„Eine Arroganz, die ich unfassbar finde“: In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Lenkrad des Auto Clubs Europa (ACE) kritisiert Zukunftsforscher Eike Wenzel das Gehabe der deutschen Automobilbranche. Noch vor zwei Jahren hätte es zum Beispiel bei Mercedes oder Volkswagen geheißen: „Das mit den Elektroautos, das wird nie was werden.“
Die Entwicklung hin zur Elektromobilität sei jedoch frühzeitig erkennbar gewesen: „Dass wir aus der Verbrennungsmotoren-Kultur rausgehen müssen, war schon vor zehn Jahren an vielen Stellen absehbar. Der Wandel findet jetzt statt und die deutsche Automobilindustrie ist relativ schlecht darauf vorbereitet.“ Die Ursache für das Zaudern sei, dass die Chefs der großen Unternehmen „Benzin im Blut“ hätten und immer noch in der klassischen Ingenieurkultur verhaftet seien. „Man hört, dass deshalb alle beten, Tesla solle doch bitte scheitern. Ich glaube jedoch nicht, dass Tesla der einzige Akteur ist, der in den nächsten Jahren das Rennen machen wird.“
Der Verbrennungsmotoren-Verkehr der vergangenen Jahrzehnte und das sture Festhalten daran sei „wie mit dem Kopf gegen die Wand“. Die Ressourcen seien begrenzt, die Zeit laufe ab. Schon im Jahr 2022, vielleicht sogar noch eher, könne es zu einer Preis-Parität von konventionellen Autos und Elektroautos kommen. Vorbild für eine andere Kultur und den schnellen Wandel seien Firmen wie Google: „Mit ihrer Fehlertoleranzkultur darf in der Entwicklung auch mal etwas schiefgehen. So kann Mobilität neu definiert werden.“
Die Welt meint
Umweltfreundlichkeit der E-Autos. Hier sollte man sich mal genau die Ökobilanz der Fahrzeuge ansehen. Also die auch die Herstellung und Entsorgung der Batterien auf lange Zeit….
Bariton65 meint
Kennen Sie denn die entsprechenden Ökobilanzen? Dann müßten Sie wissen, dass die hauptsächlichen Umweltbelastungen durch den Betrieb von (allen) Fahrzeugen entstehen und nicht durch die Produktion und die Entsorgung. Was die Umweltfreundlichkeit von E-Autos betrifft: Dazu hier ein Zitat aus der Ökobilanz des österreichischen Umweltbundesamtes (http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/publikationen/REP0440.pdf ): „Elektrofahrzeuge und auch die Hybridformen bilanzieren in der Energiebereitstellung durch ihre hohen Antriebsstrangwirkungsgrade durchwegs am besten. Je weiter fortgeschritten die Elektrifizierung, desto höher gewöhnlich der Effekt.“
Matthäus meint
Aktuell ist der Biodiesel in der Gesamtbilanz ganz knapp vor dem Stromer. Kann man glaube sogar da drin nachlesen.
Herbert meint
Öko Diesel muss IMMER angebaut werden. Wind und Sonne geht fast immer…
Matthäus meint
Das stimmt. Dennoch ist es bislang so, dass die Gesamtbilanz des Biodiesel besser ist, und das wird auch so bleiben, solange man nichts bei der Energiegewinnung ändert. Atomstrom kann dabei keine Rolle spielen, auch nicht aus dem Ausland.
Die Welt meint
Sie sollten sich mal die Herstellung und die Bestandteile einer Batterie und deren Entsorgungsprozess von vorn bis hinten ansehen. Anschliessend mal die geplanten Nurzungszahlen und die Lebensdauer einrechnen…
Herbert meint
Warum muss sich ein e auto Öko Schrauben geben lassen, während bei Euro 5 und 6 Motoren die Abgasanlage ganz offiziell nach 10 min ausschalten darf? Häää?
bogomil23 meint
Ich glaube das ist den „Entscheidern“ der deutschen Autobauer völlig egal. Die ALTEN Herren, Zetsche, Müller und Co. sind in 5-10 Jahren längst weg…es gilt nur, salopp formuliert, die „Taschen so voll wie möglich zu packen“ und dann nix wie weg …das meiste Geld verdient man JETZT mit den Verbrennern , nichts anderes Zählt !! Den Eigentümern u. Großaktionäre (meist auch sehr Alt) schweben vermutlich in Spähren das die entweder eh nix merken oder völlig egal ist. Den wird vermutlich erzählt das alles hervorragend läuft. Aufsichtsräte das weiss man ja auch aus der Vergangenheit peilen gar nichts. Leiden werden vermutlich wie immer die „Arbeiter“ und unteren Ebenen. …the same procedure as every…
rdcom meint
Da gebe ich ich Dir vollkommen Recht, besser könnte ich es nicht formulieren!
AS meint
Mein erster Kommentar überhaupt und auch einziger an dieser Stelle: Unqualifizierte, besserwisserische Äußerungen sowie Glaubensansichten und Vermutungen gehören hier nicht hin! Ich habe Respekt vor Entscheidungsträgern und bin auch nicht mit jedem glücklich. Mich kotzt dieses rumjammern & beklagen über andere an. Wir können jeder konstruktiver unseren eigenen Beitrag zur Verbesserung der Welt leisten und sollten uns auch darauf konzentrieren! Mit dieser Ausnahme mache ich das!
Meiner Einer meint
Das Thema für die etablierten Automobilhersteller ist doch: Den Wandel erfolgreich zu gestalten und gleichzeitig konkurrenzfähig zu bleiben!
Herausforderer wie TESLA haben es da viel leichter. Die schleppen keine Altlasten mit sich herum. Jede falsche Änderung am Status Quo kann eine Kaufzurückhaltung auslösen. Das will man nicht. Falsche Schadstoffwerte schaden aber mittlerweile auch. Das verschärft den Änderungsdruck.
Leider dumm, daß auch die Politik uns einredet: „Deutschland geht es gut!“ Wir brauchen nichts zu ändern. Darin liegt die tiefere Ursache: In der unheiligen Allianz zwischen Politik und Autoindustrie. Zuviel falsch verstandene Protektion kann schaden: Unternehmen und Mitarbeiter werden es ausbaden müssen. Auch die Politik ist mittel und langfristig machtloser als sie es uns eingestehen will.
Der Wandel der Zeit ist nicht aufzuhalten. Nur wer rechtzeitig handelt kann gestalten.
Elektrofan meint
Jetzt muss nur noch „Mutti“ wieder Kanzlerin werden. Dann wird sie wieder mit den Bossen der Autoindustrie und den Banken beim Frühstück sitzen. Es ist bald Zeit zum Auswandern.
Matthäus meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Redaktion.
Elektrofan meint
Sehr richtig! Gut auf den Punkt gebracht.
Wolfram meint
Schöner Kommentar. Fahre seit 3 Jahren (insges. 60000km) elektrisch und bin begeistert. Nur wer testet wird schnell die Vorteile erkennen und Geld sparen. Von der Umwelt wollen wir Gar nicht Reden und selbst Trump nun doch einen Klimawandel erkennt.
Kol Porteur meint
Und das Seltsame an diesen „komplett versagenden Entscheidern“ ist, dass diese Branche bisher verdammt gut wegkommt, dass darin auch „die kleinen Arbeiter“ überdurchschnittlich gut verdienen und die deutsche Fahrzeug-Industrie weltweit überaus erfolgreich ist. Zum Glück haben die „Alten Herren“ bisher alles falsch gemacht, denn es war sehr gut für uns.
Da hoffe ich nur, dass sie weiterhin komplett versagen, wenn es dazu führt, dass die deutsche Autoindustrie weiter vorne bleibt…
Fritz! meint
Darum geht es nicht, was die bisher gemacht haben. Die verspielen die Zukunft. Was nützt es ihnen als VW oder Mercedes Mitarbeiter, wenn Ihr Chef am Diesel festhällt und der, weil in 2 Jahren ein Einfahrverbot in alle gtoßen Innenstädte kommt, auf einmal überhaupt nicht mehr verkauft werden kann. Dann haben Sie zwar bis zum Ende gut verdient, aber sind dann trotzdem arbeitslos.
Lieber jetzt 10% der Belgschaft abbauen (weil E-Motoren und Auots nun mal SEHR viel weniger Teile haben) als in 5 Jahren 100 % entlassen müssen. Das ist es, was die deutschen Herrn Auto-Chefs nicht sehen wollen/können.