Angela Merkel will die deutsche Automobilindustrie bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien unterstützen. Konsequenzen aus dem Diesel-Skandal dürften die Branche aus Sicht der Bundeskanzlerin (CDU) nicht zu stark einschränken, sagte sie am Mittwoch im Bundestag.
Das Vertrauen, das die Autohersteller im Diesel-Skandal verspielt haben, sei laut Merkel „unfassbar“. Es könne jedoch „nicht unser Interesse sein, dass wir durch politische Maßnahmen die Automobilindustrie so schwächen, dass sie keine Kraft mehr hat, in die eigentlichen Zukunftsinvestitionen etwas hineinzustecken“, so die CDU-Politikerin.
Statt viel Geld und Arbeitskraft in die Hardware-Nachrüstung von Diesel-Autos zu investieren, sollte die Nachricht an die Automobilindustrie laut Merkel sein: „Ihr müsst jetzt in die Mobilität der Zukunft investieren – ins autonome Fahren, in alternative Antriebe – und da unterstützen wir Euch dabei.“ Notwendig sei eine „strukturierte Förderung“. Die Kanzlerin warb auch für eine Batteriezellenproduktion in Europa.
strauss meint
Dieselskandal ist ein Unfall. Aber bitte jetzt nicht wieder Betrug bei dem Wogenglätten. Als E. Musk loslegte vor 10 Jahren mit der E Mobilität, glaubte man in Deutschland noch an ein Märchen, und ein paar Grosse MB und Toyota wollten diesen mit Geld einwickeln. Da waren GM,Renault und Nissan schon cleverer und haben selber begonnen. Das war komplizierter als Dieselmotoren zu bescheissen…… Heute sieht man wer die Gescheiteren waren. Also möglichst nicht nochmal die gleichen Fehler machen. Die Kanzlerin ist nicht Techniker. Darum steht selbstfahrendes Auto erst ganz weit hinten. Investiert gehört bei Firmen a la Sono Motors die praxisnah denken.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
„Es könne jedoch „nicht unser Interesse sein, dass wir durch politische Maßnahmen die Automobilindustrie so schwächen, dass sie keine Kraft mehr hat, in die eigentlichen Zukunftsinvestitionen etwas hineinzustecken“, so die CDU-Politikerin.“
Einmal abgesehen von Moral (mit diesem Begriff können die allermeisten Politiker ja bekanntlich schon lange nichts mehr mit anfangen) und sogar mit der Rechtsstaatlichkeit (was für ein Armutszeugnis für das sonst bis ins Detail so korrekte Deutschland):
Man muss nicht großartig recherchieren, nur „Wiki“ und „Dieselskandal“ als Suchbegriff eingeben. Dort steht zu lesen, dass weltweit nur im VW-Konzern mit seinen Töchtern 10.8 Mio. (i.W. fast elf Millionen!) Fahrzeuge betroffen sind. Wenn zu den 14 Milliarden Strafzahlungen in den USA deutsche Fahrzeuge korrekt mit SCR-Kat nachgerüstet würden bzw. werden müssten (NICHT nur mit einem Software-Update und einem 10-Cent Plastikgitter -was ausser einem höheren Verbrauch und häufiger Verkokung des AGR-Ventils mit Folgekosten für den Autobesitzer- letztlich kaum etwas bringt), dann würden andere europäische und wohl auch nicht-EU-Länder die gleichen Forderungen stellen. Gesamtkosten vermutlich nicht unter 20 Milliarden.
Wäre das das Ende von VW, AUDI, PORSCHE, SKODA und SEAT? Meiner Ansicht nach wohl kaum! Angesichts der absurden Milliarden-Gewinne der letzten Jahre, steuerlichen Abschreibungen und Verlustvorträgen für die kommenden 2-3 Jahre würde der Konzern nämlich endlich sauber und vertrauenswürdig da stehen. Seinen Kunden und der ganzen Welt gegenüber.
Viele Termine zur Umrüstung könnten geschickt in ein Neugeschäft verwandelt werden, weil die Wut der Kunden beendet und weltweite kostenlose und positive „Werbekampagnen“ der Medien nicht enden würden. Man kann Fehler machen – sie jedoch nicht nur einzugestehen und dann den Kopf hängen lassen, sondern clever auszubügeln wäre angebracht.
Das Ansehen der deutschen Automobilindustrie und der Marke „Made in Germany“ in der ganzen Welt wäre endlich wieder hergestellt.
Das Verhalten und die Einstellung von Frau Merkel und ihren Parteifreunden sowie unserer Bundesbehörden bis hin zur Justiz wird jedenfalls nur dazu führen, das alles beim Alten bleibt und die Autoindustrie auf weitere Millionenzuschüsse wartet – und nichts tut.
150kW meint
„Wäre das das Ende von VW, AUDI, PORSCHE, SKODA und SEAT?“
Warum nur diese Firmen? Was ist mit Renault, Fiat, GM, Nissan, PSA etc?
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Nun – ganz einfach: Angela Merkel ist deutsche Bundeskanzlerin und fordert [deutsche] Autobauer auf: „Jetzt in die Mobilität der Zukunft investieren“. Der Beitrag bezieht sich also in erster Linie auf D.
Auch wenn andere Autofirmen ebenfalls im Dieselskandal involviert sind. Deutsche Politik, deutsche Behörden und unsere Justiz werden bei den anderen Autokonzernen nichts bewegen können.
150kW meint
„Deutsche Politik, deutsche Behörden und unsere Justiz werden bei den anderen Autokonzernen nichts bewegen können.“
Ganz tolles Argument :)
Die rechtliche handhabe für Nachrüstungen gegenüber VW ist genau die gleiche wie gegenüber Renault, nämlich gar keine.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
UPDATE: Ganz aktuell wissen wir, dass die EU nunmehr Deutschland verklagen wird. Und das Fahrverbote jetzt umgesetzt werden – können und auch müssen!
Das ist für sehr viele Autofahrer schlimm bis katastrophal, aber letztlich auch für die (autofahrende und nicht-autofahrende) Bevölkerung logisch und richtig.
Also: Wann wollen Sie, sehr geehrter Herr Diess endlich Konsequenzen ziehen und alle betroffenen Fahrzeuge konzernweit mit SCR-Katalysatoren nachrüsten? Fangen Sie in Deutschland damit an!
150kW meint
Warum schon wieder nur Herr Diess? Für NOx sind alle NOx Emittenten verantwortlich. Bzgl. Diesel haben da die deutschen Autos sogar vergleichsweise wenig Emissionen. Zudem haben deutsche Hersteller zumindest schon was in der Richtung getan. Ausländische Hersteller haben noch nicht mal Software Updates angeboten.
Peter W. meint
Die Steuer-Überschüsse verleihen der Bundesregierung Flügel. Das Geld muss unbedingt den finanzstärksten und erfolgreichsten Unternehmen aufgezwängt, aufgeschwatzt und unter den Hintern geschoben werden.
Angela, die wollen doch gar keine Elektroautos bauen! Die wollen auch keine Lithiumzellen bauen. Die wollen das selbe wie Du, liebe Angela, sie wollen weitermachen wie bisher.
Das Geld würde bei Firmen wie Sono Motors, Streetscooter oder Akkuentwicklern mehr bewirken.
150kW meint
Sie bauen aber nun mal Elektroautos und (zumindest) BMW und VW bauen auch schon Prototypen Zellen.
Christian meint
Ich würde sie ja gerne gleich zum VDA schicken, wenn sie nicht immer wieder (oder immer?) diese komischen Sätze rauslassen würde. Da hat sie nach ihrer letzten Amtsperiode einen Posten sicher. Egal wann das ist. Fangen die Sätze an eigentlich an ohne daß das Ende beim Aussprechen bekannt ist? Nicht daß ich Steinbrück oder Steinmeier-sprech hören möchte, aber nach so vielen Jahren sollte doch irgendetwas hängen blei..? – ach nee, Teflon. Ich fange bei den Sätzen an, wie sie mit den Menschen anfängt und uns alle meint, die Kasper, die sie gewählt haben und sich damit immer selbst ausklammert.
Ich habe heute morgen versucht den Inhalt zu kommentieren. Ich wurde nicht fertig und ecomento hat mich irgendwann rausgeworfen. Ist auch sinnlos. Es ist nur die übliche allgemeine und freiwillige Selbstver..schung rauszuhören.
Gunarr meint
Ich finde es nicht richtig, die etablierten Konzerne mit Gewalt am Leben zu erhalten. So wird kein Platz frei für wirklich innovative Firmen. Auch die Rechtstaatlichkeit bleibt dabei auf der Strecke. Und es ist dem Steuerzahler nicht zuzumuten, für deren Vergehen aufzukommen.
„Auf Anfrage der Linken bestätigte die Bundesregierung, dass der Automobilhersteller VW jene Kosten, die ihm durch den Abgas-Skandal entstanden sind, von der Steuer absetzen darf. Das bedeutet für den Konzern eine Ersparnis in dreistelliger Millionenhöhe.“ (Quelle: bussgeldkatalog.org)
Solange ich den Eindruck habe, dass sich die Politik im Würgegriff der Autoindustrie befindet, werde ich kein deutsches Auto mehr kaufen.
Volker Adamietz meint
@ Gunarr:
Wo genau ist das Urteil auf Bussgeldkatalog.org zu finden? Habe es in der Suche dort nicht ausfindig machen können.
Gunarr meint
Hier ist der Link zu dem Bericht:
https://www.bussgeldkatalog.org/news/vw-darf-durch-den-abgas-skandal-entstandene-kosten-von-der-steuer-absetzen-429419/
Bezeichnend finde ich auch, dass in den Medien nicht darüber berichtet wurde, obwohl es das Zeug zu einem Riesenskandal hat.
150kW meint
Was soll daran ein Skandal sein? Schadensersatzleistungen, Anwaltskosten, Prozesskosten u.ä. sind eben Betriebsausgaben. Warum sollte VW nicht das zugestanden werden was allen anderen Firmen genauso zugestanden wird?
Manfred meint
@150kW
Selbstverständlich ist das ein Skanal wenn Betrugs-Folgekosten steuerlich abgesetzt werden!
150kW meint
Aber nur bei VW, oder warum soll es plötzlich jetzt ein Skandal sein obwohl diese Regelungen seit Ewigkeiten für alle Firmen existieren?
Pamela meint
Stimme absolut zu und sage mal voraus: dann wird das nix mehr mit einem deutschen Auto für Dich und für mich.
Solange es die Autoindustrie gibt, hat sie die Politik im Würgegriff.
Wenn es die deutsche Autoindustrie nicht mehr gäbe, dann …
caber meint
Dürfen wir unsere Bußgelder auch von der Steuer absetzen?
150kW meint
Nein, da das persönliche Ausgaben sind. VW hat zudem auch kein Bußgeld bezahlt, sondern hat Fahrzeuge nachgerüstet. Das hat somit die Firma gemacht, keine Person.
Müsste ein VW Mitarbeiter ein Bußgeld zahlen, könnte das auch nicht abgesetzt werden.
Blauhassinger meint
und genauso klappt das nicht.
Hier zeigt sich das Dilemma unserer Regirungspartei bzw. Kanzlerin.
Als Verfechter einer freien Marktwitschaft ohne staatliche Regulierung will natürlich keiner der Industrie irgendwas vorschreiben (man muss ja später auch noch irgenwo in der Industrie unterkommen). Dann passiert aber auch nix.
In China ist es genau andersherum, und siehe da …. schwupps gibt es neue E-Autos …. auch von den „deutschen“ OEMs.
Ist aber nicht nur bei den E-Autos so, wiederholt sich alle paar jahre wider mit „neuen“ Technologien.
150kW meint
China ist nicht einer der größten E-Auto Märkte weil es dort zukünftig eine Quote gibt, sondern weil die Kunden gezwungen werden und es massive Subventionen gibt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Stimmt, und das wird Einfluß / Auswirkungen auf die deutschen Automobilbauer haben. Solche Trends frühzeitig zu erkennen (u.a. mit den ganzen Lobbyisten vorort), wäre strategische Kompetenz / Verantwortung des VDA-Clubs gewesen.
150kW meint
Politische Vorgaben sind keine „Trends“ mit denen man im voraus planen kann.
151kW meint
Natürlich sind sie das in diesem Fall, weil sie Jahre vorher bekannt sind.
150kW meint
Die China Quote wurde Ende 2016 das erste mal ein Thema und sollte 2018 starten. Das sind maximal 2 Jahre Vorlauf. Viel zu wenig für neue Entwicklungen, Joint Ventures, neue Fabriken etc.
Genauso wie die Einführung/Abschaffung von Subventionen. So was kann innerhalb von vielleicht einem Jahr beschlossen werden. Und dadurch ändert sich der Markt dramatisch. Gerade im Elektro-Bereich sind das dann schnell Änderungen im Produktionsvolumen von vielleicht 50%. Stell dir vor die Förderung der E-Autos in Norwegen würde eingestellt. Dann kann man direkt die e-Golf Produktion auf die Hälfte runter fahren. Verträge für die Zulieferteile werden aber Jahre vorher gemacht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Strategische Kompetenz ist, zu erkennen, dass die chinesische Regierung den absoluten Willen hat, wirtschaftliche Großmacht zu werden. Da die deutsche Automobilindustrie einen dicken Brocken darstellt, gab es auch dazu zahlreiche Schachzüge, dieses Quasi-Monopol zu knacken. Elon Musk hat die Brechstange dazu entwickelt und wurde vom VDA nicht ernst genommen, vom VW-Müller noch 05/2015 verspottet („Tesla kenne ich nicht“). Die E-Quote ist nur einer der letzten bekannten Maßnahmen, wir können sicher sein, dass die nächsten schon längst ausgearbeitet sind. Die 16.000 E-Busse von Shenzen wurden doch nicht über Nacht entwickelt und produziert. Um so eine Fertigung zu realisieren, gibt es Jahre zuvor jede Menge Anfragen bei den Zulieferern. Wenn man das nicht bekommt, ist es für mich strategisches Totalversagen. Das ganze E-Mobilität-Agieren der deutschen Wirtschaft ist arrogant und nur auf Beibehaltung der bestehenden Zustände ausgerichtet.
150kW meint
E-Busse in China ist ein gutes Thema, dieser Markt ist im letzten Jahr um 30% eingebrochen, weil Subventionen gekürzt wurden.
„Wenn man das nicht bekommt, ist es für mich strategisches Totalversagen“
Wer soll da was nicht mitbekommen haben? Die Frage ist doch was kann man tun? Wenn die chinesische Regierung den Markt zu macht, kann man eben nur auf politischen Weg versuchen was zu ändern.
Manfred Stummer meint
@ 150kV
Wenn in Norwegen die E-Auto-Förderung abgestellt werden würde (keine Sorge die sind nicht so blöd!) wird die E-Golf-Produktion nicht lahm gelegt. Es würde nur dazu führen dass die Interessenten nicht mehr endlos lange darauf zu warten hätten. Vorausgesetzt sie sind überhaupt noch an einem Produkt von VW interessiert.
150kW meint
VW wird froh sein können wenn die Auslastung weiterhin gehalten werden kann wenn die Mehrbestellungen durch die Diesel Prämie dann weg fallen. Die Lieferzeiten waren ja immer noch weit unter einem Jahr. So gigantisch wie immer getan wird, ist die Nachfrage nicht.
Man-i3 meint
Merkel fordert ?
Was ist mit der Umsetzung des Koalitionsvertrag?
– 50% Sonderabschreibung für e-Mobile
– 0,5% des Listenpreises als Privatnutzung
Manfred meint
Nochmals @150kW
Wenn Norwegen die Subventionen kürzt brauchen andere Interessenten nicht mehr ewig auf einen E-Golf warten. Vorausgesetzt sie sind überhaupt noch an einem Produkt von VW interessiert!
Daniel S meint
Elektroautoquoten einführen in ganz Europa. Das wäre eine Hilfe, vorallem für die gebeutelten Verbraucher und Steuerzahler. In China scheinen die Autohersteller auch keine Probleme mit dieser Quote zu haben, da werden jetzt schon sogar BEV angeboten die erst einiges später bei uns in den Verkauf gelangen.
caber meint
Sie können aber anscheinend ohne Probleme 14 Milliarden Euro Strafe in den USA zahlen.
Investitionen in die Diesel Umrüstung würde überwiegend in Deutschland verbleiben.
energierebell meint
Merkel mutiert ja zu einer richtigen „Visionärin“ sie ist ja wie immer der Zeit mehr als voraus, blöd das die Autofahrer „zum sauberen Diesel“ so kritisch sind …
die Realität ist an der Dame völlig vorbei gegangen, und sie merkt es noch immer nicht,…
da hat diese Frau mehr Power und Realitätsverständnis:
EU-Kommissarin: In 15 Jahren gibt es keine Diesel oder Benziner mehr
https://www.huffingtonpost.de/entry/eu-kommissarin-sicher-in-15-jahren-gibt-es-keine-diesel-oder-benziner-mehr_de_5aa27065e4b01b9b0a3a6539
Oswaldo meint
Na das läuft doch wie geschmiert :-)
Anstatt euch für euer betrügerisches Handeln in der Vergangenheit zu bestrafen unterstützen wir euch noch !
…und das trotz Mega Gewinnen die ihr eingefahren habt .
Ich bin mal gespannt wie diese Unterstützung aussehen wird
onesecond meint
+1
Es ist echt zum Erbrechen. Also falls ich doch mal irgendwann ein Auto brauchen werde, dann nur noch ein Tesla. Die Betrüger können mir alle gestohlen bleiben.
Stocki meint
+1 auch von mir. Ich kann so viel gar nicht essen wie ich da kotzen muss. Und was das nächste Auto angeht, habe ich mich schon entschieden. Ratet mal für was. Einziges Problem sind die langen Wartezeiten.
Rainer Zufall meint
Sofern alle anderen auch bestraft werden, dann können sie auch VW bestrafen.
Das ist der rechtlich Teil meiner Betrachtung. Den anderen Teil spare ich mir hier.