Renault will mit einem neuen Service Elektroauto-Fahrern den Zugriff auf öffentliche Ladestationen in Deutschland erleichtern. Mit dem kostenlosen „Z.E. Pass“ bestehend aus einer App und einer RFID-Chipkarte sollen Fahrer eines Stromers an derzeit bundesweit 4000 Ladepunkten bargeldlos Energie für ihr Elektrofahrzeug beziehen können. Eine vorherige Registrierung bei den einzelnen Ladestationsbetreibern ist nicht erforderlich.
Nutzer des von Renault zusammen mit Bosch entwickelten „Z.E. Pass“ können sich Ladepunkte in ihrer Nähe anzeigen lassen und die Strompreise der verschiedenen Anbieter vergleichen. Bei der Suche nach der Ladestation kann nach den Kriterien Steckdosenart, Ladeleistung oder maximaler Stundenpreis gefiltert werden. Der „Z.E. Pass“ zeigt dann an, ob eine Ladestation frei oder besetzt ist. In Deutschland ist die Anwendung bereits erhältlich und wird in den kommenden Monaten in weiteren europäischen Ländern verfügbar sein.
Zur Registrierung für den „Z.E. Pass“ erstellt der Nutzer ein Benutzerkonto mit Name und Email-Adresse und gibt seinen PayPal-Account an. Optional kann die Fahrgestellnummer eines Renault-Elektrofahrzeugs hinterlegt werden. Bei der Nutzung der für die Smartphone-Betriebssysteme Android und iOS erhältlichen Apps wird über eine interaktive Karte die Ladestation ausgewählt und der Ladevorgang gestartet/gestoppt. Die Ladestation wird anschließend in einem Logbuch mit Übersicht aller Ladezeiten und Kosten gespeichert, dabei ist außerdem eine Bewertung möglich.
Neben der Authentifizierung per App lässt sich das Aufladen der Batterie auch über die mitgelieferte RFID-Ladekarte starten. Durch die vorherige Verknüpfung der RFID-Ladekarte mit der App erfolgt der Bezahlvorgang dabei ebenfalls über PayPal, auch wenn das Smartphone nicht parat sein sollte – vorausgesetzt, die Ladesäule verfügt über ein RFID-Lesegerät.
Die Abrechnung der über den „Z.E. Pass“ in Anspruch genommenen Ladevorgänge erfolgt stets über das hinterlegte PayPal Konto, die dazugehörige Quittung wird automatisch per E-Mail versandt. Fahrern eines Kompakt-Elektroautos vom Typ Renault ZOE, die sich bis zum 31. Oktober 2016 mit der Hinterlegung ihrer Fahrgestellnummer registrieren, verspricht der französische Hersteller Preisvorteile bis zu 50 Prozent gegenüber vergleichbaren Anbietern.
stefan meint
Es wäre ein echter Vortschritt, wenn vor (!) der Ladung überhaupt mal der Preis angezeigt wird. Noch besser natürlich, wenn ich sehen könnte, was es mit TNM, PlugSurfing und Renault/Bosch nun wirklich kostet – auch im Ausland. Hier wiederholt sich leider das Spiel mit dem Mobil-Roaming, was viele Interessenten für Elektroautos zunehmend abschreckt. Manche fragen „kann ich auch ohne Smartphone Elektroauto fahren?“ Die Antwort heißt „wenn Sie öffentlich laden wollen meistens: Nein.“ Das ist kein barrierefreies Laden! In der Nacht, bei Regen oder Schnee sind QR-Code oder App-Tippereien keine Option.
Letzten Endes kann es bald nur noch zwei oder drei Karten in Deutschland geben, mit denen man dann bei allen Ladestromanbietern (auch ohne Smartphone!) laden kann. Welche Firmenwerbung dann auf der Karte ist, ist unwichtig, dahinter steckt immer z.B. Hubject oder …
Ich werde die Karte von Renault/Bosch sicher ausprobieren, bisher hatte ich nur TNM und habe sie allerdings nur zweimal gebraucht.
Nik meint
Und wenn ich kein Smartphone habe oder ein altes Smartphone, dann habe ich zwar eine hübsche neue Karte, kann sie aber trotzdem nicht benutzen.
Was für ein Unsinn.
Am Parkscheinautomat ist es auch nicht von Interesse, welches Smartphone ich habe.
Warum werden nicht endlich barrierefreie Zugänge an Ladesäulen geschaffen?
JuergenII meint
Wenn Renault Nägel mit Köpfen machen würde, dann sollten sie den Z.E.Pass mit einer Ladeflat anbieten. Das wäre mal innovativ. Oder es gibt eine Option in der Preisliste mit einer bestimmten Anzahl an KWh Stunden unabhängig wann und wo ich die verbrauche – und zwar Europaweit.
Kann eigentlich nicht teuer sein, wenn ich überlege das Tesla – immerhin ein Langtreckenfahrzeug – das für rund 2.500 Euro für ein Autoleben angeboten hat.
Tesla-Fan meint
Wir haben zu viele Ladekarten in Deutschland, 70 habe ich mal gelesen.
Ok, denkt sich Renault, dann lass uns mal standardisieren.
Und *bling* haben wir 71 :)
Dr.M. meint
Das hört sich zwar gut an – aber ich befürchte, das funktioniert an zu wenigen Ladesäulen und wird vermutlich zu teuer sein. Denn es muss ja nocht einer mitverdienen, nämlich Renault.
Maximalpreis pro Stunde – super Idee, denn mit dem R90 Modellen darf man ja länger an der Ladesäule verweilen als mit den in DE nicht lieferbaren Q90 Modellen.
Und sehe ich das richtig, dass die Z.E. Dienstleistungen sowieso jedes Jahr einen bestimmten Betrag kosten? Oder habe ich mich da in der Preisliste verlesen.
Tja, an das Supercharger-Netzwerk von Tesla kommt halt so schnell keiner ran, selbst wenn man das bezahlen müsste (bzw. beim M3 wohl muss), dann ist es zumindest EINFACH Geld auszugeben. Genau das machen einem die anderen Ladesäulenbetreiber auch nocht schwer. Und dann wird es wirklich anstrengend.
Steve meint
Eigentlich finde ich das ein gutes Programm zur Kundenbindung. Nachdem viele andere Hersteller auch solche Karten haben, muss man ja nicht gleich drüber meckern. Die Frage ist natürlich schon, welcher substantielle Mehrwert entsteht.
Ein kleiner, ganz schneller Test hat im Großraum Stuttgart/Ludwigsburg die beeindruckende Zahl von UNTER 10 Ladepunkte ergeben !!!??? Nach meiner Kenntnis gibt es aber in Stuttgart fast 400. Also wird hier nicht mit allen, oder zumindest vielen, sondern mit ganz wenigen Anbietern kooperiert. Konkret sind das die die RWE-Säulen.
Worin besteht also der Vorteil gegenüber der RWE-App? Ich kann es gerade nicht formulieren, vielmehr stellt sich mir die Frage, was sich der Systempartner Bosch eigentlich denkt! Das Renault vom Headquater Paris nicht wissen kann, dass es da mehr Ladesäulen geben muss, kann sich fast vorstellen, aber Bosch?
Und was denkt sich die EnBW, die an so einem Programm nicht teilnimmt?
Gut, vielleicht denken die auch einfach gar nichts – ist eh einfacher ;-) .
Starkstrompilot meint
So weit kommt’s bei diesem Ladesäulenunfug mittlerweile, dass man noch eine Sammelkarte auf den Markt wirft.
Warum erlässt Herr Dobrindt nicht mal ein sinnvolles Gesetz und schreibt vor, dass alle Ladesäulen mit ec- und Kreditkarte benutzt werden können. Es würde seiner Amtszeit bestimmt gut tun.
Zoerro meint
„…..die sich bis zum 31. Oktober 2016 mit der Hinterlegung ihrer Fahrgestellnummer registrieren, verspricht der französische Hersteller Preisvorteile bis zu 50 Prozent gegenüber vergleichbaren Anbietern.“
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Woran erkenne ich die Ersparnis?
Wird vor dem Ladevorgang der Preis angezeigt?
Redaktion meint
Das war leider bisher alles, was Renault an Informationen zum Z.E. Pass bekanntgegeben hat. Mehr Details gibt es möglicherweise bald hier:
https://www.renault.de/services/mobilitaet-und-servicevertraege/ZE-Pass.html
VG
TL | ecomento.de
Landmark meint
Ja in der App kann man den Preis sehen.
Als Beispiel: Die nächste Ladesäule ist 27 km von mir entfernt und hat einen Preis pro kWh von 56 Cent (RWE) mit der Renault Karte ZE Pass kostet es dort nur 19 Cent, ich denke das ist billiger.
über TNM 56ct
über PlugSurfing 31ct
immer die selbe Säule, ist schon lustig….