Mit der Frage „Steht die Elektromobilität 2017 vor dem Durchbruch?“ trat Bizz Energy an einige Experten aus Politik und Wirtschaft heran. VDA-Präsident Matthias Wissmann gab als Antwort, dass das Jahr 2017 „der Elektromobilität einen weiteren Schub geben“ werde, da „viele neue attraktive E-Modelle auf den Markt“ kommen. Wissmann rechne damit, „dass sich nach und nach immer mehr Kunden für ein elektrisch angetriebenes Auto entscheiden werden“. Dazu tragen seiner Meinung nach auch „der Umweltbonus und die Steuerbefreiungen bei“.
Von Elektroautos im Massenmarkt geht der VDA-Präsident aber „erst zu Beginn der kommenden Dekade“ aus. Alltagstauglich seien die batteriebetriebenen Fahrzeuge erst dann, „wenn sie unkompliziert geladen werden können“, weshalb eine „breite und leistungsfähige Ladeinfrastruktur entscheidend“ sei.
Peter W. meint
Wir sollten bedenken, dass für Wissmann und seine Freunde ein Hybrid auch ein Elektroauto ist. So gesehen, kommen in nächster Zeit viele deutsche Elektroautos auf den Markt. Was die Freunde der Rappelkisten aber nicht kappieren, ist die Tatsache, dass der Hybrid jetzt 20 Jahre alt wird,und längst keine neue Technik mehr ist.
Der Unterschied zur Einführung des Prius ist aber jetzt, dass es nicht nur einen Hersteller gibt, wie damals, sondern nun mehrere Hersteller richtige Elektroautos bauen. Und unsere Autobauer glauben nun, dass sie mit 20 Jahre alter Technik punkten können, während die Konkurenz mit Nachdruck alltagstaugliche und so langsam auch bezahlbare Elektroautos baut. 5 Jahre mag das noch gut gehen, dann wirds eng …
"ELMO" meint
„Von Elektroautos im Massenmarkt geht der VDA-Präsident aber erst zu Beginn der kommenden Dekade aus.“
Wenn seine Kumpels, z.B. die in Wolfsburg, auch soweit sind.
„Alltagstauglich seien die batteriebetriebenen Fahrzeuge erst dann, wenn sie unkompliziert geladen werden können.“
Dass es das am Markt schon gibt, kann er ja nicht wissen – das haben seine Kumpels ihm verschwiegen.
Dr.M meint
Da hat er ja zur Abwechslung mal recht – aber wo bitte kommen denn die meisten Elektroautos her? Tesla ist wegen US-Produktion Trumps Liebling, Nissan ist hauptsächlich japanisch, Partner Renault französisch, Hyundai koreanisch und der Ampera-e wird in USA zusammengebaut – und Opel ist abgesehen davon demnächst dann französisch.
Und der i3, der e-up und der e-Golf führen wegen der geringen Reichweiten und der dafür zu hohen Preise ein Nischendasein. Und die Batterien kommen aus Asien.
In Anbetracht dieses Trauerspiels muss man sich über das Münchner Startup namens Sonomotors freuen, die sich mit dem über Crowdfunding finanzierten Sion ein erschwingliches Elektroauto zum Ziel gesetzt haben. Die haben sich sicher gedacht: Wenn das sonst keiner macht, dann versuchen wir es mal. Bisher scheint es zu laufen.
150kW meint
„Und der i3, der e-up und der e-Golf führen wegen der geringen Reichweiten und der dafür zu hohen Preise ein Nischendasein.“
Der i3 führt ein Nischendasein? Platz 4 in Europa, Platz 6 Weltweit in 2016! Rechnet man die reinen PHEVs raus, sogar Platz 3 weltweit.
EcoCraft meint
Ich glaube das Nischendasein ist hier eher auf die absolute Anzahl an Autos auf den Straßen zu sehen. Sicherlich verkauf sich der i3 im Segemnt der E-Autos gut. Aber das Segement der E-Autos ist eben auch nicht gerade groß.
Und es wird noch länger Zeit dauern bis ein i3 so häufig anzutreffen ist wie der 3er von BMW. Genau so wie deutlich mehr Golf mit Verbrennungsmotor zugelassen werden als e-Golfs.
Thrawn meint
Danke, Herr Matthias „Captain Obvious“ Wissmann für Ihre erleuchtenden Worte!
Ich wage sogar eins draufzusetzen und behaupte, dass sich nach und nach immer mehr Kunden für ein elektrisch angetriebenes Auto entscheiden werden, da viele neue attraktive E-Modelle auf den Markt kommen werden. Allerdings erst dann, wenn sie unkompliziert geladen werden können, weshalb eine breite und leistungsfähige Ladeinfrastruktur entscheidend ist.
Tim Dorsemagen meint
Der Anschub für die Elektromobilität kommt vor allem von Nissan/Renault BYD und TESLA. Deutsche Hersteller und der Automobilverband dem Herr Wissmann vorsteht, lobbyieren seit Jahren gegen die Elektromobilität. Ich finde Wissmanns Heuchelei unerträglich.
"ELMO" meint
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