Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) startet diese Woche ihr neues Angebot SSB Flex. Der neue Mobilitätsservice bündelt die Fahrtwünsche der Fahrgäste, um ergänzende, flexiblere Fahrten zusätzlich zum bereits bestehenden Angebot des Nahverkehrs zu ermöglichen. Fahrgäste können Flex nutzen, um zur nächstgelegenen ÖPNV-Haltestelle zu gelangen, um sich einen Umstieg zu sparen, einen Weg direkter oder früher zurückzulegen oder um den Weg zwischen Haltestelle und Haustür abzukürzen.
Die SSB bietet SSB Flex während der „Randzeiten“ an, also wenn die Taktfolge des ÖPNV im Innenstadtbereich abnimmt. „Mit flexiblen, kundenfreundlichen Lösungen wollen wir das bestehende Angebot von Bus und Bahn ergänzen. Damit können wir räumliche und zeitliche Angebotslücken schließen. Ziel ist, dass sich noch mehr Bürgerinnen und Bürger für den ÖPNV entscheiden“, erklärt der Vorstandssprecher der Stuttgarter Straßenbahnen Wolfgang Arnold.
Die SSB setzt zunächst eine Flotte von 10 Fahrzeugen ein, die aus Mercedes-Benz V-Klassen mit je fünf Sitzplätzen im Fond und Mercedes Benz B-Klassen mit elektrischem Antrieb besteht. Alle Fahrzeuge sind als SSB-Flex-Fahrzeuge im gelb-weißen Design erkennbar. Die Fahrer sind entweder speziell ausgebildete Flex-Mitarbeiter oder zusätzlich geschulte Busfahrer der SSB.
Voraussetzung für die Nutzung von SSB Flex ist die SSB Flex Smartphone-App. Die App lokalisiert den Standort des Fahrgastes und zeigt mögliche Verbindungen zum gewünschten Ziel an. Die App berücksichtigt neben SSB Flex auch Fahrmöglichkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im VVS-Gebiet und zeigt alle möglichen Kombinationsmöglichkeiten mit den verbundenen Kosten und einer zeitlichen Prognose an.
Der hinter der SSB Flex App liegende Algorithmus stammt von der Daimler-Tochter Moovel, die sich auf die Bündelung von Fahrtanfragen spezialisiert hat. Um sicherzustellen, dass der Nutzer schnellstmöglich von A nach B kommt, werden die Fahrtrouten laufend unter Einbeziehung von aktuellen Echtzeitdaten des Straßenverkehrs und des ÖPNV berechnet und aktualisiert. Zudem wird eine Prognose der erwarteten Nachfrage berechnet, damit die Flotte vorausschauend gesteuert werden kann. Wollen weitere Personen eine ähnliche Strecke zurücklegen, bündelt das System die Anfragen, so dass sich mehrere Fahrgäste trotz verschiedener Ein- und Ausstiegspunkte ein Fahrzeug teilen.