Verkehrswissenschaftler Udo Becker hat mit der Sächsischen Zeitung über die Mobilität der Zukunft gesprochen und ein Umdenken gefordert. Autos mit Elektroantrieb sieht er kritisch – die E-Mobilität habe „einige Schwächen“.
Auf die Frage, ob Elektroautos die Zukunft der Mobilität seien, antwortete Becker: „Nein, denn diese Konzentration auf die Elektromobilität ist falsch. Unsere Gesellschaft braucht vielfältige Mobilitätslösungen, nicht nur neue Motoren.“ Er sprach sich dafür aus, den Alltag der Menschen stärker in die Planungen einzubeziehen.
Es müsse analysiert werden, „wo Menschen nicht angemessen gut zu Zielen kommen“ – etwa zur Arbeit, zum Arzt oder zur Apotheke, zum Einkaufen, zu Freizeiteinrichtungen und anderen Orten. „Daraus ergeben sich dann die entscheidenden Probleme, die gelöst werden müssen. Andere Motoren lösen doch keine Mobilitätsprobleme für Menschen“, sagte Becker.
Elektroautos seien – wie Benziner – „nicht gut oder schlecht“, jedoch nur „ein Instrument von vielen“. Entscheidend sei, wo und wie Fahrzeuge eingesetzt werden. Die große Schwäche von strombetriebenen Autos sind Becker zufolge „die teuren und schweren Batterien“. Geeignet seien Elektroautos vor allem dann, „wenn sie leicht und langsam sein können, etwa im Stadtverkehr“. Prinzipiell brauche man im Verkehr eine Energieform, die „viel Energie bei wenig Gewicht und wenig Platz bringt“. Große, schnelle und teure Elektroautos seien „da gerade falsch“.
Wenn es um die Mobilität der Zukunft geht, sind laut Becker neben der Antriebsart auch Platzprobleme in den Städten sowie die speziellen Herausforderungen auf dem Land wesentlich. „Elektroautos sind immer gut, wenn die Batterie leicht ist, also wenn das Auto leicht ist und die Wege kurz sind“, so der Verkehrswissenschaftler. Ein sinnvoller Einsatz sei etwa bei Pflegediensten gegeben, die täglich Hausbesuche machen. Dem Sinn der Elektromobilität widersprechen würden hingegen Stromer, die als Zweit- oder Drittwagen angeschafft und vom Staat subventioniert werden.
Sepp meint
„Verkehrswissenschaftler“ ist mir zu undifferenziert für Herrn Becker. Wo kommt er her? Für wen arbeitet er? wessen Brot isst er?
Geha meint
„Dem Sinn der Elektromobilität widersprechen würden hingegen Stromer,“
Seit wann geht der Sinn der Mobilität einher mit der Energiequelle? Sinn für die Hersteller macht alles was sich verkaufen lässt. Der Rest ist intellektuell aufoktruierter Quatsch das an der Realität nichts ändert. Wenn die Menschen den Warnungen der Wissenschaftler folgen würden, sollten wir zu Fuß gehen und Rad fahren und sowieso 80% homeoffice machen… Das ist gesünder, billiger, umweltschonender und die kleinen Ortschaften würden sich wieder mit Leben füllen.
Mini-Fan meint
Warum zitierst vorsätzlich FALSCH, indem du in sinnentstellender Weise den einschränkenden Halbsatz „Stromer, die als Zweit- oder Drittwagen angeschafft und vom Staat subventioniert werden“ unterschlägst?
Der Autor will gerade dadurch verdeutlichen, wo seiner Meinung nach Elektromobilität (bzw. deren Förderung) nichts bringt
Erwin Linzer meint
Also auch zweit oder dritt Autos sollen die Umwelt verpesten? Obwohl die heute verfügbaren Technologien anderes ermöglichen.
H2O3 meint
Wir haben kein generelles Mobilitätsproblem!
Wir haben ein gewaltiges Umweltproblem!
Ich höre immer nur Mobilitätslösungen für Mobilitätsprobleme. Das trifft sicherlich auf Bewohner von großen Städten zu. Alle anderen haben das Problem, überhaupt von Punkt A nach Punkt B zu kommen.
Und hier spielt vor dem Hintergrund der Umweltzerstörung E-Mobilität sehr wohl eine Rolle.
Thomas R. meint
Da die meisten Menschen in Städten leben würde ich aus wir wohl eher ein du machen…
Matthias meint
aus Deutschland – nichts neues.
#einSchrittvorZweizurück
Redlin, Stefan meint
Nett geschrieben, ist aber im Grunde nichts anderes als das übliche Bedenkengeschwafel, nur mit eleganteren Worten. Die hiesige Anti-E-Auto Lobby möchte möglichst gar keine E-Mobilität, und wenn sie sie schon nich verhindern kann, dann sollen diese Fahrzeuge ja schön niedlich in der Stadtflitzer-Ecke bleiben. Nichts gegen Stadtflitzer, die soll es ruhig auch geben, aber eben nicht nur. Ottonormalverbraucher muss mit seiner Karre schon etwas mehr hinbekommen. Ich fahre seit 5 jahren elektrisch („Stadtflitzer“) habe mich nun neu eingedeckt mit ca. 500 Km Reichweite (Mehr Möglichkeiten ohne Komfortverlust), bis 2025 bleibts dann erst mal so. Und 2025 fahr ich dann schon 12 Jahre lokal CO2-frei. Geht, geht gut, sogar ohne deutsche Hersteller.
MiguelS NL meint
Dieser Artikel ist wieder mal Beispielhaft, wie die Politiek bzw. Lobby mit bewusste Retorik un schwammige Aussagen versucht wird die Bevölkerung ein falsches Bild zu hinterlassen, vor allem bei denen bei solchen Berichte nur den Kopf lesen oder den Bericht nicht analysieren können unter dem Motto „was sagt der Bericht wirklich aus“.
– ein EV hat nur Vorteilen aber wirklich nur Vorteile gegenüber einen Verbrenner. Deshalb EV Fahrer auch nicht mehr umsteigen.
– niemand hat behauptet dass ein EV alle aktuele logistische Problemen lösen wird. Leider werden die Probleme auch nicht konkret genannt.
– es ist im Prinzip ist es egal wie schwer ein EV ist. Hauptsache es fährt um welten besser als ein Verbrenner, und trotzdem billiger und bei weitem ökologischer.
Darüber hinaus werden die EVs trotzdem leichter in Zukunft. Ein Model 3
bietet mindestens so viel Innenraum wie ein iPace ist aber viel leichter und het einen um längen weniget Verbrauch. Model 3 hat z.B. in der Praxis den gleichen Verbrauch wie ein Ionic.
Ein Model 3 ist leichter als Audi A5, bietet aber eher für in Insassen eher den Raum eines A6.
Ein S500 ist genau so schwer wie eine Model S, ein S-Klassen ist sogar schwerer. Und ein Model S ist sogar viel ökologischer als ein Prius.
Weiterhin rate ich den Verkehrsminister Videos von Tony Seba anzuschauen, oder vieleicht auch nicht, wer weiss was Ihm dann wieder einfällt.
Hab mal schnell zwei rausgesucht.
https://youtu.be/ox5LtxqQNHw
https://youtu.be/2b3ttqYDwF0
Er wird dann verstehen dass mit EVs die Autonomie noch schneller voran geht, und all „seine“ Probleme sich von selbst lösen. Aber ich denke das weisst er auch, aber aus welchen Grund auch immer (Autolobby?) die Not um Möglichst in die andere Richtung zu steuern (oder Einfluss zu üben).
caber meint
Was Herr Becker nicht berücksichtigt, die Erderwärmung muss baldmöglichst gestoppt werden.
Klimaforscher fordern:
„Als hochentwickeltes Industrieland habe Deutschland alle Möglichkeiten, die alte, auf fossilen Brennstoffen basierende Wirtschaftsweise bis 2040 komplett hinter sich zu lassen. Dafür müsste auch der Verbrennungsmotor bis 2030 ausgemustert werden.
Klimapolitisch sind Neuwagen mit Verbrennungsmotor völliger Unsinn.
Gunarr meint
Herr Becker sagt nicht, dass Elektroautos schlechter sind als Verbrenner. Er deutet nur an, dass es noch bessere Lösungen gibt, leider ohne diese konkret zu benennen. Darum gebe ich hier mal ein paar Beispiele:
– Die Bahn ist sehr sicher und wenn voll besetzt auch sehr effizient. Leider furchtbar unflexibel, störanfällig und teuer.
– Busse können fast alles was die Bahn auch kann zu einem günstigeren Preis. Leider verunglücken die oft, weil die Fahrer überfordert werden.
– Taxen sind sehr flexibel und sehr komfortabel. Leider auch extrem teuer, obwohl die Fahrer schon für einen Hungelohn arbeiten. Vielleicht bringen autonome Fahrzeuge hier Verbesserungen.
– Carsharing ist relativ günstig und einigermaßen flexibel. Setzt sich leider nur sehr langsam gegen das Auto im Privatbesitz durch. Wären die Leute nicht so auf ihr eigenes Fahrzeug fixiert, würde sich Carsharing auch in Kleinstädten rentieren.
– Motorräder sind schnell und flexibel. Diesen Weg bin ich gegangen, als mir das mit den Staus zu viel wurde. Die Unterhaltskosten sind nur ein Bruchteil derer eines vergleichbar schnellen Autos. Aber Geschwindigkeit wird sowieso überschätzt. Für Strecken bis 50 km reicht ein 45 km/h Roller, den man mit dem Autoführerschein fahren darf. Man braucht vielleicht 10 min länger, muss dafür nicht zum Tüv und kann auf die Lederkombi verzichten.
– Luftverkehr ist teuer und energieintensiv. Da ein Verkerhrsflugzeug fast 1000 km/h schnell sein muss, um in der Luft zu bleiben, muss es einen enormen Luftwiderstand überwinden. Das lohnt sich nur über ganz lange Distanzen mit entsprechend großen Reisehöhen. Interessant finde ich dagegen Elektrohubschrauber wie den Volocopter. Der fliegt eher langsam, kommt dafür staufrei schnell ans Ziel.
– Lieferdienste sind viel effizienter als selbst zum Einkaufen zu fahren. Bleibt doch einfach mal zu Hause und verstopft nicht wegen jedem Einkauf die Innenstädte. Das Postauto fährt nicht extra wegen einem Paket vom Depot bis zu euch nach Hause und wieder zurück. Nein, da sind kluge Köpfe am Werk, die die besten Routen organisieren. So bekommt man das privat niemals hin.
RaleG meint
Ach herrje, der gute alte Herr Becker mal wieder. Er hat schon soviel Unsinn zum Thema Elektromobilität geschrieben. Dabei sind mir seine Beweggründe, ob Unwissenheit, Unbelehrbarkeit, Hater oder Geschäftsmodell nicht bekannt.
Heute verpackt er es im Thema Mobilität – wobei die angesprochenen Thesen zur Mobilitätslösung richtig sind.
Gul meint
Ich glaube, du meinst Helmut Becker, von Udo Becker habe ich bisher noch nicht so viel Unsinn gelesen, der geistige Abfall, wie ein Nachruf zu Tesla kam bisher nur von Helmut Becker????
RaleG meint
Ach, da gibt es noch einen anderen Becker – ups. Die Ansichten zum BEV haben mich glauben lassen, dass es Ein und der Selbe ist.
Danke für den Hinweis!!
Pamela meint
„… Autos mit Elektroantrieb sieht er kritisch, die E-Mobilität habe “einige Schwächen”
“Elektroautos sind immer gut, wenn die Batterie leicht ist, also wenn das Auto leicht ist und die Wege kurz sind”
Entschuldigung, dass ist für mich purer Schwachsinn.
Ich werde mit dem BEV in der Woche ca. 1000 km fahren.
Wenn ich mit einem 75 kWh-Akku 15 Jahre oder länger in meinem Streckenprofil sehr gut fahren kann mit dem besten Wirkungsgrad ever, warum soll ich dann nur ein halb so großes Akku nehmen ?
Was will uns der Verkehrswissenschaftler nahelegen ?
Kleine BEV’s für die Stadt und große Verbrenner für außerhalb ?
“ …Andere Motoren lösen doch keine Mobilitätsprobleme für Menschen”
Momentan gibt es auf der Welt knapp 1,268 Milliarden PKW’s.
Tendenz stark steigend. Natürlich muss sich das ändern.
Carsharing mit autonomen Autos, bessere Verkehrskonzepte.
Komischer Weise wurde die Notwendigkeit zum Maßhalten im Verbrennerzeitalter nie so stark thematisiert, als jetzt, wo eine sinnvolle Mobilitätswende durch die neue Antriebstechnologie ansteht.
Aber auch nur 1 Milliarde Benziner würden weiter zügig zur Verschlechterung der Umwelt beitragen und auch jede Antriebstechnologie, die Schadstoffe mit geringerem Ausmaß erzeugt.
Ne, für mich hat er nicht recht. Es ist einfach ein weiterer Blockierungsversuch im Interesse der OEM’s.
Dieselfahrer meint
Warum nur einen halb so grossen Akku nehmen? Schon mal etwas von Ressourcenverbrauch gehört?
Pamela meint
Ja, hab ich.
Der Akku wird einmal hergestellt und ich nutze ihn solange er hält.
Wenn ich ihn nicht jedesmal auf Anschlag auflade, hält er länger.
Bei einer größeren Reichweite kann ich mir dann auch den zusätzlichen Langstrecken-Diesel sparen.
Welche Ressourcen verbrauche ich, bei einem Verbrenner, den ich 500000 km fahre ?
Der allgemeine technische Fortschritt sollte allen zu Gute kommen und weiter dazu führen, dass die menschliche Arbeitskraft nicht bis zum Excess ausgenutzt wird (damit sich einige wenige die Taschen voll machen können) sondern wir von der 5-6-Tage-Woche zur 3-Tage-Woche hinkommen. Das spart Ressourcen schon mal beim Arbeitsweg. Nicht alle können neben der Arbeitsstelle wohnen.
Aber diskutieren wir weiter über Akku-Größen beim BEV …
Das scheint ja das allerwichtigste zu sein.
Frank Fox meint
Sagt der Dieselfahrer?!?
Steff meint
+1
Sagenhaft, absolut unglaublich!
Ausgerechnet ein Dieselfahrer, der einen wertvollen Rohstoff unwiederbringlich vernichtet, dabei die Innenstädte mit Stickoxiden füllt und unsere Atmosphäre mit Kohlenstoff füllt, der mehrere hundert Millionen Jahre in der Erdkruste eingelagert war (wo er auch hingehört). Informiert uns über Ressourcenverbrauch! Völlig absurd.
Christian meint
Industrielle Skalierungseffekte wirken sich eben auch die Bevölkerung aus, wo größere Produktionseinheiten günstigere Produkte in größerer erzeugen. In einem begrenzten Markt, unserer Erde, heißt das weniger Produktionseinheiten und ein Konzentrationseffekt tritt ein. Der verstärkt sich durch Zulieferer, der just in time liefern muß und Preisziele einhalten muß, die auch durch Skalierungseffekte erreicht werden sollen. Und so weiter. Örtlich konzentrieren sich so hochspezialisierte Jobs. Wenn aus dem Einzugsbereich nicht mehr genug Arbeitskräfte gewonnen werden können setzt ein „Sogeffekt“ ein. Viele werden also weitere Entfernungen pendeln. Weil es nicht anders geht. Und jetzt zum Artikel zurück, im letzten Satz wird Emobilität für Zweit- oder Drittwagen und deren Förderung in Frage gestellt. Was für eine Ignoranz und Unkenntnis der realen Verhältnisse! Mein ungeförderter Zweitwagen i3 fährt inzwischen 90% unserer Gesamtkilometer. Unser Touran als Erstwagen verläßt kaum noch den Ort! Warum sollte NUR der Ersatz dieses PKW gefördert werden?
“Elektroautos sind immer gut, wenn die Batterie leicht ist, also wenn das Auto leicht ist und die Wege kurz sind”. Allgemeinplätze, würg.
1. Jedes leichte Auto ist im Stadtverkehr besser als ein Schweres.
2. Entscheidend ist nicht wie schwer die Batterie, der Akku ist, sondern das Gesamtpaket. Oder rechtfertigt die fortschreitende Akkutechnik mit höherer Speicherdichte, diesen Gewichtsvorteil zu „kompensieren“ in dem man mehr Kram in das Auto baut und es dann gleich schwer bleibt? Das ist die Logik der alten Autoindustrie. Die objektiv nötige Reichweite ist dabei das Problem.
3. Definiere kurze Wege. Zu lang für das Fahrrad, zu lang für das E bike ? Zum Bäcker um die Ecke kann ja wohl nicht gemeint sein. Soll ich der Intention des Wissenschaftlers gehorchend jetzt verschiedene Antriebskonzepte je nach Entfernung vorhalten. Voll daneben.
Den ganzen Artikel in seiner Argumentation auseinander zu nehmen wäre möglich aber dazu fehlt mir die Zeit. Dass der Verkehrswissenschaftler nicht seine Lebensgrundlage in Frage stellt ist das Letzte was ich feststelle.
Mike meint
Obwohl ich als Fan den Siegeszug der E-Gesellschaft bejuble, bin ich regelmässig enttäuscht, dass EVs oft genau die Strassenpanzer sind und sein werden, die ich als Verbrenner so hasse. Somit bin ich mit Herrn Becker schon einverstanden.
Die E-Mobilität, die mir vorschwebt, braucht weniger Platz (Parkplätze zu Parkflächen), weniger Ressourcen, verschmutzt weniger (Luft und Lärm) und dient der Mobilität anstatt der Statusschau. Aber wahrscheinlich ist der Umweg über die menschliche (männliche?) Eitelkeit nicht zu umgehen, um die E-Mobilität vollständig und schnell durchzusetzen. Schade…
Thomas R. meint
„Unsere Gesellschaft braucht vielfältige Mobilitätslösungen, nicht nur neue Motoren.“
Er hat es Verstanden.
Unsere Regierung bekommt es ja nicht mal hin PLEVs zu zulassen. Da Straßen nicht undendlich wachsen können gibt es auch bei Elektroautos eine natürlich Grenze.
Diesen Sweetspot zu finden bei all den Möglichkeiten die sich jetzt und in naher Zukunft bieten (PLEVs, (S-)Pedelecs, VTOLs, ÖPNV, Autonome geteilte Autos, Hyperloops, usw..) ist die Herausforderung unserer Generation. Gerade auch im Hinblick auf das Thema Nachhaltigkeit.
Eigentlich eine tolle Aufgabe!
Michael meint
„Elektroautos sind nur ein Teil von vielen möglichen Lösungen „.
Den Satz habe ich schonmal gehört, damals vom VW Chef Müller.
ZastaCrocket meint
Der Mann hate den Grundgedanken des Wandels hin zu regenerativer nachhaltiger Energie/Mobilität, die wir als Industrienation schaffen sollten noch nicht verstanden. Schade, in einer solchen Position hätte man mehr Weitsicht erwarten können.
Sebastian meint
Er hat schon in Teilen recht. Auch andere Mobilitätslösungen werden notwendig werden. Car-Sharing und so Zeug meint er damit. Auch E-Autos sind nicht umweltfreundlich. Sicherlich jedoch umweltfreundlicher als Verbrenner. Aber die Autos, die dann noch auf der Straße sind, sollten elektrisch sein und zwar rein elektrisch. Nach dieser Jahrhundertdürre, die gerade in Deutschland herrscht, trauen sich endlich mal die Klimaforscher an die Öffentlichkeit. Hoffentlich kapiert das Volk dann endlich mal, dass der Klimawandel keine Erfindung der Chinesen ist und er richtig richtig Geld kostet.
Und nochmal liebe E-Mobilisten: Wenn ein Herr Lüning, dem ja viele hier blind glauben, behauptet, dass CO2 keine Klimawirkung hat und die Entropie der Klimaerwärmung widerspricht dann fragt euch einfach mal warum hier auf dem Planeten überhaupt durchschnittlich +15 Grad sind, also warum es überhaupt warm ist. Herr Lüning liegt vollkommen falsch mit seinen Behauptungen, hat weder Physik noch Entropie verstanden. Glaubt aber es zu wissen. Das ist der Dunning-Kruger-Effekt von dem er als Universalexperte (Vorsicht: Ironie) in Bezug auf andere berichtet hat. Natürlich nur bei anderen. Entropie ist bei Ingenieuren eh regelmäßig ein Problem. Die sollen lieber bei ihrer Mechanik bleiben. Wird im Studium nur kurz angerissen. Wärme rausbringen um den Carnot-Wirkungsgrad zu erhöhen. Fertig. Mehr muss man nicht wissen.
Peter W. meint
Sebastian, ich muss Dir voll zustimmen. Zum Thema Lüning, und zum Thema E-Auto.
Das E- Auto löst in keiner Weise die Verkehrsprobleme, also den schon bestehenden Verkehrsinfarkt. Es vermindert erheblich die Probleme der Luftverschmutzung, und das wars dann auch schon.
Herr Lüning ist kein Fachmann. Wer sich fürs E-Auto interessiert, kann in seinen Videos viele nützliche Infos bekommen, oder einen neuen Whisky kennen lernen. Der Rest ist Opportunismus und Besserwisserei. Ganz besonsers zum Thema CO2, von dem er so viel Ahnung hat wie die Kuh vom Skifahren.
EdgarW meint
Es erstaunt mich auch immer wieder, dass Schnaps-Hotte von irgendwem ernstgenommen wird. Der Typ ist der Grund, warum ich mir erstmals einen Filter bei Youtbe wünsche. Als ich ein paar Videos von ihm geschaut hatte und mich angewidert abwendete, waren die Vorschläge erstmal voll mit seiner Schnapsnase.
Der Typ ist Whiskey-Vertreter, Leute. Das Ganze ist nichts als eine Dauerwerbesendung, der Mann versteht von Physik so viel wie von … Bio-Vollmilch.
Back to Topic: Ich denke auch, dass die Kritik Udo Beckers hauptsächlich auf ganzheitliche Verkehrslösungen abzielt, ÖPNV und Fahrradverkehr z.B.. Carsharing hat leider den Effekt, dass Leute ÖPNV meiden und einfach in’s nächste Kurzzeit-Leihauto hüpfen – damit ist gesellschaftlich/ökologisch wenig bis nichts gewonnen, eher im Gegenteil. Als Ergänzung ist es eigentlich eine feine Sache, richtig genutzt begrüße ich Carsharing. Radfahren hingegen ist gesundheitsfördernd, nicht nur weniger belastend für Andere. Kopenhagen und weitere Städte zeigen, wie es geht. Und ÖPNV muss deutlich stärker quersubventioniert (sprich billiger) werden, Fahrgäste dürfen bei Vergesslichkeit oder defekten Automaten nicht gleich potenziell kriminalisiert werden etc.
Wo Udo Becker ziemlich armselig rüberkommt: Er hebt allein auf das (gegenwärtige und im Nahverkehr mit relativ kleinen Akkus garnicht so große) Gewischtsproblem ab, das ist armselig – und das Gewicht ist bei E-Autos bzgl. Energieverbrauch bekanntlich sehr viel weniger relevant, als bei Verbrennern. Gegenüber Verbrennern und auch Hybridystemen (inkl. H2) ist Batterieelektrisches Fahren auf jeden Fall erstmal ein großer Vorteil für die Umwelt, vor allem und ganz besonders im städtischen Bereich.
Aber ja, einfach nur den Verbrenner durch Akku und E-Motor erstezen ist keine Lösung.
Jeru meint
Herr Lüning ist leider fester Bestandteil der BEV Blase in Deutschland und scheinbar doch für viele relevant.
Tesla Marcus reiht sich aus meiner Sicht da direkt mit ein. Alte Männer und ihr Hobby werden zu Meinungsführern in der Republik.
EdgarW meint
Oha, Tesla Marcus hab ich bisher nur in Videos Anderer als Gast gesehen und da hat er mich nicht weiter gestört – allerdings auch nicht durch übertriebene Sachkenntnis umgehauen. Seinen YT Namen kannte ich bisher garnicht. Jetzt seh ich seine BILD style Überschriften und wie viel Zeug der Typ generiert … tja, er spricht halt sein Publikum an … wie die Zeitung mit vier Buchstaben eben auch :-/ Na ich hoffe mal, der Youtuber ist besser als das Vorbild für seinen Headline-Style. Ernst nehmen mussman sowas eigentlich nicht, aber zu viele tun es und wenn man dann von Followern mit entsprechendem Halbwissen bombardiert wird, ist das immer wieder ein Kampf.
Sebastian meint
Nur dass die BEVs keine Blase sein werden. Was soll denn sonst kommen? Der Verbrenner muss weg. Das ist jedem klar außer denen, die in irgendeiner Form damit Geld verdienen (auch indirekt durch Nutzung z. B.). Wir können es uns gar nicht mehr leisten, weder finanziell noch zu Lasten unserer Lebensgrundlagen, dass wir weiterhin auf das Verbrennen fossiler Energieträger setzen. Weder für die Mobilität noch für Strom. Wasserstoff wird viel zu teuer und energieintensiv. Bleiben nur BEVs und Erneuerbare Energien mit Batteriespeicher. Lustigerweise ist das die günstigste Variante. Und da muss man nicht mal die Folgen des dadurch verursachten Klimawandel oder den Rückbau von Kernkraftwerken und die Endlagerung des Atommülls einberechnen.
Einfach einsehen: fossile Energieträger sind unverantwortlich. Unverantwortlich teuer und unverantwortlich unserem Planeten gegenüber. Und nein. Wir werden nie auf einen anderen Planeten ausweichen. Der Mars ist völlig ungeeignet (und wird er immer bleiben) und der nächste Stern 4 Lichtjahre weg (und wir werden nicht mal an 1 Prozent der Lichtgeschwindigkeit ran kommen), wobei der mit einem Ausbruch seine Planeten sterilisiert hat, und wir gar nicht wissen wo sonst hin. Es ist eh der Wahnsinn, dass manche Leute glauben die Menschheit könne sich mal schnell von der Erde verpissen aber wie CO2 wirkt, das weiß niemand, und auf den Verbrenner können wir auch nicht verzichten und auch nicht auf Kohle und Öl.
Weiterhin bedenken, dass die Bevölkerung noch auf 12 Milliarden anwachsen wird, andere Länder mittel- und langfristig mehr Wohlstand erreichen und damit deren Mobilität auch steigen wird. Nochmal doppelt so viele Verbrenner und Kohlekraftwerke? Soll das die Lösung sein?
Chris meint
Ich glaube nicht, dass Verbrenner weg MÜSSEN. Möglicherweise müssen fosille Verbrenner weg, aber nich generell das Konzept des Verbrenners. Nach wie vor gibt es viele Anwendungsbereiche die von BEVs nicht bedient werden können. Da wären zum Beispiel Camper oder Adventurereisende, generell alle die weite Strecken mit hohen Lasten zurücklegen.
Auch so sind wir weit von einem großen Anbgebot für viele Menschen entfernt. Wer heute für 30.000-35.000 € einen großen Kombie in der Größe Mondeo/Passat sucht mit Autobahnreichweite über 500 KM, der stößt auf gähnenende Leere. Die Realität ist, dass die BEV’s die verkauft werden vielleicht 3% der besthenden Varianten abbilden.
Und Dinge, die heute selbstverständlich sind wie eine Anhängerkupplung sind in fast allen BEV’s undenkbar.
Und um eines ganz klar zu sagen: Teslas sind was den Preis betrifft Luxusautos und nichts für die breite Bevölkerung, ich weiß also nicht warum diese ständig angeführt werden. Tolle Autos, keine Frage, aber während üblicherweise die Listenpreise eigentlich nur Spaßpreise sind, ist bei Tesla kaum mit bis zu 10-20% Nachlass zu rechnen.
Sebastian meint
Und warum sollte es nicht möglich sein ein BEV für ca. 35.000 mit der Größe bzw. dem Platzangebot eines Passat zu bauen, das 500 km schafft? Lt. Ankündigungen wird der VW Neo das schaffen. Das Model 3 kommt in diese Bereiche. Entsprechende Skaleneffekte machen das möglich. Problem ist doch momentan nur, dass die Verbrennerhersteller nicht richtig wollen und entsprechend nur unattraktive Modelle anbieten. Anhängerkupplung wäre auch kein Problem und ist beim Model 3 auch schon gesichtet worden.
An der Technik liegt es nicht. Die ist schon vorhanden. Jetzt müssen die nur noch in Stückzahlen wie Verbrenner hergestellt werden. Dann kostet es auch entsprechend wenig. Nur müssen dazu halt noch Kapazitäten ausgebaut werden. Und momentan geht es darum den Einbruch zwischen den beiden Technologien so gering wie möglich zu halten. Wenn die Kapazitäten für BEVs aufgebaut sind, wird der Benziner abgesägt. Meine Prognose.
Wenn der Großteil des Fahrzeugbestands auf BEV umgestellt ist, verkraften wir Camper und Oldtimerfahrer locker. Ist ja nur ein Bruchteil des Fahrzeugbestands.
Chris meint
Möglicherweise ist es möglich. Aber als Verbraucher ist mir das ehrlich gesagt egal. Entweder es gibt ihn oder es gibt ihn nicht. Ich kaufe ja keinen Passat weil ich Spaß dran habe sondern weil ich ihn brauche. Und wenn ich ihn brauche, nehme ich das was da ist. Einen BEV gibt es derzeit aber offenbar nicht, der diese Anforderungen erfüllt und unter all den Ankündigungen kann ich bislang auch kein elektro Passat o.ä. finden für das Geld.
Das Model 3 ist zu klein, kein Kombi und auch nicht für 30-35 tausend zu haben. Ich brauche keine Sichtung sondern verlässliche Zahlen. Als Gespann darf das Zul. Gesamtgewicht 4250 KG nicht überschreiten wobei die Anhängelast mindestens ein zul. Gesamtgewicht von 1800 KG zur Verfügung stellen muss. Das ist schon bei Verbrennern nicht so einfach bei all den Motorisierungen, das wird beim BEV nicht besser.
Es geht nicht darum sie zu verkraften, es wird faktisch ein Luxus wenn es wirklich so kommen sollte. Denn Campen wäre dann für die breite Masse unbezahlbar und das kann gesellschaftspolitisch keiner wollen.