Im Vorfeld der Automesse IAA in Frankfurt hat Angela Merkel (CDU) die Hersteller dazu aufgefordert, alternative Antriebe stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Bundeskanzlerin rechnet mit einem schnellen und starken Anstieg der Verkäufe von Elektroautos. Ähnlich wie bei der Solarenergie werde es dabei keinen linearen, sondern eher einen exponentiellen Anstieg geben, so Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft.
Sie rief die Autokonzerne dazu auf, ihre Forschungsaktivitäten auf alternative Antriebe auszurichten. Die Branche stehe in den kommenden Jahren“vor einem großen Umbruchprozess“, so Merkel. Vor allem aus Asien drohe BMW, Daimler, VW & Co starke Konkurrenz. Die CDU-Vorsitzende erklärte, dass sich der Anfang „schwierig und langsam“ gestalte. Bis auf weiteres müssten daher auch die klassischen Verbrennungsmotoren weiterentwickelt werden. Die Herausforderung sei, „das richtige Maß und die richtige Mitte zu finden“, so die Kanzlerin.
Die Bundesregierung sei bei alternativen Antrieben offen für verschiedene Technologien, betonte Merkel. „Das heißt, wir fokussieren uns nicht ausschließlich auf die Elektromobilität, sondern wir warten, ob auch vielleicht die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe eine Rolle spielen werden“. Die Automobilindustrie bezeichnete sie als „wichtige Säule unseres wirtschaftlichen Erfolgs“. Die Branche müsse sich jedoch weiter darum bemühen, die Fehler des Skandals um manipulierte Diesel-Abgase wiedergutzumachen. „Da haben wir noch erheblich zu tun“, so Merkel.
Fritz! meint
„Das heißt, wir fokussieren uns nicht ausschließlich auf die Elektromobilität, sondern wir WARTEN, ob auch vielleicht die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe eine Rolle spielen werden“
Ich habe das wesentliche Wort mal in groß geschrieben. Heißt mit anderen Worten: Weiter wurschteln wie bisher, Gewinne abgreifen, neue Technologien so lange behindern, bis es dem letzten aufgefallen ist und auf KEINEN Fall was ändern…
Unwählbar, die Frau!
Peter W. meint
Was Frau Merkel von sich gibt ist stark davon abhängig bei wem sie sich gerade beliebt machen will. Heute die E-Autos, morgen wieder die noch für Jahrzehnte wichtigen Diesel, und übermorgen?
Also alles nur Wahlkampf, und nichts mit Substanz. Und im Notfall kann man das E-Auto genau so abwürgen wie Wind- und Sonnenenergie.
Anonym meint
„Ähnlich wie bei der Solarenergie werde es dabei keinen linearen, sondern eher einen exponentiellen Anstieg geben“
Ob dieses Wachstum wohl auch der damaligen absurd hohen Förderung (und er festgeschrieben Laufzeit der Einspeisvergütung) geschuldet war?
Wenn etwas in vergleichbarer Höhe für die eAutos kommt, rechnen ich auch mit einem exponetiellen Wachstum. Was aber nicht den Durchbruch bedeutet.
Wie zuletzt wurde das Steckenpferd der PV Industrie ja auch wieder fallen gelassen. 80.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche wurden „geopfert“ um die 20.000 Beschäftigte in der Braunkohle ein bisschen länger halten zu können.
Danke Merkel
atamani meint
Zitat:
„wie zuletzt wurde das Steckenpferd der PV Industrie ja auch wieder fallen gelassen. 80.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche wurden „geopfert“ um die 20.000 Beschäftigte in der Braunkohle ein bisschen länger halten zu können.“
Ach so…sie meinen, so ähnlich wie 1918: Die Deutsche Armee, unbesiegt im Felde…
Ach ja, immer wieder schön…obwohl Sie es ja erkannt haben. Die Förderung war absurd !
Und es lag vermutlich nicht daran, daß die Chinesen einfach billiger (niedrige Energiepreise, niedrige Umweltstandards und niedrige Frachtraten und niedrige Personalkosten) Ihre PV Module in den Markt drücken…und daß nach Auslaufen der direkten Subventionen (wieder hunderte Millionen rausgeworfen) für deutsche PV Hersteller die Produktionskosten schlicht zu hoch waren…da halfen nicht mal die von der Solar Lobby eingeforderten Strafzölle auf China Module…
Naja…aber Einige konnten sich dank der Subventionen die Taschen vollstopfen…
Da kann Frau Merkel ausnahmsweise mal wenig dafür…
Peter W meint
Das EEG war eine gute Idee, aber die Reaktionen auf die sinkenden PV-Preise kamen zu spät, und dann zu heftig. Am Ende wurde die ansich gute Sache fast ganz abgewürgt anstatt einen Weg zu gehen, der die Branche am Leben lässt.
Im übrigen hat die Nuklearindustrie bei weitem mehr Subventionen eingesteckt, und was uns dieser Irrsinn am Ende kostet ist noch gar nicht abzuschätzen. Beim Solarstrom weiß man zum Glück, dass nach 20 Jahren Schluss ist. Auch die Kohleindustrie wird immer noch unterstützt, anstatt endlich die Erneuerbaren richtig voranzutreiben. Vorantreiben heißt aber nicht Geld zu verschenken, sondern die Umweltbelastung der alten Energieversorgung endlich gerecht aufzurechnen.
atamani meint
@Peter W
„Das EEG war eine gute Idee“
Tja, das ist Ansichtssache. Ich kann darin nichts Gutes erkennen…die Strompreise die höchsten der Welt, die Versorgungssicherheit schlecht, Strom muss sogar verschenkt werden, die CO2 Emissionen im Stromsektor nur marginal gesunken…trotz hunderter Milliarden Investitionen, Neue stehen an(siehe Netzausbau) die Zahlungsverpflichtungen dafür laufen ja immer noch…zig Jahre…
Und noch zu PV. Wie schlau ist es, die Energieform am stärksten zu Fördern, die am teuersten und unproduktivsten ist? In Spanien, Italien und sonnigen Ländern wird die Produktivität immer 30-50% höher sein…
„Im übrigen hat die Nuklearindustrie bei weitem mehr Subventionen eingesteckt, und was uns dieser Irrsinn am Ende kostet ist noch gar nicht abzuschätzen“
Echt? Woher wissen Sie das? Greenpeace Märchenstunde?
Haben Sie dazu Zahlen, die Sie auch selber gelesen haben?
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kam in einer Studie aus dem Jahr 2007 zu dem Ergebnis, dass sich allein die deutschen Ausgaben des Bundes und der Länder für nukleare Energieforschung und -Technologie von 1956 bis zum Jahr 2006 auf mindestens 50 Mrd. Euro belaufen
50 Mrd Euro…für 50 Jahre…das schaffen wir fast in nur 2 Jahren EEG…
Und wo wird die Kohleindustrie immer noch unterstützt? Wenn Sie den unsäglichen Kohlepfennig meinen, die unsinnige Subvention für deutsche Bergarbeiter, dann haben sie den unterschied zwischen Subventionierung von Arbeitsplätzen oder Energieträgern nicht verstanden…
151kW meint
„Im übrigen hat die Nuklearindustrie bei weitem mehr Subventionen eingesteckt, und was uns dieser Irrsinn am Ende kostet ist noch gar nicht abzuschätzen.“
Jupp, und es ist vor allen Dingen ein Faß ohne Boden!
„Laut der 2010 veröffentlichten Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace ist Atomkraft in Deutschland von 1950 bis 2010 insgesamt mit ca. 204 Mrd. Euro subventioniert worden. „Darin enthalten sind Steuervergünstigungen, die Stilllegungen von Meilern, Forschung inklusive Kernfusionsforschung, Mitgliedschaft in internationalen Organisationen wie Euratom sowie die Sanierung der Uranbergbauanlagen in der ehemaligen DDR.“[10] Unter die Subventionen gehört z. B. auch die Bergung des Atommülls in der Asse, deren Kosten 2009 dem Steuerzahler aufgebürdet wurden.“
atamani meint
@151kw
Laut der 2010 veröffentlichten Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace ist Atomkraft in Deutschland von 1950 bis 2010 insgesamt mit ca. 204 Mrd. Euro subventioniert worden
Genau diese Märchenstunde meinte ich…Greenpeace gibt bei einer Lobbyorganisation für Erneuerbare Energien eine Studie in Auftrag…genauso können Sie bei der Nordkoreanischen Regierung eine Studie zu Menschenrechten in Auftrag geben…
Nur eine Frage? HABEN SIE DIESE STUDIE GELESEN?
Im Grunde werden die Fakten aus der DIW Studie um Sonderlasten wie Wismut Sanierung, Morsleben, Tschernobyl oder Internationale Beiträge erweitert. FRAGE: Was hat das mit (west)deutscher Kernenergie zu tun? z.B Wismut, wo Uran für russische Atombomben abgebaut wurde…aber naja…mit der Wahrheit nimmt man es ja nicht so genau…
Da die Summe aber noch zu niedrig ist, kommen noch Phantasiezahlen dazu, wie Fiktive Brennstoffkosten, Haftpflichtsummen, steuerfreie Rückstellungen, ja sogar der Emissionshandel, und Stromwettbewerb…da fragt man sich schon, daß erwachsene Menschen, die jahrelang zu Schule gehen, solch einen Blödsinn glauben. Wobei das Problem sein dürfte, daß eben das keiner liest, sondern nur die Überschrift…
EcoCraft meint
Wundert mich nicht, dass die Kanzlerin im Wahlkampfmodus, alle zukünftigen wirtschafltlichen Entwicklungen in Deutschland überaus positiv und kurz vor dem Durchbruch sieht…
Soll ja auch noch eine weitere Wahlperiode mit ihr geben.