US-Stromer-Startup Faraday Future will bis 2018 sein erstes Elektroauto auf den Markt bringen, im US-Bundesstaat Nevada wird zu diesem Zweck derzeit eine Milliarden-Fabrik gebaut. Das Geld für das ehrgeizige Projekt stammt von dem chinesischen Unternehmer Jia Yueting, der mit dem Tech-Konzern LeEco reich geworden ist. Nun geht dem Automobil-Startup aber offenbar das Geld aus.
Wie Yueting in einer Mitteilung an Mitarbeiter einräumte, hat sich LeEco übernommen. Der Milliardär will daher sein eigenes Gehalt auf einen Yuan – umgerechnet 14 Cent – herabsetzen und das Wachstumstempo des Unternehmens auf ein nachhaltigeres Niveau senken, berichtet Bloomberg. LeEco dient als Dachgesellschaft für diverse Firmen in der Elektronik-, Automobil- und Sportindustrie in Asien. Außerhalb seines Heimatmarktes ist das Unternehmen auch als „Netflix Asiens“ sowie für sein Engagement in der Elektro-Rennserie Formel E bekannt.
„Wir sind blind nach vorne geprescht und unser Bedarf an liquiden Mittel ist in die Höhe geschossen“, so Jia Yueting. Die Automobilsparte des Unternehmens habe bereits fast 10 Milliarden Yuan (ca. 1,36 Milliarden Euro) ausgegeben. Große Teile der Barinvestition flossen an Faraday Future, das für Anfang 2017 die Präsentation seines ersten Serien-Elektroautos plant. LeEco arbeitet parallel in Partnerschaft mit dem britischen Sportwagenhersteller Aston Martin an einem eigenen Stromer, der vor allem Käufer in Asien im Visier haben soll. Außerdem expandiert LeEco derzeit mit seinem Telefon- und Fernseh-Geschäft in die USA.