider kann halt nicht jeder – wie die Post – seine Elektroautos selber bauen…..
Hans-Peter meint
Willkommen im Club. Die ZOE ist ein zuverlässiges Alltags E-Auto. Viel Spaß damit.
Mario meint
Ich bin gespannt, wann Tesla bei der Zulassungsstatistik wenigstens mal in der Top 50 auftaucht, ich glaube VW ist an erster Stelle.
Hans-Peter meint
E-Autos sind aktuell mit ca. 1 Prozent bei Neuzulassungen vertreten. Tesla bedient das absolute Premium Segment. Die Firma mit VW in einem Satz zu bringen, entzieht sich mir jetzt wirklich etwas…
VW knallt von der Design Ikone Golf pro Minute mehr Autos raus, als Tesla in einem Monat.
jens meint
Wieso, anders herum bringen sie die Firma doch auch immer in einem Satz unter: Normale Sätze im Forum von ihnen sind doch immer „VW-Verpester sollten sich etwas von Tesla abschneiden“ oder so ähnlich….
Hans-Peter meint
Ich???
zeigen Sie mir das Posting von mir!
Teilweise entfernt, bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Dr.M meint
Ach neeee, wirklich, ist das so?
Ich schlage hiermit ausdrücklich Volkswagen für den Elektromobilitäts-Nobelpreis vor für bahnbrechende Erkenntnisse auf diesem Gebiet!
Vermutlich gibt es auch noch einen schönen Bonus für den Vorstand, denn solch visionäre Erkenntnisse müssen ja schon entsprechend gewürdigt werden – und den Bonus gibt es natürlich schon jetzt für die Erkenntnis allein, weil es mangels Umsetzung der Erkenntnis in die Praxis keine Boni mehr geben wird.
Das war vermutlich mal wieder eine Veranstaltung aus der Serie: Wie kommen wir mal wieder in die Schlagzeilen…..
Theo meint
Man sollte meinen Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, aber diese eigenartige Lethargie am Startblock endlich los zu laufen.
Wenn die Einsicht wirklich da ist und die Konzerne Milliarden über Milliarden Geld zur Verfügung haben und das Personal und die Kapazitäten und das Wissen das es die Zukunft ist.. Dann müsste es doch eigentlich so einfach sein los zu laufen!
Hans-Peter meint
Konzerne werden von Kanibalen gelenkt. Und denen ist der Profit näher als der eigene Lebenspartner. Und ausserdem verdienen die Firmen im Moment doch noch recht prächtig. Erste Zweifel sind erkennbar, guck mal die letzten Diesel Neuzulassungen in Schland an, unterm Strich aber hat der Normalo an dem Thema E-Mobilität so viel Interesse, wie an Hoden Krebs…
Tesla-Fan meint
Das ist alles nur dummes Geschwätz der Vorstände und Betteln um Fördergelder.
Das gesamte Tesla-Supercharger-Netzwerk stand 2015 mit 166 Mio $ in der Tesla-Bilanz:
https://electrek.co/2016/03/11/tesla-misreported-and-didnt-triple-the-book-value-of-its-supercharger-network/
166Mio US $ wären ein Klacks für die millarden-schwere deutsche Automobilindustrie, wenn sie nur wollten – Portokasse…
Aber sie WOLLEN nicht!
Hans-Peter meint
Eben..
Tesla wird früher oder später eh übernommen, eben weil die zu klein sind. Dank US Artenschutz aber max. von google oder apple.
ichmachsoweida meint
Zitat:„VW: Ohne „Dreiklang“ Preis, Reichweite, Ladenetz wird E-Mobilität „nicht fliegen““
…..sprach Dornröschen und schlief weiter.
McGybrush meint
Ja dann macht doch wenigstens zwei davon. Reichweite und Ladenetz. Sammelt erfahrung und dann kommt der Preis.
2 Sachen wären ja schon mal was. Aber glaub sorichtig gibt es nicht mal eine? Ausser Tesla, die haben schon 2 erfüllt und fliegen bald davon.
Hans-Peter meint
Meine Hose ist schon wieder vollgepullert vor lachen.