Ferrari will sein Modellangebot in Zukunft komplett elektrifizieren, vorerst setzt der Sportwagenhersteller dabei vor allem auf Hybridautos mit Verbrennungsmotor und Elektro-Unterstützung. Langfristig planen die Italiener zudem, einen rein elektrischen Antrieb zu entwickeln. Um die Stromer-Technik öffentlichkeitswirksam zu vermarkten, könnte Ferrari später in die 2014 gestartete Elektro-Rennserie Formel E einsteigen.
„Ich habe mit meinen Kollegen bei Ferrari intensiv darüber diskutiert,“, erklärte Ferrari-Chef Sergio Marchionne kürzlich im Rahmen einer Telefonkonferenz zur Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen. Das Interesse sei demnach zwar da, noch gebe es aber „zwei Probleme“ zu lösen: „Wenn die Piloten in der Formel E die Autos während eines Rennens tauschen müssen, weil die Leistung nicht ausreicht, dann ist das für Ferrari nicht besonders attraktiv. Als zweiter Punkt geht auch der hohe Grad an Standard-Teilen gegen die DNA von Ferrari. Sie verhindert, dass wir bei der Technik machen können, was wir wollen“.
Die aktuelle Batterie-Technologie stellt den Boliden der Formel E noch nicht ausreichend Energie für eine komplette Renndistanz zur Verfügung. Die Fahrer wechseln ihre Elektro-Rennwagen daher während des Rennens. Auch deutsche Marken wie BMW, Mercedes-Benz oder VW sind aus diesem Grund bisher noch nicht in die Formel E eingestiegen. 2018/2019 soll der Autotausch jedoch abgeschafft und das komplette Rennen mit einem Fahrzeug absolviert werden. Audi hat bereits bestätigt, 2017 ein Werksteam für die Formel E zu stellen. Mercedes will bis Ende des Jahrzehnts nachziehen.
Bis zum Einstieg von Ferrari in die Formel E dürfte noch einige Zeit vergehen. Es sei zwar „denkbar, dass Ferrari nach einem gewissen Reifeprozess bestimmte Fähigkeiten besitzt, die es ermöglichen einen einzigartigen Ferrari in diesem Umfeld zu entwickeln“, so Marchionne. Er betonte allerdings, dass man technisch „heute noch nicht so weit“ sei und es bis zu einem eigenen Formel-E-Team „noch ein paar Jahre dauern“ werde.