Toyotas Premium-Marke Lexus will bei alternativen Antrieben vorerst weiter exklusiv auf Hybridautos mit Verbrennungs- und Elektromotor setzen. Plug-in-Hybridfahrzeuge, die über eine größere Batterie und mehrere Kilometer rein elektrische Reichweite verfügen, stellen in diesem Jahrzehnt keine Priorität mehr dar, sagte Lexus-Europachef Alain Uyttenhoven im Gespräch mit Autocar. „Andere Unternehmen brauchen ein paar Batterien und Stecker, um ihre Vorgaben zu erreichen, aber selbst mit dem wachsenden Absatz unserer SUVs bewegen wir uns auf unter 95 g/km zu“.
In Europa steht die Einführung deutlich strengerer CO2-Vorgaben für Pkw-Neuwagen bevor, Autohersteller müssen dabei einen Grenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Vor allem die Anbieter großer und schwerer Premium-Automobile werden die Vorgabe ohne eine umfassende Elektrifizierung ihrer Flotten nicht erreichen können. Lexus hat dazu bereits frühzeitig auf den Hybridantrieb gesetzt – mit Erfolg: In Gesamt-Europa entschieden sich Stand April 64 Prozent aller Kunden der Japaner für einen Hybriden. In Westeuropa lag der Anteil sogar bei 95 Prozent.
Hybridautos können meist nicht oder nur wenige Kilometer rein elektrisch – und damit möglichst verbrauchsarm sowie lokal emissionsfrei – bewegt werden. Langfristig will daher auch Lexus nicht auf Teilzeit-Stromer mit größerer Elektro-Reichweite verzichten. „Das bedeutet nicht, dass wir die Technologie ignorieren werden, mit der Zeit werden wir sicherlich härtere Vorgaben erfüllen müssen – wir sind aber bereit dafür, sobald es erforderlich ist. Vorerst ist dies nicht der Fall; unsere Kunden erhalten das gewünschte Fahrzeug ohne zusätzliche Komplexität“, so Uyttenhoven.
Für die Zukunft geht der Lexus-Manager von einem weiter steigenden Anteil von Hybridautos an den Verkaufszahlen aus. Weltweit seien bereits um die 25 Prozent aller verkauften Fahrzeuge von Lexus mit Hybridantrieb ausgestattet. In Europa stieg der Anteil zuletzt auf 98 Prozent. „Während der Druck auf den Diesel wächst, gehen wir von steigenden Hybridverkäufen aus“, erklärte Uyttenhoven.