Studenten der ETH Zürich entwickeln ein Elektro-Motorrad, das mit einer Batterieladung mindestens 400 Kilometer fahren können soll. Üblich sind derzeit maximal 200 bis 250 Kilometer. Möglich machen soll den Reichweitensprung eine neu entwickelte Technologie, bei der mithilfe der Bremsleistung durch Rekuperation Energie zurückgewonnen wird. Im Fokus stehen zudem das Design und weitere technische Innovationen.
Da bei konventionellen Motorrädern beim Bremsen etwa 75 Prozent der Energie am Vorderrad verloren geht, setzen die ETH-Studenten bei ihrem „ethec“ getauften Zweirad auf einen Radnabenmotor im Vorderrad. Dieser rekuperiert Bremsenergie und soll eine höhere Effizienz, mehr Sicherheit und Fahrspaß ermöglichen.
Die graduell steuerbare Rekuperation greift ein, sobald der Fahrer den Bremshebel zieht. Dank Keyless-Go-System kann auf Knopfdruck direkt losgefahren werden. Auf einem 7-Zoll-Touchscreen Display werden die wichtigsten Fahrtinformationen und das integrierte Navigationssystem angezeigt.
Die aus 1260 Zellen bestehende Lithium-Ionen-Batterie des Schweizer E-Motorrads wird von einer thermoelektrischen Kühlung konstant auf idealer Temperatur gehalten. Durch das Zusammenspiel des Peltier-Elements und des Öls, das alle Zellen komplett umfließt, entsteht laut den jungen Forschern „eine sehr verlässliche und wartungsarme Stromquelle, die nichts zu wünschen übrig lässt“. Sie versprechen sich von ihrem System eine „beeindruckende Langlebigkeit ohne Reichweitenverlust“.
Die 15-kWh-Batterie der ethec soll für bis zu 400 Kilometer Reichweite sorgen. Die Dauerleistung der an Vorder- und Hinterrad montierten Motoren liegt kombiniert bei 22 kW (30 PS), die Spitzenleistung bei 50 kW (68 PS). Maximal sind 135 km/h möglich. Bei der ethec handelt es sich um ein Forschungsprojekt und nicht um einen seriennahen Protoypen – wie realistisch die erreichten Werte für die Praxis sind, ist daher offen.
Mike meint
Mit einer 15-kWh-Batterie ,dank Vorderrad Radnabenmotor, einer thermoelektrischen Kühlung, und einer perfekt ausgenutzten Rekuperation bis zu 400 Kilometer Reichweite .
Wowwh, ….ist das jetzt eindeutig bewiesen,und wie hat euer Test Biker das gemacht?
Wenn ich Moped fahre, bremse ich möglichst wenig ;)
15 kWh und 400km, das bläst einem ja regelrecht das Hirn aus dem Kasten ,hat euer Test Biker konstant leicht die Bremse gezogen ?
Und war es trotz der vielen Bremserei eine angenehme lockere Fahrt?
Das grenzt ja an Zauberei !
Aber ich lasse mich trotzdem gerne eines besseren belehren, denn so viele Leute werden ja wohl nicht schummeln, und öffentlich lügen,…….mal vom Donald den Trump abgesehen ;)
Gunarr meint
400 km Reichweite mit 15 kwh ist unrealistisch. Ich schaffe mit einem C-Evolution Roller 150 km, aber nur wenn ich nicht schneller als 60 km/h fahre. Der hat 12 kwh Kapazität.
Die Rekuperation am Vorderrad ist grundsätzlich eine gute Idee, bringt aber nur Vorteile beim harten Bremsen, also bei unwirtschaftlicher Fahrweise.
Swissli meint
Naja, ein Ioniq verbraucht mit ca. 1500 kg Leergewicht rund 15 kwh/100 kg.
So ein E-Bike wiegt vielleicht 300 kg. Ausgegend vom Ioniq Gewicht wäre der Verbrauch 5x tiefer, also 3 kwh/100 km. Mit der schlechteren Aerodynamik (Fahrer) auf dem Motorrad, dem Nabenmotld und der max. Geschwindigkeit von 135 km/h könnten die 3.75 kwh/100 km schon hinkommen.
Swissli meint
Naja, ein Ioniq verbraucht mit ca. 1500 kg Leergewicht rund 15 kwh/100 km.
So ein E-Bike wiegt vielleicht 300 kg. Ausgegend vom Ioniq Gewicht wäre der Verbrauch 5x tiefer, also 3 kwh/100 km. Mit der schlechteren Aerodynamik (Fahrer) auf dem Motorrad, dem Nabenmotld und der max. Geschwindigkeit von 135 km/h könnten die 3.75 kwh/100 km schon hinkommen.
Landmark M3 vs. Sion meint
meine BMW R1100s brauchte bei normaler Fahrweise 6 Liter !!! 250 kg wog das Teil.
400 km mit 15kwh, nein das glaube ich nicht, die Leute von Zero bauen schon seit ein paar Jahren Motorräder mit 14 – 18 kwh, die kommen auf 212 km im Durchschnitt. Na gut, wir werden sehen, ob und wann wir da was erfahren.
Auf jeden Fall ist es sehr gut, dass weiter geforscht und entwickelt wird, drücke den Studenten die Daumen.
Leonardo meint
Nach ihrer Rechenweise müßte ein 20x so schwerer Elektro LKW dann 300 kwh/100km verbrauchen, was zum Glück nicht zutrifft. Ansonsten müßte ein BMW i3 ja weniger als ein Ioniq brauchen, was auch nicht zutrifft. Das Gewicht hat auf den Verbrauch ungefähr den selben Einfluß wie wenn ich mit oder ohne Licht fahre.
Leonardo meint
Die 400km sind in der Tat unrealistisch. Mit 30km/h eventuell erreichbar.
@Gunarr: Der C-Evolution hat doch auch eine einstellbare Rekuperation? Bei Vollbremsungen und Bremsen in Kurven gibts natürlich eher wenig Rückgewinnung da das Hinterrad zu wenig Traktion hat. Das sollten aber weniger als 10% der Verzögerungsvorgänge sein. Ob wegen dieser 10% ein Radnabenmotor im Vorderrad rentabel ist???
Lewellyn meint
Interessanter Ansatz. Den Fahreigenschaften ist eine hohe, ungefederte Masse im Vorderrad nicht besonders zuträglich, aber das müsste man dann mal erleben.
Ich fände ja einen Zweiwegegasgriff cool, mit dem man genauso feinfühlig beschleunigen wie rekuperieren kann.
Bei 400km Reichweite hätte das Dingen einen Verbrauch von 3,75kWh/100km.
Das wäre wirklich bemerkenswert.
alex meint
Zeigt das bloß nicht Daimler, denn sonst zweifeln die Ingenieure wieder an der Physik :D
Irgendwie sieht das ding ziemlich cool aus, auch wenn ich absolut kein Motorrad fan bin.
Tripel-T meint
Ich habe dieses Mororrad in Luzern live gesehen. Ich kann bestätigen, dass dieses zufunftsorientierte Motorrad wirklich cool aussieht. Ein echter Hingucker. Zu den technischen Fakten kann ich mich nicht äussern, da fehlt mir der technische Hintergrund. Ich hoffe, diese Studie findet mal den Weg auf die Strasse…
McGybrush meint
Geht mir genauso. Ich will, habe, werde und darf kein Motorrad fahren. Aber das Teil würde mir gefallen. Also ich hoffe mal das man das Gesetz für Roller auf 60km/h mit dem PKW Führerschein anpasst. Dann würde ich doch noch umsteigen. Aber nur für die Arbeit hin und zurück. Ansonsten immer 4 Räder.