Viele Zulieferer sind abhängig vom Verbrennungsmotor. Ihnen stehen durch den Wandel hin zur Elektromobilität stürmische Zeiten bevor, wie es Felix Mogge ausdrückt, Partner der Münchner Unternehmensberatung Roland Berger. Er nannte den Wandel in einem Gespräch mit der Stuttgarter Zeitung einen „perfect storm“, der sich über der Branche zusammenbraue. Nicht nur der technologische Umbruch stehe bevor, auch auf geändertes Kundenverhalten müssen sich die Unternehmen vorbereiten.
Immerhin hätten die zahlreichen Zulieferer kein „Erkenntnisproblem“, so Mogge. Sie wüssten, was auf sie zukommt und dass sie handeln müssen. „Das Tagesgeschäft der Antriebs-Zulieferer“ sei aber „noch klar vom Verbrennungsmotor bestimmt“. Gleichzeitig müsse jedoch „jetzt der Wandel zum elektrischen Antrieb vorangetrieben werden – auch wenn die zu erwartenden Umsätze in den nächsten fünf Jahren noch gering sind“, sagte Mogge der Zeitung.
Zu einem Problem könnte es werden, dass sich die Wertschöpfungsstruktur durch Elektromobilität deutlich ändert: Ein Verbrennungsmotor hat etwa fünf mal so viel Teile wie ein Elektromotor. „Die Zahl der Arbeitsstunden für die Fertigung eines Elektromotors ist dramatisch niedriger als die für einen Verbrennungsmotor“, so Mogge. Der Antriebsstrang mit seinem bislang großen Innovationspotenzial werde langfristig unter stärkeren Preisdruck geraten, glaubt der Berater.
Auch Carsharing und der damit einhergehende Trend der Abkehr vom eigenen Auto seien eine Herausforderung für die Zulieferer: „Vor allem für junge Menschen ist es immer weniger erstrebenswert ein eigenes Auto zu besitzen – insbesondere in den großen Städten“, so Mogge. Und für jene, die doch ein eigenes Fahrzeug haben wollen, werden technische Dinge wie Hubraum und Fahrleistungen immer weniger wichtig, glaubt der Autoexperte. Gefragt seien stattdessen zum Beispiel die reibungslose Nutzung von Internet und Smartphone im Fahrzeug sowie Fahrerassistenzsysteme.
Peter Müller meint
Strukturwandel gab es und wird es immer wieder geben. Nur einige wichtige, mit der Großindustrie verbandelte Gruppen und Politiker wollen es noch nicht wahrhaben. Das wird in meinen Augen dazu führen, dass wir den technologischen Anschluss zur Weltspitze verlieren. D.h. weiter, wir verarmen in Deutschland nicht nur durch die Politik der EZB, sondern zusätzlich durch die Verhinderung des technischen und klimatologischen Umdenkens, also durch das Bremsen des notwendigen Strukturwandels.
Peter meint
Oh jeh, da müssen wir den Zulieferern aber schnell ein Rettungspaket schnüren.
Einen Hubkolbenmotor könnte man auch mit Elektromagneten antreiben. Dann könnte man weiterhin regelmäßig Öl wechseln und müsste nicht auf das 8-Gang-Automatikgetriebe verzichten. Für die Rekuperation bräuchte man dann noch ne kräftigere Lichtmaschine, damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Wir schaffen das!
Fritz! meint
„Ein Verbrennungsmotor hat etwa fünf mal so viel Teile wie ein Elektromotor.“
Wer hat ihm den diesen Blödsinn erzählt? Es sind eher fünfhundert mal weniger Teile. Ein E-Motor besteht aus Gehäuse und Anschlußplatte und ein paar Drähten und EINEM sich drehenden Teil (Rotor). Sonst nichts.
Einen guten E-Motor baut ein E-Technik-Student im ersten Semester, ist nicht wirklich schwer. Für einen guten Verbrenner ist deutlich mehr KnowHow nötig…