Audi bringt in diesem Jahr sein erstes Elektroauto auf den Markt. Die Ingolstädter haben nun Details zur Windschnittigkeit des SUV e-tron verraten. Dank einem ausgeklügelten Aerodynamik-Konzept soll der massige Stromer einen Luftwiderstands-Beiwert von 0,28 erreichen. Je besser die Aerodynamik eines Elektroautos, desto weiter fährt es – im Fall des e-tron mehr als 400 Kilometer im WLTP-Zyklus.
„Auf Langstrecken, dem Revier des Audi e-tron-Prototypen, bildet der Luftwiderstand den entscheidenden Fahrwiderstand – viel wichtiger als Rollwiderstand und Massenträgheit. Die Energie, die ein Auto aufbringen muss, um ihn zu überwinden, geht verloren. Deshalb ist eine gute Aerodynamik so wichtig“, erklärt Audi. Im Stadtverkehr hingegen kommen andere Aspekte zum Tragen. Dort kann ein Elektroauto die eingesetzte Energie zum großen Teil beim Verzögern rekuperieren, sodass seine Masse eine geringere Rolle spielt.
In der Serienversion des Audi e-tron-Prototypen geben optionale virtuelle Außenspiegel ihre Weltpremiere. Diese sind im Vergleich zu den standardmäßigen Spiegeln deutlich schmaler und senken durch ihre neue Form den Luftwiderstand. Auch das Windgeräuschniveau soll niedriger ausfallen. Die flachen Träger der Außenspiegel integrieren je eine kleine Kamera. Die aufgezeichneten Bilder erscheinen auf OLED-Displays im Übergang zwischen Instrumententafel und Tür. Drei Ansichten sind wählbar: für die Autobahn, das Abbiegen und das Parken.
Ein weiterer wichtiger Faktor für die Aerodynamik des Audi e-tron ist die ab Werk verbaute Luftfederung mit geregelter Dämpfung: Ab 120 km/h senkt sie die Karosserie um bis zu 26 Millimeter unter das Normalniveau ab und reduziert so den Luftwiderstand. Der Unterboden des rein elektrisch angetriebenen SUV ist vollflächig verkleidet, Front- und Heckbereich komplett abgedeckt. Unter der Passagierzelle schützt eine Aluminiumplatte die Hochvolt-Batterie von unten gegen Beschädigung. Ihre Anschraubpunkte sind schüsselförmig vertieft, ähnlich wie die „Dimples“ an einem Golfball. „Sie lassen die Luft noch leichter strömen als eine völlig plane Fläche“, so Audi.
Zu einem besseren Luftwiderstand trägt auch der steuerbare Kühllufteinlass des e-tron bei – ein Rahmen hinter dem Singleframe, der zwei elektrisch betätigte Jalousien birgt. Wenn sie geschlossen sind, strömt die Luft in dieser Zone fast ohne Verwirbelung. Sobald die Antriebskomponenten gekühlt oder der Kondensator der Klimaanlage belüftet werden müssen, öffnet sich zunächst die obere und dann beide Jalousien. Der steuerbare Kühllufteinlass öffnet sich auch bei starker Beanspruchung der hydraulischen Radbremsen und gibt zwei Kanäle frei, die kühlende Luft in die vorderen Radhäuser zur Bremse leiten.
Die seitlichen Lufteinlässe an der Front des Audi e-tron integrieren weitere Kanäle zu den Radhäusern. Sie leiten den Fahrtwind so, dass er außen an den serienmäßig aerodynamisch optimierten 19-Zoll-Rädern vorbeiströmt. Ihr Design ist flächiger als bei konventionellen Felgen. Für die 255/55er Reifen verspricht Audi einen besonders geringen Rollwiderstand. Dafür sind auch die Reifenflanken aerodynamisch gestaltet – die Schriftzüge sind negativ statt erhaben.
C. Hansen meint
Nicht beeindruckend, aber immerhin deutlich besser als ein Q7 mit ähnlicher Leistung (TDI 6.0 Liter hatte damals einen cw-Wert von 0,35)
alupo meint
Ein cw Wert von 0,28 ist schon entäuschend. Zumal dabei meist ohne Spiegel, mit dünnen Notlaufreifen, zugeklebten Spaltmassen etc. getrickst wird.
Das Model S hat in der verkauften Serienversion reale 0,24 :-).
Bei gleicher Stirnfläche würde der Audi also dann schon deshalb mehr als nur +15 % verbrauchen.
Das läuft also so wie damals in der ex DDR: „Überholen ohne einzuholen“.
Tina meint
Bei der WLTP ist glaube ich nicht mehr so viel mit schummeln ????
Und beim CW Wert ist es ziemlich unfair eine Limousine mit einem SUV zu vergleichen ;)
Thomas R. meint
Dürfte beim model x aber ähnlich sein.
Steff meint
@Thomas R.
Der Luftwiderstandsbeiwert von
Model S und X ist mit 0.24 identisch. Model 3 hat sogar 0,23.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Strömungswiderstandskoeffizient
Leonardo meint
………Auf Langstrecken, dem Revier des Audi e-tron……
SUV und Langstrecke ist aus aerodynamischer Sicht eine denkbar schlechte Kombination.
Ich kann mir den SUV Hype eh nicht erklären. Geländetauglichkeit Fehlanzeige, Windschlüpfrigkeit Fehlanzeige, Verbrauchsoptimiert Oberfehlanzeige, mehr Platz und größerer Kofferraum auch Fehlanzeige.
Florian meint
Eine Frage zu den virtuellen Außenspiegeln: werden diese hinter Linsen oder ähnlichem verbaut sein, damit man nicht ständig zwischen Ferne und den nahen (besonders den linken) Spiegeln hin und her fokussieren muss?!
Das stelle ich mir auf Dauer unheimlich ermüdend und definitiv nicht der Verkehrssicherheit dienlich vor.
Tesla-Fan meint
Der cw- Wert ist recht gut, aber alleine nicht aussagekräftig. Er beschreibt nur die Wind-schnittigkeit der gesamten Form, unabhängig von der Größe. Für den Verbrauch ist immer effektive Querschnittsfläche cw x A entscheidend.
Model X : 0,24 x 2,82 m^2 = 0,68 m^2
BMW i3 : 0,29 x 2,38 m^2 = 0,69 m^2 ????
Audi : 0,25 x ???
Mit oder ohne Spiegel hat auf beide Faktoren Einfluss, im Falle „vorhanden“ werden beide Faktoren ungünstig verändert.
Und da Audi auch beim Diesel kräftig betrogen hat werden die angegebenen Werte ohne Spiegel sein und irgendwo wird eine Fußnote stehen “ *) Zusatzausstattungen können die Werte verändern.“ oder so ähnlich.
Leonardo meint
Da steht aber was von 0,28 nicht 0,25
Tesla-Fan meint
Sorry, danke… Tippfehler
Swissli meint
Tja, über 400 km Reichweite WLTP schafft ein Hyundai Kona electric ganz ohne Hitech-Aerodynamic-Supersuper-Geschwurbel…
E.OFF meint
Audi probierts halt immer wieder, irgendwo wird halt eine Abschalteinrichtung eingebaut, da der Rollo ja irgendwann mal aufgemacht werden muss weil was gekühlt werden muss, wir sich automatisch die Reichweite/Verbrauch verschlechtern…
Die machen das genau so wie bei den Verbrennern da bescheißen sie auch was das zeug hält beim Verbrauch laut ADAC bis zu 40% mehr…
…Vorsprung durch Täuschung…
Der Deutsche Autokäufer ist nicht zufrieden wenn er nicht verarscht wird :-)
Für die Standard Anwendung Kinder in die Schule/Kindergarten bringen und hohlen hätte man sich das Sparen können…
Frank meint
Mal abwarten, was die ersten Tests von Serienfahrzeugen ergeben. Das Design finde ich altbacken, Luftwiederstandsbeiwert deutet nicht gerade auf Vorsprung hin. Gut ist, dass es eine Anhängekupplung geben wird. Entscheidend für den Erfolg wird die reale Reichweite im Verhältnis zum Preis sein.
BeatThePete meint
… und die verfügbare Ladeinfrastruktur !
Florian meint
Fast jeder hat die eigene Ladeinfrastruktur daheim. Menschen die sich wie Batteriehühner in der Stadt einsperren lassen, brauchen auch kein Auto.
Schnelllader an Autobahnen sind für die gelegentlichen Langstrecken sicher wichtig und müssen ausgebaut werden, aber 90% des Stroms bezieht man immer noch aus der heimischen Steckdose.
Das ist auch das Hauptargument für ein Elektroauto. Es ist jederzeit voll getankt/geladen und unnötige Umwege zu Tankstellen entfallen. (Aber keine Sorge, auch ohne Tankstellenbesuche vereinsamt man nicht)
Thomas R. meint
Audi hatte für den e-tron mal 0,25 geplant und sogar damit geworben. Do Seite ist allerdings nicht mehr verfügbar X-D. Hat wohl nicht ganz geklappt…
http://teslamag.de/news/tesla-model-x-audis-cw-4656
Natürlich klappt sowas in Zeiten des Internet nicht mehr. Hier der original Text:
https://web.archive.org/web/20160814171837/http://www.audi.de/de/brand/de/vorsprung_durch_technik/content/2015/08/quattro-iaa.html
;)
atamani meint
@Thomas R.
Audi hat für’s E Tron Conept Gar 0.25 angegeben. Da steht nichts von Serienauto…
Der cw Wert ist eh nur eine Hersteller Angabe. Wie man bei den bisherigen Angaben weiss, wird da ebenfalls getrickst was geht…siehe auch Kofferraum Volumen…
Steff meint
@atamani
Ob Audi damit Vertrauen zurückgewinnen kann, wenn beim „Conept Gar“ (Concept Car?) Ankündigungen getätigt werden, die eh nie eingehalten werden?
„… e-tron quattro – effizient und dynamisch zugleich.“
Hoher Luftwiderstandsbeiwert ist nicht effizient.
McGybrush meint
Sollte der CW ohne Aussenspiel sein dann bekommen das die anderen bestimmt auf solche Werte.
Sollte das so zugelassen werden dann gehe ich davon aus das es dann alle die mir so im Kopf schwirren machen werden.
Markus meint
Die Machen jetzt genau das was Tesla schon vor Jahren bei der Model S Entwicklung gemacht hat! Und obwohl Musk die meisten Patate 2014 verschenkt hat fangen sie erst jetzt an nachzubauen? Luftwiederstand senken, Fahrwerk- Absenkung bei hoher Geschwindigkeit „Aerowheels“, ein kopierter Tesla, da ist gar nix neu, nur das Audi jetzt scheinbar die EU Freigabe für „Kameraspiegel“ bekommt die Tesla bis jetzt immer verwehrt wurde, ein Schelm wer böses denkt…
Rainer Zufall meint
Fahrwerksabsenkung gabs schon vor Tesla, auf den Luftwiderstand schaut jeder schon seit der ersten Ölkrise / Flottenemisionsvorschriften, Aerowheels ist Papierbefriedigung, zumindest mal wenns um den Schriftzug auf den Reifen geht, bei den Felgen ist was zu holen. Wer mächtig ist die Erlkönig Bilder zu betrachten wird sehen dass ganz normale Spiegel dran sind, dazu passend wird auch die Cw Angabe sein.
Nein Tesla hat nicht das Auto neu erfunden, geschweige denn dass man da was kopieren müsste (ein paar schöne Details sind dabei, keine Frage). Er hat nur ohne baukastenzwänge und sonstige kommerziell getriebene Fesseln ein Auto um den Elektro-Antrieb + Batterie herum gebaut. Für das erste Auto war das Models S auch beeindruckend, keine Frage. Die nachfolgenden Modelle waren in ihrer Evolution dann doch schon fragwürdig an der einen oder anderen Stelle.
Ich finde das Model 3 besser wie die deutsche Fachpresse, der Qualitätsschub ggü Model S im klassischen Maschinenbau ist deutlich gestiegen und es hat ein paar schöne Ideen drinnen, aber die sind halt nur möglich wenn man ein paar Freiheiten hat die hierzulande die Aktionäre verhindern.
Utx meint
Auf den Lufwiderstand schaut man bei den Verbrennern nur beiläufig. Bei einem Auto, das über 80 % der eingesetzten Energie sowieso in Abwärm umwandelt würde eine Halbierung des Luftwidestandes nicht zu einer Halbierung des Verbrauchs führen, sondern eben nur zu 10 % geringerem Verbrauch. (Den Rollwiderstand habe ich der Anschaulichkeit halber mal außen vorgelassen.)
Eine aerodynamische Maßnahme, die beim Elektroauto zu 10 % geringerem Verbrauch führt, kann beim Verbrenner im besten Fall 2 % bringen. Außerdem werden Verbrauchswerte eh nur bei höchstens 120 km/h ermittelt.
Robert meint
Was ist denn das für eine Milchmädchenrechnung?
Mit deinen Werten und Annahmen ergibt die keinen Sinn. Leitung die man nicht für die Überwindung des Luftwiderstands aufwenden muss, muss auch nicht (mit entsprechenden Verlusten) vom Motor aufgebracht werden.
Sagen wir man braucht eine Leistung von 20kW um ein Fahrzeug bei Geschwindigkeit X voranzubringen. Da setzt der Verbrenner (inkl. deiner 80% Abwärme) 100kW um. Nun optimiere ich die Aerodynamik und brauche nur noch 10kW um den Luftwiderstand bei Geschwindigkeit X zu überwinden, dann sind das (inkl. deiner 80% Abwärme) 50kW die das Auto umsetzen muss.
Ist irgendwie auch die Hälfte, meinst du nicht?
Alex meint
Ich hoffe wirklich, dass die virtuelle Außenspiegel auch im ID angeboten werden!!!
Ernesto meint
0,28 wäre für ein solches Fahrzeug nicht so schlecht! Sollte der E-tron das 1. Fahrzeug ohne Außenspiegel sein? Bekommt Audi das durch?
Düsentrieb meint
Naja den Wert hat z.B. Nissan und Hyundai auch mit Außenspiegel geschafft. Zumindest hält Audi Anschluss. Aber ja zu den Grill und wech mit den Spiegeln…
Thomas R. meint
Q5: 0,30
Model X: 0,24
Sicherlich ein guter Schritt, aber ohne diesen Grill und die Felgen wäre deutlich mehr drin!
Ernesto meint
sehe ich auch so, warum muss man den Grill schließen und öffnen, Zu das Ding
alex meint
ganz einfach, da Audi gerne sehr viel unnötige teile einbaut, das scheint sehr futuristisch zu sein, ist in Wirklichkeit aber wohl eher dafür gedacht den Kunden ne menge Geld für Reparaturen aus der tausche zu ziehen. wenn man schon kein Ölwechsel und Keil/zahnriemen wechseln kann, dann muss irgend ne neue dumme Idee her.
wie heißt das so schön bei audi? fortschritt durch Technik
tesla hat erkannt das weniger manchmal mehr ist, das model s und 3 sind frei von solchen unnützen spielerein
Porsche 911 meint
1. Vorsprung durch Technik
2. Es wurde im Artikel erklärt warum der Kühlergrill geöffnet werden kann. Wenn Du das nicht glauben willst, deine Sache
3. Tesla bekommt ja nicht einmal hin so triviale Dinge wie Bremsen ordentlich zu integrieren, vielleicht sollte man sich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
CZ meint
Das Model S hat ausfahrbare Türklinken, um dem cw-Wert zu senken. Um im ersten Consumer Report Test waren die auch gleich kaputt.
150kW meint
„tesla hat erkannt das weniger manchmal mehr ist, das model s und 3 sind frei von solchen unnützen spielerein“
Nur liegt Tesla damit immer noch auf dem letzten Platz der Werkstatt-Statistik (TrueDelta). Kein Hersteller hat seine Fahrzeuge öfters in der Werkstatt. Ich glaube nicht das Audi es schafft Tesla in dieser Disziplin zu untertreffen.
Marco meint
„ganz einfach, da Audi gerne sehr viel unnötige teile einbaut, das scheint sehr futuristisch zu sein,“
So was wie ausfahrbare Türgriffe und Falkon-Wing-Doors? Ach nee, das war ja gar nicht Audi…
Alex meint
Wird doch im Artikel erklärt warum ;)
Die andere Frage ist, ob es nicht klüger gewesen wäre die Designsprache zugunsten der Aerodynamik etwas zu abzuändern.
Alex meint
Habe ich in frage gestellt warum die sich öffnen lassen?
Lesen kann ich auch, es ging einzig und allein drum, das sowers meiner Meinung nach Unfug ist.
Den diese ganzen Motoren und die Elektronik dahinter sind Fehlerquellen
Warum nicht direk die Luft da hin lassen wo sie hin will.
Kaum zu glauben das dadurch so viel Effizienz verloren gehen würde
Rainer Zufall meint
Aber genau das ist der Punkt. Die Klappen erhöhen die Effizienz oder glaubst die machen das zum Spaß. Alles was durchs Auto geht und dabei abgebremst wird (mehr wie beim aussen rum leiten) bremst das Auto.
Dass Kühlung in einem gewissen Umfang, eventuell auch einem höheren wie beim Tesla, notwendig ist kann an den Anforderungen liegen und kann auch Sinn ergeben wenn man im Fahrzeuglastenheft gewisse Dinge drin stehen hat die ein Mitbewerber zB (noch) nicht kann.