Die Deutsche Bahn macht sich fit für die Zukunft und die zunehmende Konkurrenz durch private Fahrdienste wie Uber: Unter der Marke „ioki“ will das Verkehrsunternehmen On-Demand-Angebote und autonomes Fahren in den öffentlichen Verkehr bringen. „Mit ioki geben wir schon heute Antworten auf die Mobilitätsnachfrage von morgen“, so DB-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber.
„Unsere Vision ist es, unsere Angebote noch stärker an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden auszurichten, damit sie ihre täglichen Wege einfacher und flexibler gestalten können – ohne eigenes Auto, jederzeit auf Abruf, digital buchbar, in der Stadt wie auf dem Land und mit Anschluss an die Schiene“, erklärt Huber. Geplant sind unter anderem elektrische Selbstfahr-Shuttles und autonome Elektrobusse sowie der Einsatz von E-TukTuks.
ioki – kurz für „Input Output Künstliche Intelligenz“ – ist Teil einer Digitalisierungsoffensive der Deutschen Bahn, die Mobilitätsangebote beinhaltet, mit denen der Schienenverkehr ergänzt werden soll. „Angesichts des Verkehrswachstums und der Probleme mit der Luftqualität brauchen wir einen Mix von Mobilitätslösungen“, so Huber. „Der Markt für individuellen öffentlichen Verkehr wächst schnell. Die Bahn will das mit der neuen Plattform unter einen Hut bringen.“
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Die Bahn hat vor, ioki als Komplettdienstleister für neue Mobilitätsformen auf der Straße zu positionieren. Das 40-köpfige Team aus IT- und Verkehrsexperten, Entwicklern und Produktdesignern analysiert dabei für Städte, Kommunen und Verkehrsunternehmen den Bedarf, begleitet behördliche Genehmigungsprozesse, bietet Fahrzeug- und Routenkonzepten sowie digitale Plattformen, über die Fahrgäste die neuen Services nutzen können. In die neue Unternehmenssparte soll zunächst ein zweistelliger Millionenbetrag fließen.
Noch im Oktober plant die Bahn im bayerischen Bad Birnbach den Start der ersten autonom verkehrenden Buslinie Deutschlands. Im nächsten Jahr soll ioki einen fahrerbasierten On-Demand-Shuttleservice mit ÖPNV-Anschluss sowie ein Testfeld für einen autonomen Busverkehr in Hamburg umsetzen. Die Bahn betont, dass in ihren elektrischen Selbstfahr-Bussen bis zur Serienreife des autonomen Fahrens noch professionelle Fahrer an Bord sein werden, die in Krisensituation die Steuerung übernehmen können.
Die Pläne der Deutschen Bahn für ioki sind ehrgeizig: „Der Fahrgast soll möglichst nicht länger als zehn Minuten warten müssen. Wenn die Busse einmal autonom fahren, ist das alles auch zu heutigen Preisen möglich, integriert in die Nahverkehrs-Tarifsysteme“, stellt Vorstand Huber in Aussicht.
Lewellyn meint
Das naheliegendste für die DB müsste ein Autoreisezugsystem sein, wo die E-Autos unterwegs geladen werden und die großen Metropolregionen Europas fahrplanmäßig angefahren werden.
Aber der Zug ist abgefahren…
Gunarr meint
Das Naheliegendste für die Bahn müssten doch eigentlich autonome Schienenfahrzeuge sein. Aber wahrscheinlich haben da die Gewerkschaften ein Veto eingelegt.
Peter W. meint
das ist gut möglich …
Autonom fahrende Kleinbusse in Gebieten wo sich der Linienbus nicht rechnet ist aber schon mal der erste Schritt. Bin gespannt ob das klappt.