Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer sprach im Interview mit Der Freitag über die drei größten Trends in der Automobilbranche: Elektromobilität, autonomes Fahren und Carsharing. Wer jetzt ein neues Auto braucht, dem rät Dudenhöffer, „noch ein bis zwei Jahre zu warten“ und sich dann ein Elektroauto zu kaufen. Vom Diesel rät er ab, da er „Nebenwirkungen“ habe: „Das sind diese Stickoxide. Die verschmutzen unsere Städte und verursachen Kopfschmerzen“.
Den Diesel- und Benzin-Ausstieg bis 2030, den das Umweltministerium sowie die Grünen fordern, hält der Autoexperte für „absolut richtig. Wir müssen uns einstellen auf eine Zeit, in der wir CO2-neutral fahren, ohne Stickoxide und andere Emissionen“. Das sei „sehr gut mit Elektroautos zu erreichen“, da „jeder, der heute ein Elektroauto fährt, grünen Strom kaufen“ könne. Es sei ohnehin „nur noch eine Zeitfrage, bis unser Strom zu 100 Prozent grün ist“.
Von der Kaufprämie für Elektroautos zeigt sich Dudenhöffer nicht begeistert: „Das war ein Notprogramm“. Wer solle sich ein Elektroauto kaufen, wenn er „gleichzeitig an der Tankstelle vorbeifährt und sieht, dass Diesel billig ist? Und wenn er gleichzeitig nicht weiß, ob und wo es Ladestationen gibt?“, sagte der dem Freitag. Es gäbe dringende Aufgaben, die erledigt werden müssen, damit die Elektromobilität eine Chance hat: Es brauche „eine funktionierende Lade-Infrastruktur und einheitliche Stromtarife, die bundesweit gelten. Die Autobauer müssen schauen, dass sie ihre Autos auf Reichweite kriegen. Und wir brauchen endlich den Ausstieg aus der Diesel-Steuersubvention“.
Autonome Autos seien, wie der tödliche Unfall eines Tesla gezeigt habe, „nicht hundertprozentig sicher, aber tausendprozentig sicherer als der Mensch“, lobt der Autoexperte die neue Technologie. Denn „das größte Problem am Autofahren ist der Autofahrer. In Deutschland gibt es jährlich 3500 Verkehrstote. Mit automatisierten Fahrzeugen können wir die um 95 Prozent reduzieren“.
Den Trend Carsharing nennt Dudenhöffer „neben dem Elektroantrieb und dem Autopiloten die dritte Revolution“. In Zukunft nähmen „die Menschen ein Auto, so wie sie einen Zug oder ein Flugzeug nehmen. Sie buchen, setzen sich rein und fahren los“. Gerade in den Großstädten werde „sich das durchsetzen. Denn das ist viel preisgünstiger und natürlich auch nachhaltiger“.
orinoco meint
Also wer heute ein „neues“ Auto braucht, kann nicht einfach ein paar Jahre warten. Sonst würde er es ja jetzt nicht brauchen. Aber er muss ja nicht unbedingt einen Neuwagen kaufen, sondern kann auch einen gebrauchten kaufen und den noch ein paar Jahre fahren. Und es gibt auch schon gebrauchte Elektroautos. Wenn Neuwagen, dann ganz klar nur Elektro. Entweder hat man heute schon das Geld oder man wartet noch ein paar Jahre und überbrückt mit einem Gebrauchten.
Landmark meint
Herr Dudenhöffer hat doch recht, bin ganz erstaunt so was hier zu lesen.
An alle Benziner und Diesel, schaut euch schon mal nach einem Termin beim Autoverwerter um, da wird es bald eng werden….
Fara Day meint
Herr Dudenhöffer hat Unrecht – nichts anderes. Ihre Kommentare liest man hier in exakt dieser Form bereits seit mehr als einem Jahr. Und was ist seitdem passiert? Nichts – im Gegenteil: Prämie sogar gefloppt. Es sind immer nur große Worte, aber gar keine Ergebnisse – nur Phrasen wie der Kollege Dudenhöffer: „Elektromobilität ist schon heute konkurrenzfähig“ habe ich vor einem Jahr gelesen. Verkaufszahlen und öffentliche Meinung zeigen das exakte Gegenteil. „Daimler, VW, BMW, etc. müssen in 1-2 Jahren dicht machen, weil sie nicht auf Elektromobilität setzen“ war zu hören – auch das scheint bei Rekordverkaufszahlen von Monat zu Monat eher unwahrscheinlich. Oder mein Liebling „Tesla M3 wird dafür sorgen, dass keine Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden“. Seit der Ankündigung hat sich an der Zahl von 350.000 Vorbestellungen nichts mehr getan – waren wohl alle Early Adopter dabei. Gekauft sind die Fahrzeuge noch nicht. Mal abgesehen davon, dass weder Preis noch alles andere feststeht,
Starkstrompilot meint
Immer cool bleiben, Kollege Fara Day. Ich kann’s ja auch kaum erwarten, bis es endlich so weit ist und bin über die bisherigen Entwicklungen doch etwas enttäuscht.
Aber so ist das eben mit dem exponentiellen Wachstum. Erst merkt man lange Zeit fast nichts und plötzlich rauscht es an einem vorbei und verschwindet am Horizont.
Aber wenn man genau hinschaut, hat sich in den letzten 2 Jahren schon einiges getan. Der Tipping Point dürfte überschritten sein.
Jedoch, je länger es dauert, desto besser für alle Beteiligten. Nur die Richtung sollte allen klar sein.
Fara Day meint
Das war in keinster Weise ein Kommentar dafür, dass es mir zu langsam geht. Ich wollte nur damit Aussagen, dass hier (in den Kommentaren und auch vom Lobbyisten Dudenhöffer) Phrasen in den Raum geworfen werden, die man zwar jedes Jahr (oder jeden Tag) erneut irgendwo hinschreiben kann, sie aber jeden Tag aufs neue widerlegt werden, weil die Realität eben das Gegenteil beweist. Und die Realität zeigt nunmal: Elektroautos sind (aktuell) unzureichend – in nahezu jeglicher Hinsicht, außer vielleicht lokale Emissionen und Beschleunigungsverhalten.
Landmark meint
Also Fara Day, E Autos haben sicher noch ein paar kleine Schwächen, aber so schlecht wie Sie das sehen ist es nun auch nicht. Ich vermute Sie fahren kein E Auto, denn wenn Sie so wie ich eines hätten, würden Sie sowas nicht schreiben. Aber egal es ist auch nicht wichtig, wichtig ist das diese Verbrenner weg müssen und das so schnell wie möglich.
Ich tanke selbst erzeugte Elektronen, da geht mein Auto ab wie ein Blitz. ;-)
Jensens meint
Vorteile hin – Nachteile her: Ein reines E-Auto funktioniert für den Einzelnen dann, wenn er mal seine eigene Checkliste abgearbeitet hat, sich alle Fragen gestellt hat. So, wie vor jeder größeren Anschaffung eben auch. Und wenn man dann sein eigenes Fahrprofil bzw. das seines Haushalts ermittelt hat, sich mit den verfügbaren Fahrzeugen ein wenig beschäftigt hat, die es schon teilweise ja seit einigen Jahren gibt, mit welcher Technik diese geladen werden können, wie lange das dauert, wo man das machen kann, was die entsprechenden Kennzahlen bezüglich Anschaffungspreis, Unterhaltskosten, Kilometerpreise sind etc., wird man zu einem Ergebnis kommen. Würde jeder Haushalt, der mit 2 Fahrzeugen ausgestattet ist, die Fragen streng abarbeiten – so behaupte ich einmal forsch – könnten mit Sicherheit per sofort 30 bis 50% auf 1 reines E-Auto pro Haushalt umsteigen.
Und wenn es endlich und schnellstens die Möglichkeiten gibt, dass die Autos dort laden können, wo Sie jeweils fast den ganzen Tag auf den Benutzer warten (eben nicht nur zu Hause), kann man auch die Ausstattung von Lademöglichkeiten deutlich günstiger gestalten.
Beispiel: An einem P+R – Parkplatz vor den Toren der Großstadt X mit 60 Stellplätzen bedarf es (auch in Zukunft nicht, wenn die Akkus größer werden) keiner 5 Monster-Triple-Lader sondern schlicht und ergreifend Drehstromanschlüssen mit echten 3,7 KW, so dass in jedem Falle reichlich für die Heimfahrt, wahrscheinlich sogar deutlich mehr, während der Standzeit nachgeladen werden kann. Und: Es können, zu viel viel günstigeren Baukosten, 50 mal so viele Autos gleichzeitig laden.
Nur mal so als -zu lang gewordener- Denkanstoss !
Fara Day meint
Kein Tag vergeht, an dem der Kollege Dudenhöffer nicht wieder ein Interview gibt und seine Phrasen runterleiert. Leider hat er seine Glaubwürdigkeit bereits komplett verloren, weshalb man ihm auch den Titel „Automobilexperte“ absprechen muss. In der Forschung ist er auch nicht mehr aktiv, betreibt nur noch Politik. Gut zu Erkennen ist dies daran, dass er immer wieder von einer „Subvention“ spricht, es sich nur um eine niedrigere Besteuerung (die durch die deutlich höhere KFZ-Steuer wieder eingefangen wird) handelt. Dieser Mann ist der erste Lobbyist der Elektroautoindustrie – herzlichen Glückwunsch.
Tom meint
Können sie ihre diversen Behauptungen auch irgendwie belegen, oder hegen sie einfach nur aus nebulösen Gründen einen Groll gegen Herrn Dudenhöffer? Fahren Sie Diesel? Hängt ihre Arbeit am Verbrenner?
NATÜRLICH ist Diesel subventioniert. Und nicht nur der, sämtliche fossilen Brennstoffe sind hochsubventioniert – nach dem IMF weltweit mit jährlich 5,3 Billionen USD ($5,3 trillion).
Nur zur Einordnung, das entspricht 6,5 % des weltweiten BSP. Nicht auszudenken, wie schnell man damit den Umstieg auf 100% EE schaffen könnte. Was ohnehin passieren muss, früher oder später…
http://www.imf.org/external/pubs/ft/survey/so/2015/NEW070215A.htm
DaniEL meint
Lieber Faraday
Was ist denn so schlecht am Lobbying, wenn es sich um eine gute Sache handelt. Vielleicht ist Dudenhöffer für manche zu optimistisch. Ich bin nun zum dritten Mal aus der Schweiz nach Norwegen elektrisch gefahren. Hier in Norwegen sind die Leute sehr stark auf ihr Auto angewiesen mangels öffentlicher Alternativen. Gefühlt ist hier jedes fünfte Auto eine Elektro und es werden täglich immer mehr. Die Alltagstauglichkeit scheint hier schon lange kein Thema mehr zu sein. Machen Sie doch mal Ferien in Norwegen und geniessen Sie das Land mit einem gemieteten Elektroauto, dann können Sie bestimmt auf Augenhöhe mit Herrn Dudenhöffer mithalten.
Wännä meint
Hallo Fara Day,
Tipp: bitte vor Ablassen von Diffamierungen o.ä. IMMER erst schlau machen, z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinand_Dudenh%C3%B6ffer
auch ansonsten ist Ihr Beitrag „für die Tonne“, oder begründen Sie Behauptungen!