Der Markt für Elektro-Zweiräder boomt. Vor allem E-Bikes und Roller, aber auch zunehmend Alternativen zu großen Motorrädern sind gefragt. Ein originelles Konzept aus Russland soll nun die Eignung des Elektroantriebs für Motorräder mit Beiwagen testen.
Die Ural cT baut auf Technik des US-amerikanischen Elektro-Motorrad-Branchenführers Zero Motorcycles auf. Designt und gebaut wurde der Prototyp von der kalifornischen Firma ICG. Das Gefährt verfügt über einen 45 kW (61 PS) starken E-Motor, der eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erlaubt. Als Reichweite mit einer Batterieladung werden 165 Kilometer angegeben, neuere Speicher von Zero sollen mehr ermöglichen.
„Wir wussten schon immer, dass unser Beiwagen die ideale Plattform für ein elektrisches Motorrad ist, da damit etwas geboten wird, das herkömmlich angetriebene Zweirad-Motorräder nicht können: Komfort für den Passagier, Stabilität und Sicherheit“, so Ural-Chef Ilya Khait. „Wir sind sehr glücklich über das Ergebnis. Auf den ersten Blick ist es weiter eine Ural, aber das Elektro-Motorrad bietet eine völlig neue Erfahrung.“
Die Ural cT lässt sich laut Khait dank einem niedrigen Schwerpunkt und „optimaler Gewichtsverteilung“ sehr einfach steuern. Die drei Räder sorgen für Stabilität, für Vortrieb muss mangels eines manuellen Getriebes lediglich der Gasgriff bedient werden. „Und sie beschleunigt sehr schnell – für eine Ural“, so Khait. „Alles in allem ist es ein Spaß machendes, sehr vielseitiges Fahrzeug, das man fast wie ein Auto nutzen kann.“
Bisher dient die Ural cT nur als Machbarkeitsnachweis. Die größte Herausforderung auf dem Weg zur Realisierung war laut den Entwicklern die optimale Positionierung der Batterie, um genügend Platz für den Beifahrer und Stauraum sowie hohe Fahrstabilität zu erhalten. Der aktuelle Prototyp habe sich bei diversen Tests, unter anderem im Regen und Schnee, sowie in der Stadt und auf Schnellstraßen bewährt.
Konkrete Pläne für eine zeitnahe Serienfertigung der Ural cT oder anderer Elektro-Motorräder gibt es nicht. Sollte die Resonanz auf das jetzt vorgestellte Fahrzeug positiv sein, könnte die E-Ural später auf den Markt kommen. Der Hersteller hat bereits bestätigt, die „nächste Phase“ des Projekts zu planen. Für die mögliche Markteinführung der cT rechnet Ural mit mindestens um die 24 Monaten Vorlaufzeit.
Felix Arzberger meint
Fahre schon seit Jahren eine Ural Sportster.Bin wirklich sehr zufrieden.Auch die Qualität hat sich in den letzten Jahren zunehmend verbessert.Würde „die Elektro-Ural“zu einem angemessenen Preis auf den Markt kommen würde ich mir so ein Ding für den Nahbereich kaufen.
Sigi meint
Herrlich! Wer mal ein Russen-Gespann gefahren hat, der könnte sich an der Umsetzung der Pläne nur erfreuen. Vorausgesetzt das Gerät hat Beiwagenantrieb und einen Rückwärtsgang. Und dann wären da doch noch ein paar Handicaps auszumerzen: 1. Die Material – und Montagequalität muss sich von den aktuellen Russen-Moppeds deutlich abheben. Und 2. Mit utopischen Preisen ist das Projekt schon tot. Ach ja, wie wäre es, das Projekt im Dnepr-Werk umzusetzen. Das würde saugut zum großen STROM passen. :)
Fritz! meint
Wenn die Technik von Zero kommt, wäre ein günstiger Preis ja schon mal Geschichte. Bei einem Gespann könnte ohne größere Probleme auch 2-Rad-Antrieb realisiert werden, würde so eine Kiste im Gelände besser aussehen lassen. Bin mal gespannt auf weitere Meldungen, sehe hier aber auch eher eine Machbarkeitsstudie als einen Prototypen für eine spätere Serienfertigung.
Mini-Fan meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Stephan meint
Bei Gespannen generell so, die Nachteile vom Auto und die Nachteile vom Kraftrad vereint. Ist nur für Liebhaber, die das Fahrverhalten kennen und mögen. Auch Verschleiss des Antriebsrades und so.Nix für die breite Masse.
Ich denke ein Gedankenkonstrukt mehr und nicht mehr.