„Was wir auf keinen Fall zulassen werden, ist die Ansiedlung solcher neuen Einheiten außerhalb des Tarifvertrags“: IG-Metall-Landeschef Roman Zitzelsberger warnte in einem Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten die Automobilhersteller davor, den Technologiewandel in der Branche für Ausgründungen zu nutzen, mit denen sie sich dem Einfluss der Gewerkschaften und der Tarifverträge entziehen könnten.
Der Arbeitnehmerverband beobachte „mit Sorge, dass es bei Konzernen eine regelrechte Welle von Ausgründungen gibt“, sagte er. Setze sich dieser Trend fort, wolle der Verband „massiv dagegen vorgehen“, sagte Zitzelsberger der Zeitung. Der Wandel der Branche hin zu Elektromobilität und Digitalisierung sei laut dem IG-Metaller nur durch Mitnahme der Beschäftigten zu stemmen. Schon heute würden demnach „im großen Stil Überstunden und Sonderschichten“ geleistet.
Zitzelsberger setzt sich auch für eine deutsche Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos in Baden-Württemberg ein. Dabei gehe es weniger um die dadurch entstehenden Arbeitsplätze, sondern vor allem um die Technologieführerschaft und Unabhängigkeit von ausländischen Zulieferern. „Die weltweite Tendenz, Handelsmauern hochzuziehen, zeigt ja, wie riskant allzu große Abhängigkeiten sein können“, so der IG-Metall-Landeschef. Deutsche Autokonzerne beziehen ihre Batteriezellen derzeit exklusiv aus Asien.
Peter W. meint
… und die Gewerkschaften sehen schon die Felle davonschwimmen. Dabei sind die paar E-Autos doch gar keine Gefahr für den Diesel. Oder hat die IG-Metall vielleicht doch eine bessere Weitsicht wie die Herren von Daimler und BMW.
Wie die deutsche Autoindustrie die Technologieführerschaft bei der Akkuzellenfertigung erhalten soll ist mir ein Rätsel. Wenn man etwas erhalten will, muss man es zuerst mal haben. Von Akkus haben unsere Dieselspezialisten aber so gut wie keinen blassen Schimmer. Eventuell hat ja Bosch schon eine Software entwickelt, die die Kapazität von Lithiumzellen entsprechend anpassen kann.