Teslas vor wenigen Tagen veröffentlichte Dokumente zu seinen aktuellen Quartalszahlen beinhalten auch Informationen zum Produktionshochlauf des Model 3. Der Mitte 2017 gestartete Stromer für den Massenmarkt lief zu Beginn in deutlich geringerer Stückzahl als geplant vom Band, mittlerweile ist die Fertigung laut Tesla aber auf Kurs.
Der Elektroautobauer gibt an, diverse Engpässe beseitigt zu haben und in diesem Quartal erstmals 50.000 bis 55.000 Einheiten des Model 3 bauen zu wollen. Um den kürzlich erreichten Meilenstein von 5000 Model 3 pro Woche zu realisieren, hat Tesla zuletzt alle Register gezogen – etwa in Form einer Erweiterung seiner Autofabrik in Fremont mit einem „Zelt“. Demnächst soll auch die reguläre Produktion hohe Stückzahlen liefern.
„Über die vergangenen 12 Monate haben wir Engpässe bei verschiedenen Stufen des Model-3-Produktionsprozesses überwunden. Im letzten Quartal wurde klar, dass GA3, unsere Haupt-Fertigungslinie, wahrscheinlich zu einer Einschränkung der Produktion führen wird, wenn wir nicht bestimmte Probleme aus der Welt schaffen“, so Tesla. „Der Hochlauf von GA3 hat sich deutlich komplizierter als erwartet gestaltet. Gleichwohl haben wir in den letzten Monaten signifikante Fortschritte gemacht und gehen davon aus, dass GA3 schon bald eine Produktionsrate von wöchentlich 5000 erreicht.“
Ende August will Tesla 6000, anschließend 10.000 Model 3 pro Woche fertigen. Das ursprünglich für 2018 anvisierte Ziel von 500.000 Elektroautos pro Jahr werden die Kalifornier wohl verfehlen, 2019 dürfte es aber soweit sein – allem voran durch den Start des Model 3 in Europa und China. Tesla versicherte seinen Kunden, dass die Aufholjagd auf dem Weg zum Massenhersteller nicht auf Kosten der Qualität geht.
Model-3-Qualität auf Niveau von Model S & X
„Kein Produktionsziel ist wichtiger als Qualität, daher absolviert jedes von uns gebaute Fahrzeug eine umfassende Bewertung und Tests, bevor es den Kunden erreicht. Die Qualität des Model 3 verbessert sich weiter jeden Monat und ist bereits auf dem Niveau des Model S und X“, betonte Tesla. Die von vielen belächelte neue Fertigungslinie GA4 mit zeltartiger Überdachung sowie zunächst recht provisorisch wirkenden Arbeitsplätzen verteidigte der US-Hersteller.
„Um die kurzfristigen Probleme mit GA3 zu adressieren, haben wir GA4 gebaut, um unser Ziel von 5000 Model 3 pro Woche früher zu erreichen und uns zu diesem Punkt sowie darüber hinaus zu bringen. Dank dem unkomplizierten Design der Model-3-Architektur konnten wir GA4 schnell hochziehen. Das Layout und die Prozesse von GA4 ähneln denen der Fertigungslinie des Model S und Model X, während die Produktionsqualität und -kosten ungefähr auf dem Niveau von GA3 sind“, heißt es in Teslas aktuellem Quartalsbericht.
Das Unternehmen unterstrich, dass viele Prozesse der Model-3-Fertigung weiter „hochautomatisiert“ ablaufen. Tesla-Chef Elon Musk hat eingeräumt, es bei dem dritten Großserienauto des E-Mobilitäts-Pioniers mit der Automatisierung übertrieben zu haben. In diesem Jahr wurden daher einige Montageroboter wieder außer Dienst genommen. Mittel- bis langfristig will Musk den Automatisierungsgrad von Teslas Autoproduktion wieder steigern.
Tomas meint
hahaha – und das aus dem Mund eines Amerikaners xD
Aber ernsthaft – Teslas sind für amerikanische Verhältnisse wirklich hervorragend, aber kommen an Deutsche, Koreaner und Japaner nicht heran.
Dennoch möchte ich Tesla keineswegs schlechtreden, da diese Firma dafür verantwortlich ist, dass Schwung in die Elektroauto Branche gekommen ist. Die sind wie Apple – sie haben das Smartphone nicht erfunden, sie haben es nicht verbessert, aber sie haben einem bestehende Produkt weiße Kopfhörer beigepackt und es somit cool gemacht. Heute hat jeder ein Smartphone, und die, denen Coolness wichtiger ist als Leistung, bleiben bei Apple
Fuxboml meint
Ähm… Apple hat das Smartphone wie wir es heute kennen (also Barren mit Fullscreen-Display, Apps mit App-Store) sehr wohl erfunden. Was sie nicht erfunden, aber perfektioniert haben, war der MP3-Player.
Tomas meint
Smartphones gab es schon lange vor dem iPhone. Nur waren sie nicht besonders gut oder praktisch.
Apple hat sich dieser Idee bedient und sie massentauglich gemacht.
Genauso hat es bereits Elektroautos vor Tesla gegeben, aber Tesla hat es geschafft sie zum Standart zu machen.
Fritz! meint
Auch falsch. Wo sind Tesla Autos Standard? Sie mögen der Benchmark oder die Anvantgarde sein, aber Standard?
Das Standard E-Auto ist der Nissan Leaf mit all seinen Problemen und Unzulänglichkeiten.
Fritz! meint
Da haben Sie aber, denke ich, weder das Prinzip von Tesla noch den Riesenvorteil von Apple verstanden. Sie sollten besser zu Dingen schreiben, von denen Sie mehr Ahnung haben.
Apple hat als Beispiel genau das gemacht, was Steve Jobs auf der Keynote 2007 gesagt hat. Sie haben ein Telefon, einen iPod, eine kleine Spielekonsole und einen Videoplayer in ein kleines Gehäuse gepackt, dem ganzen eine Batterielaufzeit gegeben, die keiner für möglich hielt und das Ganze in eine perfekte Infrastruktur gepackt, die einfach funktioniert und wo keinerlei Daten der Nutzer an Werbekunden verkauft wird. Eine sichere Rundrumglücklich-Umgebung.
Kein Androidgefrimmel, welche Update bekomme ich nach 3 Monaten noch, warum ist mein System völlig veraltet, warum habe ich mehrere App-Shops, wo ich einkaufen kann, warum prüft keiner die Apps auf Viren, warum ist die Bedienung so unlogisch und warum ist so viel Werbemüll auf meinem Sony/Samsung/HTC/… drauf?
Auch Tesla hat erkannt, daß der Kunde eine funktionierende Gesamt-Lösung will. Nur VW-Schrauber/Android-Nutzer wollen frimmeln und basteln und schrauben und das angebliche Maximum rausholen. Der Rest möchte einfach telefonieren/Musik hören/durch die Gegend fahren/ein schickes E-Auto haben und weite Strecken mit demselben zurücklegen (was aktuell nur mit einem Tesla geht).
Fuxboml meint
Weiß man eigentlich, ob Tesla eine „GA5“ fürs Model 3 plant?
Und soll diese GA5 dann auch in einem Zelt kommen?
Und sollen die „Zelt-Linien“ irgendwann in ein festes Gebäude umziehen?
Ist das Zelt eigentlich klimatisiert, oder müssen die Monteure da drinnen ordentlich schwitzen? (Kalifornien ist ja nicht für milde Temperaturen bekannt…)
Freut mich, dass die Model 3 Produktion jetzt endlich so gut vorwärts kommt! Der Bloomberg-Tracker schätzt derzeit bereits deutlich über 5000 Stück pro Woche. Wenn das stimmt, könnten sie die 6000 Stück pro Woche zum Ende des Monats August ja tatsächlich schaffen. Mal sehen, vielleicht platziere ich ja doch noch irgendwann mal eine Vorbestellung. :-)