Die Zeit widmet sich in einer längeren Reportage der Frage, wie Chinas Regierung das Land zur „Weltmacht in der Automobilproduktion“ machen will. Dabei geht es auch um Chinas Elektroauto-Strategie, die unter anderem eine großzügige Förderung der Elektromobilität sowie eine verbindliche Quote für batteriebetriebene Fahrzeuge beinhaltet.
Als roter Faden dient die Geschichte zweier deutscher Manager, die gemeinsam mit drei chinesischen Großkonzernen „das Auto des 21. Jahrhunderts erschaffen“ wollen. Wie etwa FMC, die Future Mobility Corporation, die bislang noch nicht mal ein anständiges Firmenlogo habe, aber in den kommenden Wochen hunderte Mitarbeiter anstellen will, um ein „Elektromobil made in China“ zu konzipieren, „wie es die Welt noch nie gesehen hat: vernetzter und massentauglicher als alles, was bislang auf dem Weltmarkt ist“, so die Zeit.
FMC wolle „das Apple der Automobilindustrie werden“, zitiert die Zeitung Carsten Breitfeld, der das Unternehmen zusammen mit Daniel Kirchert, einem weiteren Deutschen, leite. Das noch kleine Team wird komplettiert von einigen „der klügsten und ambitioniertesten Köpfe“: Ehemalige Mitarbeiter von BMW, Daimler, Google und Tesla.
Die Zeit vergleicht diese Personalien so, „als würde man internationale Starfußballer bei einem neu gegründeten Fußballteam einkaufen, das noch nicht einmal ein Stadion hat“. Und auch die Gehälter der neuen Top-Mitarbeiter sollen sich an denen von Profifußballern orientieren.
FMC will Autos bauen die so leistungsstark und solide wie deutsche Autos sind, so hip und bahnbrechend wie die elektronischen Spielzeuge aus dem Silicon-Valley und so massentauglich und erschwinglich wie Produkte aus China. Dementsprechend werden die Fahrzeuge parallel an drei Standorten entwickelt: Süddeutschland, Kalifornien, Südchina.
Die Verkehrswende in China ist dem Bericht zufolge als „Teil eines industriepolitischen Masterplans“ zu verstehen, „der über die Automobilbranche hinausreicht“. China soll bis 2025 eine Hightech-Supermacht werden. Neben Robotik, künstlicher Intelligenz sowie Luft- und Raumfahrt sei die Elektromobilität eine tragende Säule der Strategie. Denn für Staatschef Xi Jinping seien Elektroautos der einzige Weg, um China zu einem „starken Land des Autos zu machen“.
senrim meint
„…mit Schikanen gegen Bremser“. Ich denke da ist was dran.
"ELMO" meint
„das Apple der Automobilindustrie“
Falls man Tesla den Status noch nicht zurechnen kann oder will, sie haben gewiss bessere Chancen, als alle anderen bisher erkennbaren Wettbewerber.
EcoCraft meint
Zitat:
“ FMC wolle „das Apple der Automobilindustrie werden“, “
Ich denke diese Idee schreiben sich auch die kleinsten Start-Ups auf die eigene Fahne. Aber nur bei einigen wenigen klappt das auch. Und wenn man schon den Fußballvergleich heranzieht sollte man vielleicht auch folgendes Zitat erwähnen: „Geld allein schießt auch keine Tore.“.
Also ich bin auch dafür, dass viel Bewegung in den Elektrosektor kommt und ich freue mich, wenn es geschafft wird, die führenden Köpfe eines Gewerks an einen Tisch zu bringen damit sie gemeinsam in eine Richtung arbeiten können… Aber ob das (generell) funktioniert, wenn so viel Alphatiere aufeinandertreffen und auch da jeder versucht seine Ideen und Vorstellungen durchzusetzen, halte ich für fraglich.
Auch frage ich mich, nicht wann die ersten Konzepote und Prototypen fertig sind, sonder wann das erste Model 3 aus diesem Haus auf den Markt kommt. Also ein alltagstaugliches Gefährt zu einem Preis den auch Max Mustermann sich leisten kann. Das hat bei Tesla auch 10 Jahre gedauert. Wie viel schneller kann FMC wohl sein?
Ich drücke ihnen trotzdem die Daumen
Blackampdriver meint
Die Chinesen fackeln nicht lange. Da werden sich die alten OEM`s warm anziehen müssen. Die haben schließlich keine Pappnasen a la D..Rind..Dudenhö..und Co. Das kann nur funktionieren..
Fritz! meint
Und, nicht zu vergessen, die chinesische Regierung hat Geld, viel Geld, daß sie in diese Ideen/Pläne stecken kann und wird!