Wer im Süden Bayerns überlegt, sich einen Nissan LEAF zu kaufen, der kommt an der Autohausgruppe MKM Huber nicht vorbei. Das Unternehmen präsentiert und verkauft seit fünf Jahren und mittlerweile an insgesamt 19 Vertriebsstandorten neben Benziner- und Diesel-Fahrzeugen auch Elektroautos, zum Beispiel in München, Rosenheim, Passau, Landshut oder Wasserburg.
Allerdings setzt sich der Nissan LEAF, immerhin das meist verkaufte Elektroauto weltweit, alles andere als von alleine ab. In seinem Vortrag bei den Autovertriebstagen in Würzburg erläuterte Verkaufsleiter Stephan Abert die Herausforderungen beim Verkauf von Elektroautos. Er sprach dabei über die Rahmenbedingungen, die Rolle der Verkäufer sowie über das Verhalten der Interessenten im Verkaufsalltag.
Abert bezeichnete manchen Elektroauto-Interessenten als Zeiträuber. Viele Beratungsgespräche seien nötig, um einen Verkauf abzuschließen. Umso mehr gelte es, die richtigen Zielgruppen sowie deren Wünsche herauszufiltern. Und um die Menschen ins Autohaus zu locken brauche es immer auch kreativer Marketingaktionen.
Will ein Autohändler in die Elektromobilität einsteigen, muss er zudem erst mal mächtig investieren, berichtet Auto-Presse von Aberts Vortrag. Verkäufer und Mechaniker müssen auf die Produkte geschult werden, und mindestens ein Kfz-Mechatroniker muss für System- und Hochvolttechnik der Elektroautos ausgebildet sein. Zu den Mindestanforderungen gehören außerdem eine Schnell-Ladestation, Sonderwerkzeuge und ein spezieller Arbeitsplatz in der Werkstatt.
Doch damit allein ist noch kein Elektroauto verkauft. Es gelte auch Vorurteile gegenüber Elektroautos auszuräumen. Huber setze dabei auf Image-Kampagnen quer über alle Medien hinweg. Auch mit Preisausschreiben mit Elektroauto-Reisen als Gewinn oder Elektroautos als Werkstatt-Ersatzwagen will Huber mögliche Käufer von Strom-Autos überzeugen.
Gerhard Blüm meint
Bevor die Automobilindustrie sich auf E-Autos „einschiesst“ und seine Partner (Händler“ unter Zugzwang setzt, sollte sie sich erst einmal ihrer Altschulden ,(Dieselbe trug) ordentlich mit ihren Kunden „entledigen“ und diese entschädigen. Ohne diese Entschädigung können sie kein Vertrauen gewinnen.
Nightrunner meint
Das Haupt-Hindernis ist wohl immer noch, dass die bislang angebotenen Fahrzeuge einfach noch nicht die Reichweite haben, die sich der Durchschnittsdeutsche als notwendig vorstellt. Mit dem Model 3 von Tesla wird sich das sehr schnell ändern. Da wird eine gewisse Begehrlichkeit geweckt und viele werden erkennen, dass eigentlich auch weniger als 300 km (bei normaler Aufladung von 80% Aufladung) völlig ausreichend sind .