Opel-Chef Karl-Thomas Neumann ist derzeit einer der gefragtesten Interviewpartner aus der Automobilbranche. Kein Wunder, stellen die Rüsselsheimer doch schon im nächsten Jahr den ersten massentauglichen Langstreckenstromer aus deutscher Produktion zu den Händlern: das Kompakt-Elektroauto Ampera-e, das mit einer Batterieladung eine Reichweite von mehr als 400 Kilometern schaffen soll. Der Autogazette verriet Neumann, warum der Ampera-e genau das richtige Auto zur richtigen Zeit ist.
„Mit dem Ampera-e“, so Neumann, löse Opel „die Hauptsorge der Kunden bei der Elektromobilität: nämlich die der fehlenden Reichweite“. Niemand mehr müsse sich, selbst auf längeren Reisen, „Sorgen machen, liegen zu bleiben“. Das Problem der noch lückenhaften Ladeinfrastruktur stelle sich meist gar nicht, „wenn ich über eine Reichweite wie der Ampera-e verfüge“.
Neumann weiß aber auch, dass manche Käufer aufs Schnellladen angewiesen sein werden: „Bei der Größe der Batterie werden die Kunden auch nach einer Möglichkeit verlangen, sie schneller zu laden“. Deswegen werde man „in Partnerschaft mit einem spezialisierten Anbieter weitere Optionen anbieten“.
Ampera-e ein „überzeugendes Angebot“
Der Ampera-e, das Schwestermodell zum US-Stromer Chevy Bolt, sei „um die Batterie herum konzipiert“ worden, was ihn „enorm effizient“ mache. Er sei „ein hochvernetztes Fahrzeug, das über Apple Carplay und eine Vielzahl von Funktionen verfügt, die man von einem Elektroauto erwartet“. Neumann verspricht den Käufern „ein Top-Paket“, das dabei helfen soll, „mit der Elektromobilität voranzukommen“. Der Opel-Chef nennt den Ampera-e „ein bahnbrechendes Elektroauto, das bisher kein Wettbewerber anbieten kann“.
Als Hersteller müsse „man den Kunden bei der E-Mobilität ein überzeugendes Angebot machen“, so Neumann. „Deshalb kommen wir mit dem Ampera-e zum richtigen Zeitpunkt“, gibt er selbstbewusst von sich.
Thomas Nitschke meint
Ohne einen Umbau der Elktro Infrastruktur wird ein wirkliche Massentaugliches Schnellladesystem flächendeckend nicht machbar sein! Da die Automobilindustrie sich hier jedoch nicht Angagieren möchte wird das vorerst wohl nichts werden.
Twizyflu meint
BMW wird wohl bald mit den 120Ah Zellen antworten (müssen).
Das wären dann 44 kWh und für den i3 hieße das dann zB: 300 km problemlos, für brave sogar 380 km oder gar 400 km wer es langsam angeht.
Genf 2010 meint
Warum lernen wir nicht und machen mit EVs den gleichen Fehler als mit NEFZ & gepimpte oder halbwahre Verbrauchswerte für Fahrzeuge mit konventionellen Antrieben oder moderne Hybride? Etwa 2,9 l / 100 km für den X90 Hybrid – nur für die ersten 35 km :-(
Bei EVs wird fast immer die Brutto Energie verwendet und gar nicht berücksichtig, dass Zellen noch Rest-Energie haben müssen und diese für die Langlebigkeit eher 25% als 10% sein sollte. Dann werden manchmal auch noch zu niedrige Verbrauchswerte gewählt.
Bei 44 kWh bleiben dann 35 kWh netto übrig und mit einem Verbrauch von 12,5 kWh / 100 km (richtig gut) sind das gerade mal 280 km in langsamer Fahrt. Sie auch http://www.goingelectric.de/forum/bmw-i3-batterie-reichweite/verbrauchsmessungen-und-reichweitentest-t4880.html
Da es aber ein Beitrag um den fantastischen Ampera-e geht muss ich sagen, dass ist das erste Mal wo die Reichweiten mal richtig dargestellt werden: 6o kWh – 15 kWh = 45 kWh. 45 kWh / 15 kWh / 100 km = 300 km!!!
Nur ein Wehmutstropfen gibt es: Ein 7,2 kW on-board Ladegerät ist wirklich nicht Stand der Technik. OK Renault hat auch die 43 kW auf 22 kW heruntergesetzt aber die sollten es bei einer 60 kWh Batterie im Ampera-e schon sein. Da gibt es ganz schöne 22 kW Ladegeräte von z.B. Brusa. Ich drücke die Daumen dass die noch eingebaut werden, denn 7,2 kW schafft man noch nicht ein mal 2-phasig und für einen 3-phasigen Anschluss ist es arg mager. Am meisten leiden dann die, die nicht von einer öffentlichen Infrastruktur abhängig sind, denn ein 50 kW DC CSS Ladegerät ist privat nicht zu bezahlen.
Rene Ecar meint
Da de ampera-E mit einer 60 kWh Batterie kommt, wäre für mich das Interessanteste, die Batterie V2H verwenden zu können – die Rückspeisung des Stroms in das Haus; Nissan kann das bereits – leider hat der Leaf derzeit noch eine zu kleine Batteriekapazität.
Habe derzeit eine 6 kWh Sonnen-Batterie (schweineteuer), mit der die während des Tages produzierte Energie der PV an sonnenreichen Tagen noch Strom bis ca. 22:00 liefert.
Mit nur der Hälfte der Energie des ampera-e (30 kWh) könnte man in den Sommermonaten schon autark werden …
Auf diese Doppelnutzung einer Lithium-Batterie warte ich … viel Erfolg für mobility house und die Gigafactory – und den Autohersteller, der die Rückspeisung bedienen kann!
Karl-Eduard von Schnitzler meint
…und wieder so’n mit zweifelhafter Hard- und Software vollgestopfter, überteuerter potentieller Flop. Man könnte ja mal ein massentaugliches, einfaches, robustes, preisgünstiges E-Auto bauen, wenn man wollte, aber nee, immer wieder wird anfällige Mikroelektronik, zweifelhafte Schnüffelsoftware usw. verbaut … muss man denn alles selber machen? ;)
Peladoni meint
Ja.
eCar- & TESLA-Fan meint
Warum denn gleich immer so negativ ???
Leonardtronic meint
Wenn der Ampera-e aus deutscher Produktion kommen sollte dann müsste doch in einem Opel Werk irgendwas vorbereitet werden. Zulieferer müssten bereits Probelieferungen gemacht haben und andere Hinweise auf die Fertigung in D müssten zu erkennen sein. Von alledem ist nichts zu hören. Sowas kann man doch nicht verheimlichen. Bin gespannt.
Fritz! meint
Der wird natürlich nicht aus deutscher Produktion kommen, da hat der Opel Mensch Müll erzählt. Der wird in den USA, bzw. Südkorea bei LG gefertigt. In Deutschland werden sie vielleicht das GM-Logo gegen das Opel-Logo tauschen und die deutsche Software installieren, mehr nicht.
Gm geht von ca. 35.000 Einheiten pro Jahr aus, da werden die mit Sicherheit keine zweite Feritgungslinie in Deutschland aufbauen, wäre ziemlich dämlich…
Wännä meint
Der Preis wird der Knackpunkt sein. Er muss sich am I3 bzw. E-Golf orientieren. Klappt das nicht, dann könnte es erneut ein Flop werden…leider.
Fritz! meint
Ich tippe immer noch auf 43.990,– als Basis-Preis, da gehen dann die 4.000,– „Umwelt-Prämie“ runter, macht dann 39.990,– für das Grundmodel.
Weniger wäre schön, halte ich aber für unrealistisch.
Und eine Kooperation mit Tesla bei den Superchargern würde das Ding für mich sofort zu einem echten Konkurrenten für das Model 3 machen, der mit den Superchargern ja einen noch von keinem auch nur ansatzweise eingeholten Vorteil bietet (wenn es denn benötigt wird).
e-driver meint
Super Vorschusslorbeeren von Opel für den Ampera-e. Erinnert komplett an die Markteinführung des heutigen Ampera. Der Neue wird sich hoffentlich gut am Markt behaupten. Wenn nicht, wird er auch zum Stiefkind degradiert wie der aktuelle Ampera, für den nicht einmal mehr ein Update fürs NAVI angeboten wird. Und das bei einem Auto im Premiumpreissegment. Danke Opel, sagen die E-Pioniere von damals.
stefan meint
„Genau zum richtigen Zeitpunkt“ ist sicher interpretationsfähig, aus meiner Sicht ist es „besser spät als nie“. Und derzeit sind es alles noch Ankündigungen mit viel Raum zur Spekulation bezüglich Preisgestaltung und Ausstattung. Warten wir mal ab, was in ein paar Monaten wirklich aus den USA nach Europa verschifft wird.
Dr.M meint
Das mit dem Zeitpunkt ist richtig – und was ist mit der Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge? Die angekündigten und bisher geplanten Produktionszahlen sind ja nicht wirklich berauschend.
Oder bedeutet der Hinweis auf die „deutsche Produktion“, dass die Fahrzeuge für Europa in einem Werk hierzulande hergestellt werden sollen, also zusätzlich zu denen in den USA?
Tom meint
Nach bisherigen Erkenntnissen läuft der Ampera-E vom gleichen Band wie der praktisch identische Chevy Bolt, und zwar natürlich in den USA (wobei praktisch alle interessanten Komponenten vorher aus Südkorea verschifft werden). Insofern könnte das „aus deutscher Produktion“ nicht mehr viel weiter von der Wahrheit entfernt sein.
jens meint
Ist ja bei allen Herstellern so. Niemand Produziert heute noch ein komplettes Fahrzeug. Selbst wenn man einen „guten deutschen Merzedes“ kauft sind die Einzelteile aus aller Welt und mit Glück in einem deutschen Werk zusammengesetzt.
tested meint
„in Partnerschaft mit einem spezialisierten Anbieter weitere Optionen anbieten“
Supercharge?
Tesla-Fan meint
Ja das ist die spannendste Frage aus diesem Artikel. – Wer ist der spezialisierte Partner?
Supercharger würde nur über einen Adapter gehen – der Opel wir die zu 99% eine CCS2 Dose haben.
Tesla-Fan meint
Oder es ist ein Hinweis darauf, das CCS nicht Basisausstattung sondern aufpreispflichtige Option ist.
eAndal meint
Oder es wird ein 3-Phasen Lader angeboten mit min. 22kW.
Das wäre Prima, und hoffe das sehr.
Weil ohne 3-Phasen Lader interessiert mich der Ampera-e nicht. Wozu stehen denn (fast) überall 22kW Säulen rum?
Evtl. Brusa Lader?
Oder von Kreisel?
hmmm….
McGybrush meint
a) Entweder man bekommt als Option (Aufpreis) überhaupt erst mal die Schnellladefunktion. Die benötigten Bauteile im Auto wären dann eben von dieser Spezialfirma entwickelt worden die Chevrolet dann einbaut…
–
b) Es wird mal Säulen geben die mehr als 50kW schaffen. Wenn diese Säulen von dem „Partner“ dann man auf dem Markt sind dann kann auch der Ampera E diese voll nutzen.
–
c) Der Ampera E war bei Musk vorstellig und hat / wird alle Bedinungen erfüllen die es Chevy/Opel erlaubt die Supercharger zu nutzen. Er werden dann zwar nicht die 135kW sein aber bei dem 60kWh Akku sehe ich so 80kWh als Realistisch an. Wenn man die Marke Opel betrachtet egtl unrealistisch. Wenn man aber die Marke Chevrolet betrachtet dann ist das doch nicht soooo weit wie man glauben könnte da es ein US Unternehmen ist und da auch sein Marktvorteil sieht wenn das so kommt.
HermanTheGerman meint
Zitat:
„c) Der Ampera E war bei Musk vorstellig und hat / wird alle Bedingungen erfüllen die es Chevy/Opel erlaubt die Supercharger zu nutzen.“
————————-
Wenn ich mal einen Opel bei einem Supercharger stehen sehe, krieg ich die Krise. :-)