„Das neue Tesla könnte aus China kommen“ überschreibt die Süddeutsche Zeitung ein Porträt über das Elektroauto-Start-up Future Mobility, abgekürzt FMC. Der neue Autohersteller will ab 2019 einen rein elektrischen Crossover zum Preis von knapp 40.000 Euro auf die Straße bringen. Dazu hat sich FMC einige erfahrene Manager ins Team geholt, unter anderem von BMW.
„Agile Start-ups“ seien „in Zeiten des Umbruchs potenziell im Vorteil“, schreibt die Zeitung. „Sie müssen weder industrielle Altlasten mit sich herumschleppen noch die Traditionalisten im Unternehmen überzeugen“, so die SZ. Und da sich BMW mit seiner Elektroauto-Strategie zu viel Zeit gelassen hat, sei der „Frust bei einigen Führungskräften“ groß geworden. So groß, dass einige von ihnen den Münchner Autobauer verlassen hatten.
Wie etwa Carsten Breitfeld Anfang 2016, Projektleiter des Plug-in-Sportwagens BMW i8. Oder auch Chef-Designer Benoit Jacob, Marketing-Chef Henrik Wenders sowie Dirk Abendroth, leitender Antriebsentwickler bei BMW i.
Auch der Co-Chef von Future Mobility ist ein ehemaliger BMW-Mitarbeiter. Er hatte das Joint Venture BMW-Brilliance in China aufgebaut, bevor er dort Infiniti-Chef wurde. Er spreche „fließend Mandarin und verfügt über beste Beziehungen zur wirtschaftlichen und politischen Elite“, so die Zeitung. „Wir bringen hier deutsche Produktionsqualität mit chinesischer Kostenstruktur und IT-Kompetenz zusammen“, erklärte Kirchert der SZ.
Neben den ehemaligen BMWlern tummeln sich einige weitere bekannte Köpfe bei dem neuen Elektroauto-Start-up: Wolfram Luchner arbeitete bereits an Googles Projekt zum autonomen Fahren mit, Luca Delgrossi hat zuvor Fahrroboter für Mercedes entwickelt, Ex-Toyota-Manager Mark Duchesne baute die Tesla-Fabrik in Fremont von der Manufaktur zum Vollwerk aus und soll nun bei FMC die Produktion leiten. Auch Einkaufschef Stephen Ivsan ist ehemaliger Tesla-Mitarbeiter.
Hinter Future Mobility stehen zwei bekannte Größen: Die Elektronikkonzerne Foxconn, der Apple-Auftragsfertiger, und Tencent, der China-Ableger von Whats-app. In das Werk in Nanjing, wo zunächst 300.000 Fahrzeuge pro Jahr hergestellt werden sollen, haben die beiden Unternehmen knapp 1,5 Milliarden Euro investiert.