Die Mercedes-Benz S-Klasse ist ab sofort in einer neuen Plug-in-Hybrid-Generation erhältlich. Der S 560 e wird mit einem kombinierten Kraftstoffverbrauch von 2,6 l/100 km, CO2-Emissionen von 59 g/km und einem Stromverbrauch von 20,2 kWh beworben.
In der teilelektrischen Luxus-Limousine ermöglicht eine neue Lithium-Ionen-Batterie eine rein elektrische Reichweite von rund 50 Kilometern. Die Zellkapazität liegt nun bei 37 Ah statt bisher 22. Der beim Vorgänger separat im Kofferraum untergebracht DC/DC-Wandler wurde in das Gehäuse der Leistungselektronik integriert. Die neue Batterie hat laut Mercedes trotz des um knapp 50 Prozent gestiegenen Energieinhalts geringere Abmessungen als bisher.
Der Akku des S 560 e soll sich mit dem wassergekühlten On-Board-Lader mit 7,4 kW Leistung an einer Wallbox in bis zu 1,5 Stunden von 10 auf 100 Prozent aufladen lassen. An einer Haushaltssteckdose beträgt die Wartezeit um die fünf Stunden.
Aus dem Hochvolt-Bordnetz werden beim S 560 e neben den Antriebskomponenten und der Unterdruckpumpe des rekuperativen Bremssystems auch der elektrische Kältemittelverdichter und der Hochvolt-Zuheizer versorgt. Beide ermöglichen eine Vorklimatisierung des Innenraums sowohl im Sommer als auch im Winter, weil sie auch ohne Verbrennungsmotor funktionieren.
Der Hybridantrieb des S 560 e kombiniert die 270 kW (367 PS) eines V6-Ottomotors mit 90 kW (122 PS) „EQ Power“ zu einer maximalen Systemleistung von bis zu 350 kW (476 PS). Von Null auf Tempo Hundert geht es damit in 5,0 Sekunden und weiter bis 250 km/h. Für die Fahrt werden vier Betriebsmodi für die Hybrid-Antriebssteuerung und fünf vom Fahrer wählbare Fahrprogramme geboten. Der Mercedes „ECO Assistent“ nutzt dabei auf Wunsch die Daten aller Fahrassistenzsysteme, um eine möglichst effiziente Fahrt zu erlauben.
Hans meint
Mein Opel Ampera von Ende 2011 hat eine Sommerreichweite von 80km, im Winter 55km.
Daimler schafft es nicht mal im Jahr 2019 diese Werte zu erreichen. LOL
Marco meint
Ich kenne mehrere Leute, die geschäftlich im Schnitt wöchentlich mehr als 500km am Stück fahren müssen. Die wollen dabei auch möglichst schnell ankommen, fahren also so schnell, wie es die Verkehrslage und die StVO gerade so zulässt. Dazu haben zumindest zwei von denen weder zu Hause noch in der Firma die Möglichkeit, ein E-Auto zu laden.
Jetzt frage ich Euch: ist es Euch lieber, wenn die einen Diesel (wie bisher) fahren, oder so einen Hybrid, den Sie vielleicht dann wenigstens beim Einkauf bei Aldi oder Ikea anstöpseln, dann aber wenigstens in den Innenstädten rein elektrisch fahren können und das Gift eher auf der Autobahn raus blasen?
Und nein, auch ein Tesla mit Supercharger reicht dafür nicht aus. Die würden mir den Vogel zeigen, wenn ich denen erzähle, die müssen alle 300km bei nem Supercharger über ne halbe Stunde nachladen.
Abgesehen davon ist nicht klar, ob in einem solchen Szenario ein Tesla überhaupt eine bessere Umweltbilanz hat, als ein Diesel. Letztere sind sehr effizient, wenn sie längere Strecken auf der Autobahn bewegt werden. E-Autos mit riesen-Batterie haben generell keine so gute Bilanz.
Ich finde einen solchen Hybrid einen brauchbaren Kompromiss. In 5 Jahren sieht es vielleicht anders aus, aber bis jetzt ist für diesen Einsatzbereich kein reines BEV geeignet.
alupo meint
Daran erkennt man sehr schön wie krank unser System doch ist. Sehr gute Beschreibung.
Aber das sind Einzekfälle und somit uninteressent für den Durchschnitt.
Ich kenne z.B. auch persönlich seit vielen Jahren einen Aussendienstmitarbeiter, der fragte bei seinem Arbeitgeber, einem im DAX gelisteten Unternehmen, ob er einen Tesla als Dienstwagen bekommen könnte. Er hat ebenfalls keine Lademöglichkeit zu Hause.
Es gibt eben „solche“, aber auch „solche“ Leute.
Mein Bekannter hat übrigens Kinder. Ich denke, manchmal unterstützt diese familiäre Situation etwas das Denkvermögen…
Marco meint
Das stimmt schon, dass da einiges im System im Argen liegt. Schon alleine diese Firmenwägen, wo Sprit und Verschleiß die Firma zahlt und derjenige, der es Nutzt (zb auch für Privat) dann nur nach der 1%-Pauschalregelung versteuern muss. Ich kenne einige Leute, die fahren jeden Meter in der Stadt damit, machen ofter mal an Wochenenden einen Ausflug und fahren dann etliche 100km zum Spaß, fahren dabei überhaupt nicht sparsam, immer im Sportmodus, etc. Ist ja alles schon pauschal versteuert! Man wäre ja blöd, wenn man sparen würde…
Der Eindruck in meinen persönlichen Umfeld ist aber, dass besonders Familien mit jungen Kindern die Umwelt völlig egal zu sein scheint. Da muss es ein großer SUV sein, weil sonst der MaxiCosi auf die Rückbank nicht komfortabel passt, so dass man auf dem Beifahrersitz aber immer noch ganz nach hinten kann, um die „nötige“ Beinfreiheit ja nicht eingeschränkt zu haben. Kinder werden zu Freunden (im Ort), zur Schule/Kindergarten, zum Sport, etc gefahren, jeweils alles im <3km Radius. Da wird der Diesel vom riesen SUV nicht ansatzweise warm und die Abgasreinigung funktioniert noch gar nicht, so dass so viel Schadstoffe wie bei einer 5000km Autobahnfahrt mit warmem Motor raus geblasen wird. Schon da hilft ein Hybrid enorm, wenn er regelmäßig aus der Steckdose geladen würde.
Redlin, Stefan meint
Wow, so einer als Ladesäulenblockierer beim Aldi! Deutschland, wie weit kann man sinken!
Marco meint
Wieso blockieren? Wenn er lädt, ist es doch wunderbar, dachte ich.
Im Übrigen stören mich E-Autos, die das stehen ohne weiter zu laden, oder gar Verbrenner eher, nicht ein ladender PHEV.
Satcadir meint
Er lädt mit 7,5kw zweiphasig. Das ist bei einem Typ 2 Anschluss eine unnötige Schnarchladung, blockiert die Ladesäulen und ist zudem für den Besitzer teuer wenn per Ladezeit abgerechnet wird.
Unsinniges Teil für ein Langstreckenfahrzeug.
Stocki meint
Dieses Fahrzeug ist der materialisierte Irrsinn. Allein der „schöngerechnete“ Kraftstoffverbrauch von 2,6 l/100 km ist ein Tritt in die Magengrube echter Elektromobilität. Dass dieses Fahrzeug ein „E“ Kennzeichen erhält ist eine Beleidigung für alle „echten“ E-Mobilisten. Schämt euch Mercedes-Benz!!!
nilsbär meint
Es wird langsam Zeit, dass Plug-In-Hybride alle Förderungen und Begünstigungen verlieren. Die getricksten Verbrauchswerte sind eine Frechheit und welcher Weganteil elektrisch gefahren wird, ist nicht kalkulierbar. Ich unterstelle mal dem Großteil der Mercedes-PHEV-Käufer, dass dieser Anteil sehr gering ist.
baldniemehrverbrennerfahrer meint
+1 +1
2,6L beim Fahrprofil einer S-Klasse.
Sehr ärgerlich, dass mit solchen Autos der Flottenverbrauch schöngerechnet werden darf.
Ernesto 2 meint
+1 +1 Ein Produkt ausschließlich um Strafzahlungen mit allen denkbaren Tricks zu umgehen. Überflüssig wie ein Kropf.
Christian meint
+1 +1 die Flottenziele müssten noch viel schneller schärfer werden um solche Dummheiten zu beenden
Wer zu wenig elektrisch fährt verliert die Förderung. Mercedes verpflichten das beim ersten TÜV oder Werkstattaufenthalt zu prüfen, fertig. Aber einen Nettolistenpreis von 60 000 Euro knackt die S-Klasse eh, also keine Förderung.
Joachim meint
Wer einen solchen Benz kauft, dem sind die € 2.000 Zuschuss der Bafa egal.
Marco meint
Das Problem ist doch einfach die Verbrauchsberechnung von Hybriden.
Eine realistischere Bestimmung des CO2-Ausstoßes und auch eine Einbeziehung der Stromerzeugung (dieses auch bei rein-elektrischen Fahrzeugen) wäre da gerechter.
Peter W meint
So sieht also die Zukunft aus. Immer weiter so, Mercedes, dann dürft ihr in 5 Jahren zu schauen wie Andere mit BEVs überholen (im übetragenene Sinne).
Macht aber nichts, wenn sich dann irgendwann die Absatzzahlen an Ferrari, Lamborghini oder Rolls Royce annähern, ist Daimler ja durchaus in erlauchten Kreisen unterwegs.
Rainer Zufall meint
So sieht die Gegenwart aus beim Daimler.
alupo meint
Sie können nicht genug Zellen einkaufen und damit reicht es nicht für eAutos mit einer mit Tesla vergleichbaren Reichweite (es reicht offensichtlich nur für ein reichweitenschwaches Stadtauto, mit 12 Monaten Lieferzeit).
Die paar einkaufbaren Zellen reichen gerade Mal für die LKW Versuchsfahrzeuge.
Schon bei Tesla und dem Model 3 ist aktuell der Rohstoffengpaß wegen der Zellenverfügbarkeit der limitierende Faktor obwohl die Gigafactory Ende Q3 eine Kapazität von gewaltigen 20 GWh erreicht (Ende dieses Jahres sind es schon 35 GWh). Darüberhinaus wird die Zellenherstellung mit einem deutlich höheren Ökostromanteil betrieben als es bei uns möglich wäre (Energiemix ist dort besser als bei uns). Aber Ende 2019 soll die gesamte Kapazität von dann 35 GWh mit erneuerbarer Energie vor Ort hergestellt werden. Und der weitere Ausbau auf 105 GWh ist geplant, das sind keine Minianlagen wie sie vielleicht auch bei uns kommen, da wurde und wird richtig geklotzt und nicht verzögert!
Daniel S meint
Warum denn einfach wenn es auch kompliziert – hybrid – geht.