Audi hat auf dem Genfer Automobilsalon 2017 ein weiteres Konzeptauto der künftigen Q8-Modellfamilie vorgestellt. Die Studie Audi Q8 sport concept soll zeigen, welche Visionen die Ingolstädter Entwickler und Designer für das SUV von morgen haben. Angetrieben wird der Q8 sport von einem neu entwickelten 3.0 TFSI-Sechszylindermotor mit einem Mildhybrid-System und einem elektrisch angetriebenen Verdichter. Das soll die Performance eines Achtzylinders beim Verbrauch eines genügsamen Vierzylinders möglich machen.
Die Systemleistung der elektrifizierten Audi-Studie beträgt 350 kW (476 PS), das Drehmoment lieg bei 700 Newtonmetern. Der Verbrenner steuert 331 kW (450 PS) bei. Von Null auf Hundert geht es damit laut Hersteller in 4,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 275 km/h angegeben. Nach NEFZ-Norm soll eine stolze Reichweite von mehr als 1200 Kilometern realisierbar sein – rein elektrisch kann aber nur wenige Meter gefahren werden.
Der zwischen Kurbelwelle und Getriebe platzierte Startergenerator des hybriden Audi sorgt für Rekuperation und arbeitet umgekehrt bei Bedarf als zusätzlicher Elektromotor. Das 48-Volt-Bordnetz ermöglicht die Stromversorgung. Gegenüber einem Modell mit konventionellem TFSI-Sechszylindermotor ohne Mildhybrid-System konsumiert der 20 kW stärkere Q8 sport concept laut Audi rund einen Liter weniger pro 100 km. Die CO2-Emission soll sich um 25 g/km verbessern.
Die per Rekuperation gewonnene elektrische Energie lässt sich bei Bedarf auch für eine Leistungssteigerung nutzen. Mit den 20 kW Leistung und dem Drehmoment des Elektromotors von 170 Nm steigt die Leistung des Antriebs beim Boosten – dem gemeinsamen Betrieb von Verbrennungsmotor und E-Maschine – auf 350 kW und mobilisiert ein Gesamt-Drehmoment von 700 Nm.
Die im Heck unter dem Gepäckraum platzierte Lithium‑Ionen‑Batterie mit 0,9 kWh Energieinhalt ermöglicht im Stop&Go-Verkehr das langsame Mitrollen bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor, ebenso wie Rangieren und Einparken mit rein elektrischem Antrieb. Beim Bremsen lädt die Rekuperation mittels dem Startergenerator die Batterie wieder auf, so dass sich der elektrische Antrieb immer wieder einsetzen lässt.
„Der Antrieb des Audi Q8 sport concept ist ein wichtiger Schritt für die Optimierung von Effizienz und Nachhaltigkeit in der Großserie. Die Verbindung von Mildhybrid-Technologie und einem TFSI setzt einen neuen Maßstab für die Synthese von Elektromobilität und Verbrennungsmotoren. Diese Kombination werden wir künftig in vielen Audi-Modellen sehen“, kündigte Audi-Vorstand Rupert Stadler in Genf an.
"ELMO" meint
Audi-Vorstand Rupert Stadler:
„Die Verbindung von Mildhybrid-Technologie und einem TFSI setzt einen neuen Maßstab für die Synthese von Elektromobilität und Verbrennungsmotoren.“
Neuer Maßstab? In welcher Richtung? Wenn man die Messlatte nur genug nach unten hängt, kommt sogar Audi darüber. Vorsprung durch (Trick-)Technik.
Weiter: „[Es] konsumiert der 20 kW stärkere Q8 sport concept laut Audi rund einen Liter weniger pro 100 km.“
EIN QUANTENSPRUNG !!! Hurra !!!
Denn: „Der Antrieb des Audi Q8 sport concept ist ein wichtiger Schritt für die Optimierung von Effizienz und Nachhaltigkeit in der Großserie.“
Ein Aufatmen geht duch die Republik. Ein wichtiger Schritt ist getan, wir haben die Nase wieder hoch – äh pardon, vorn natürlich – und sind gerettet…
Fritz! meint
0,9 kWh, also 900 Wh. Ich glaube, einige e-Bikes haben einen größeren Akku…
Josef meint
Das ist keine Zukunftslösung, sondern antriebstechnische Eisenzeit (Steinzeit wäre dann doch leicht übertrieben).
Ich persönlich sehe die Vorteile des Hybridantriebs nicht – von der Verbraucherseite, abgesehen von den besseren Margen für die Hersteller. Ein aufwendiger schwerer Verbrennungsmotor mit Kühlung, mehrstufigem Getriebe usw., aber dazu auch die Ölwechsel und die aufwendige Wartung sowie die Defektanfälligkeit. Wer tut sich so etwas an? Da fahre ich doch gleich einen „normalen“ Verbrenner.
Starkstrompilot meint
Mildhybrid. Knapp 20 Jahre zu spät. Das nenn ich Vorsprung durch Technik.
Die technischen Daten sind ein Witz.
Ich frage mich wie lange Audifahrer sich eigentlich noch auf die Straße trauen. Man macht sich ja zum Deppen mit solchen Schüsseln.
Lob an ecomento, mit welcher Akribie und Detailverliebtheit Ihr solche Dinosaurier der beginnenden Post-Spritära beschreibt.
Redaktion meint
Wir versuchen weiter alles abzudecken, was mit Großserien-Elektromobilität zu tun hat. Die Themen – und damit auch wir – bewegen uns aber immer weiter in Richtung rein elektrische Mobilität.
VG
TL | ecomento.de
EVrules meint
Kann mich nur anschließen, auch wenn Mild-Hybride etwas lächerlich mittlerweile wirken, ist die Aufzählung der „Möglichkeiten“ sehr wichtig, um ein umfängliches Bild zu erhalten.
Meinen besten Dank an das ecomento.de-Team, bitte weiter so!
randomhuman meint
Disappointing! Warum nicht gleich einen Hybrid oder Plug in Hybrid. Oder gar ein Elektroauto… Das Auto an sich jedenfalls ist jenseits von gut und böse was die Umweltverträglichkeit an geht. Daran ändert auch der Mildhybrid Antrieb nichts.
sagrantino meint
wer war Herr R.Stadler, wird man bald fragen müssen. Stiftungsratvorsitzender der Porschestiftung war er schon mal…..