Der Autozulieferer Eberspächer wird sich umstellen müssen, wenn er auch in der elektromobilen Zukunft Bestand haben will. Denn bislang lebt das Esslinger Unternehmen vom Verbrennungsmotor und macht etwa 85 Prozent des Umsatzes mit dieser Technologie. In einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten erklären die Geschäftsführer Heinrich Baumann und Martin Peters, vor welchen Herausforderungen sie stehen, um den Zulieferer fit für die Elektromobilität zu machen.
„Die Industrie und auch unser Unternehmen stehen in der Tat vor großen Herausforderungen“, so Baumann. Am schwierigsten sei, „dass wir heute nicht wissen, wie das Szenario im Jahr 2040 oder 2050 aussieht“. Deshalb sei die „große Frage, wie schnell wir nun in welche Technologien investieren sollen“. Aktuell sei „das Maximum der Unsicherheit erreicht“. Allerdings werde sich das Unternehmen auch nicht einfach so vom Verbrenner verabschieden: „Durch das Wachstum des weltweiten Fahrzeugmarkts und die immer schärferen Abgasnormen werden die Abgasanlagen auch aufwendiger und komplizierter, so dass wir dies weiter als Wachstumstreiber sehen“, so Baumann.
Um Kompetenzen bei der Elektromobilität zu erlangen, hat Eberspächer in Kanada die Firma Vecture gekauft, einen Hersteller von Batteriemanagementsystemen. Bisher sei Vecture vor allem in der Medizin- und der Industrietechnik aktiv, so Baumann: „Wir haben Vecture gekauft, weil das Industriegeschäft sehr interessant ist. Gleichzeitig schauen wir uns an, inwiefern diese Technologie auf das Auto übertragen werden kann. Wir wollen keine Batterien herstellen, sondern nur das Batteriemanagementsystem. Darin sehen wir ein Zukunftsfeld“.
Das Unternehmen biete aber „auch schon heute Produkte für die Elektromobilität an“, laut Baumann ist Eberspächer „weltweit Marktführer in der Beheizung elektrischer Fahrzeuge. Die Elektromobilität bietet Chancen. Das gilt auch für uns“.