Mazda-Europa-Chef Jeffrey Guyton glaubt, dass die Verbrennertechnik noch eine Zukunft hat: Der „derzeitige Fokus“ des Herstellers liege „darauf, den Verbrennungsmotor noch effizienter zu machen“, sagte er in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung. Das CO2-Ziel von 95 Gramm pro Kilometer in Europa will Mazda „fast ohne den Schritt in die Elektrifizierung schaffen können“. Es sei aber nicht so, dass Mazda „Technologien wie Elektro- und Hybridantrieb ablehnt. Langfristig wird die Elektrifizierung auch nötig sein“. Aber für die Pläne des Herstellers sei „das Hybrid- oder Elektroauto nicht zentral“.
Vorerst will sich Mazda auf seine nächste Motoren-Generation konzentrieren, deren Verbrauch „deutlich sinken“ werde. Hinsichtlich des kommenden Prüfzyklus WLTP-Zyklus, der als weitaus realistischer als der oft kritisierte NEFZ gilt, sieht Mazdas Europa-Chef sein Unternehmen bereits gut aufgestellt. Schon bei früheren Modellen habe der „Fokus immer auf dem realen Alltagsverbrauch“ gelegen. Deshalb verzichte der japanische Anbieter auch auf Plug-in-Hybride, die einen Verbrenner mit E-Maschine und Stecker zum Aufladen der Batterie kombinieren. Deren geringer Verbrauch stelle „ein rein theoretisches Ergebnis“ dar.
Der erste Stromer von Mazda könnte in knapp drei Jahren auf den Markt kommen – zumindest in den USA: „Wir haben 2019 als Ziel beschlossen, um den ZEV-Regulierungen (Vorgaben für emissionsfreie Fahrzeuge, d. Red.) in Nordamerika gerecht zu werden“, so kürzlich Firmenchef Masamichi Kogai. In Zusammenarbeit mit Toyota stehe dabei vor allem eine möglichst hohe Reichweite bei Akkus mit niedrigem Ladezustand im Mittelpunkt. Die Elektro-Modelle von Mazda sollen sich zudem optisch deutlich von den herkömmlich angetriebenen Baureihen des Herstellers unterscheiden.
Leonardtronic meint
Verkauft Mazda keine Autos in China? Wenn ja, wie wollen die die EV Quote schaffen?
Herbert meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Herbert meint
Man ey…
7 von 8 Autos fahren elektrisch bei uns.
Madza? Wer ist das…
HermanTheGerman meint
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Sah man bei AGFA, Kodak, aber am besten bei Nokia.
Komet meint
Für mich zeigen die Aussagen von Herrn Guyton, wie wichtig staatliche regulatorische Vorgaben zur Erreichung von strategischen Umwelt-, Klima- und Gesundheitszielen sind. Die großen Hersteller bewegen sich nämlich nicht, weil sie freiwillig die Notwendigkeit dazu erkennen oder technisch dazu in der Lage wären. Sie bewegen sich mutlos und berechnend entlang der gesetzlichen Vorgaben und zwar fein abgestimmt auf den jeweiligen Zielmarkt. Mich sprechen solche Produktportfolios nicht mehr an. Leider ist die Politik viel zu oft genauso mutlos und ohne Weitsicht unterwegs, zudem zu stark beeinflusst von Lobbygruppen (z.B. dem VDA). …und so schließt sich der Kreis…
Tesla-Fan meint
Schade Mazda, ein MX-5 mit 60kWh wäre so ziemlich meine erste Wahl.
Platz ist genug für so einen großen Akku ist ohne Einschränkung im Innenraum bzw. Kofferraum drin, wenn der Roadster puristisch bleibt und sich den ganzen Vernetzungs- und Selbstfahr-Sch… spart.
Mr. Moe meint
Ahja… interessant. Ich fahre derzeit den aktuellen Mazda 3 (2013) bis das Model 3 in DE verfügbar wird.
Kleine Maschine (120 PS), Benziner und mein Verbrauch liegt auch hier deutlich höher als vom Hersteller angegeben. Und dabei fahre ich fast nur im ländlichen Gebiet, kaum Stadtverkehr.
Soviel zu der Aussage „Schon bei früheren Modellen habe der „Fokus immer auf dem realen Alltagsverbrauch“ gelegen“.
Fritz! meint
Wahrscheinlich wäre Ihr Verbrauch bei einem vergleichbaren VW um mehr als das doppelte höher als die Werksangabe…
;-)
Mr. Moe meint
Das liegt natürlich im Rahmen des Möglichen :).
Matthäus meint
Mensch Fritz, ein Glück bist du gar nicht negativ und hach sind deine Beiträge konstruktiv, ich maile die gleich Mazda ;)
Fritz! meint
Hmmm, welche Firma hat noch mal in viele seiner PKW illegale Abschalteinrichtungen für die Abgase eingebaut? VW oder Mazda?
Ich muß das nochmal kurz recherchieren, habe ich glatt vergessen…
Der Statistiker meint
… wie war das doch gleich bei Kodak oder Nokia?
Nun ja, die haben alle Glück, dass der Umbau der Antriebe nicht wie beim Handy oder bei der Fotografie in ein paar Jahren stattfindet, sondern sicher 10-20 Jahre dauern wird.
Ich denke zwar, dass ist der Zug für die Unternehmen sicher noch nicht abgefahren ist. Aber schön langsam sollten sie in die Gänge kommen, sonst werden sie eben von der Konkurrenz geschluckt.
Viele große namhafte Hersteller haben ja 2016 den „großen Schwenk“ gemacht! Wer nicht bald dabei ist, geht leer aus – das wurde so einigen Firmen bereits klar.
Franky meint
Stimmt.
Als Mazda-Händler würde ich mir existentielle Sorgen machen,
da nicht mal in weitester Entfernung ein Mazda BEV erkennbar ist.
Fritz! meint
Das der (langsame) Umstieg auf die e-Mobilität den einen oder anderen Hersteller „kosten“ wird, war klar. Nun ist zumindest der Kandidat für den ersten Platz gefunden…
Macht den Laden nicht sympatischer. Bis auf ihre Wankel-Geschichte haben die sich ja technologisch nicht wirklich als Marktführer in irgendeinem Bereich geoutet, oder?
Michael David meint
völlig unverständlich, wie man sich Ende 2016 noch auf eine weitere „Optimierung“ des Verbrennermotors um ein paar Prozent konzentrieren kann als grosser Autohersteller.
Sieht tatsächlich düster aus, nicht nur für die Deutschen, offenbar auch für einige Asiaten, wenn da nicht demnächst ein radikales Umdenken kommt.
Ich hoffe sehr, Tesla gelingt eine termingerechte und erfolgreiche Einführung des Model 3. Spätestens dann werden bei den fossilen Freunden Köpfe rollen.