Der Schweizer Spezialist für Lärm- und Hitzeschutz in Fahrzeugen, Autoneum, hat keine Angst vor dem Wandel durch die Elektromobilität. Den lauten, heißen Verbrennungsmotor höre man ohnehin „nur beim Beschleunigen. Bei 100 Stundenkilometern hören sie nur Wind und Abrollgeräusche. Die fallen auch beim Elektroauto an“, sagte Firmenchef Martin Hirzel der Zeitung Landbote kürzlich bei einem Ortstermin. „Manche Produkte fallen weg, aber es werden auch völlig neue entstehen“, so Hirzel. Batterien etwa brauchen eine Kapselung, Elektromotoren können hochfrequente Geräusche und Magnetfelder erzeugen, die es abzuschirmen gelte.
Bei einem Elektroauto habe man „zum Beispiel ständig kalte Füße, weil die Abwärme des Motors wegfällt. Da fällt unseren Ingenieuren sicher etwas ein“, so Hirzel weiter. Der Zulieferer von Teppichen und Dämm-Matten gegen Hitze und Schall hatte einst ein Angebot von Tesla vorliegen, dies aber abgelehnt – was Hirzel noch heute fuchse, wie die Zeitung berichtet: „Meine Vorgänger hatten den Vertrag mit Tesla auf dem Schreibtisch, aber sie waren nicht interessiert. Sie dachten, die paar Fahrzeuge sind Peanuts“, sagte Hirzel dem Landboten. „Das passiert uns nicht nochmals.“
Momentan setzt der Zulieferer vor allem auf die Boom-Region China, wo Autoneums Marge mit 13 Prozent knapp doppelt so hoch wie in Deutschland bei BMW und Co. sei. Und der Markt ist riesig: Fast 30 Millionen Autos pro Jahr werden hier gebaut, mehr als in Europa und den USA zusammen. Sein Asien-Geschäft hat Autoneum in den vergangenen fünf Jahren verdoppeln können. Als nächstes hat der Zulieferer das Silicon Valley im Visier, wo IT-Giganten wie Google und Apple am Auto von morgen basteln.
Wännä meint
Hallo Herr Hirzel,
die durchschnittliche Verweildauer in einem PKW beträgt 20 bis 30 Minuten.
Sind Sie schon mal mit einem „sparsamen“ Diesel bei winterlichen Temperaturen losgefahren? Und haben Sie sich gewundert, warum da fast die ganze Zeit nur ein lächerlich lauwarmes Lüftchen aus den Düsen kommt?
Das liegt an der elektrischen Zusatzheizung, die diese Dreckschleudern brauchen. Und da eine Lichtmaschine nun mal nicht mehr als etwa 1000 Watt für einen Heizdraht zur Verfügung stellen kann, haben Sie ein dickes Geschäft mit noch dickeren Iso-Matten gemacht.
Blöd, dass es bald immer mehr E-Fahrzeuge gibt. Die können nicht nur aus dem Stand mehrere Tausend Watt Wärmeenergie in den Innenraum blasen, nein, die machen das auf Wunsch sogar schon VOR dem Start, wenn das Fahrzeug noch am Stecker hängt.
Wünsche noch gute Geschäfte in China! ;-)
Herbert meint
LOL
Make my day….
Kalte Füsse? Mein auto ist jedes mal auf 23 grad vortemperiert….
Wenn „profis“ labern
Utx meint
Richtig. Im winterlichen Kurzsteckenverkehr ist im Vergleich zum „sparsamen“ Diesel selbst ein Twizy komfortabler. Da bläst dem Fahrer keine Lüftung eiskalte Luft ins Gesicht (statt dessen gibt es eine elektische Frontscheibe).
EAutoPionier meint
ja das mit den kalten Füssen merke ich auch immer wieder. Wie wäre es mit einer ‚Fußbodenheizung‘ in Elektroautos?
lo meint
Gute Idee!
Beim C-Zero (Bei diesen Temperaturen Sub-Zero) hilft es schon die vielen Spalte und Löcher zuzustopfen, um den ständigen Luftzug an den Beinen zu stoppen. ;)
McGybrush meint
Haben die keine Luftgebläse für Füsse? Denke doch schon? Ist diese schwächer als bei Verbrennern oder schaltet man die wegen der Reichweite immer nur auf Sparsam?
Utx meint
Bei Verbrennern funktioniert das nur, weil die aus der zugeführten Energie zu 80 % Abwärme erzeugen (und nur aus den restlichen 20 % Vortrieb). Abwärme in Mengen, dass man damit ein Mehrfamilienhaus beheizen könnte.