Nissan hat angekündigt, seinen Kleintransporter NV200 in Europa in Zukunft exklusiv mit Elektroantrieb anzubieten. Die hiesige Produktion der Variante mit Diesel soll noch in diesem Jahr enden. Ab wann die Baureihe nicht mehr als Benziner hergestellt wird, spezifizierten die Japaner nicht.
Der im NV200 eingesetzte Dieselmotor erreicht diesen Sommer das Ende seines Lebenszyklus, teilte Nissan mit. Angesichts der steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos habe man beschlossen, keinen neuen Selbstzünder mehr zu entwickeln. Der NV200 werde daher in Europa nur noch in Form des batterieelektrischen e-NV200 vertrieben.
„Da sich Verwaltungen und Verbraucher zunehmend für eine emissionsfreie Mobilität einsetzen und e-Commerce vor einem erheblichen Wachstum steht, bietet der e-NV200 die ideale Null-Emissions-Lösung für die Lieferung auf der letzten Meile. Die steigende Zahl an Bestellungen für den e-NV200 spiegelt diesen Trend wider, wir erwarten ein weiteres großes Wachstum in diesem Jahr“, so ein Unternehmenssprecher.
Nissan hat die Produktion des e-NV200 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent auf 6000 Einheiten erweitert. Seit dem Beginn der Fertigung des NV200 in Barcelona im Jahr 2009 wurden nach Angaben des Unternehmens mehr als 171.300 Einheiten hergestellt. Das Transporter-Angebot für europäische Kunden umfasst zukünftig neben dem e-NV200 die regulär angetriebenen Baureihen NV300 und NV400 sowie das Mitte des Jahres kommende neue Modell NV250.
Den e-NV200 bietet Nissan in einer Van-Variante für den Personentransport sowie als Kastenwagen für den gewerblichen Einsatz an. Beide Fahrzeuge haben 2018 eine auf 40 kWh vergrößerte Batterie erhalten – statt zuvor 167 Kilometer sind damit nun bis zu 275 Kilometer nach NEFZ-Norm möglich. Als Van kostet der e-NV200 in Deutschland ab 43.433 Euro, die Transporter-Ausführung steht mit 34.105 Euro in der Liste. Mit „Umweltbonus“-Förderung reduziert sich der Preis jeweils um 4000 Euro.
Lewellyn meint
Als (noch) Fahrer eines Diesel-NV-200, ein guter Schritt, wenn Nissan dann dem e-NV tatsächlich auch mal modernisieren würde.
Technisch ist der Wagen noch auf Stand 2010. Er bräuchte den 60er Akku des Leaf und einen CCS-Anschluss samt Schnellladefähigkeit mit 80kW.
Und moderne Assistenten, ein modernes Fahrwerk. Blattfedern passen zu einem e-Mobil nicht wirklich.
Wolfgang meint
Leider werden Family Vans zusehends von SUVs verdrängt. Nachdem der Markt schwindet, sind die Ambitionen der Autobauer Vans als EVs herauszubringen derzeit noch sehr gering. Wirklich schade, ich bin Fahrer eines Diesel Ford Galaxys. Genau dieses Auto hätte ich gerne als EV-Variante mit einer Reichtweite von rund 500 km. Preislich bewegt man sich beim Verbrenner mit einer Top-Ausstattung bei 50.000,- €. Anfangs wäre bei einer EV-Variante sicher mit einem Aufpreis zu rechnen, aber wie man sieht schaffen es EV SUVs auch in ähnliche Preisregionen (siehe Kia und Hyundai). Vom Verbrauch ist zwischen diesen beiden Typen nicht so viel Unterschied. D.h. machbar wäre es und ich denke, der Markt wäre auch vorhanden.
PharmaJoe meint
Genau das habe ich mir schon gewünscht, als 2017 das Leasing für meinen Diesel (EA189 mit AdBlue) ausgelaufen ist. Ein 7-Sitzer mit Kofferraum und ordentlich Beinfreiheit mit einer elektrischn Reichweite von echten 350-400km und 100kW Ladeleistung.
Leider war und ist sowas nicht verfügbar.
Jetzt ist es unter Verzicht auf die 7 Sitze ein Outlander PHEV geworden (jetzt heißt Mitte 2017), der meine täglichen Fahrten elektrisch abdeckt und für den Nahbereich als Kinderkutsche der iOn.
Aber Fahrleistungen auf Kia e-Niro Niveau als Familienvan wäre sicherlich marktfähig.
Autofan meint
Bei mir auch so. Ford S-Max als E-Auto mit 400-500km Reichweite. Ich wäre dabei gewesen. Jetzt warte ich bis 2025 auf jeden Fall.
Blackampdriver meint
Absolute Marktlücke zur Zeit. 7 Sitzer Van mit E-Technologie zu einem bezahlbaren Preis bei akzeptabler Reichweite. Kein Wunder dass die Bestellzahlen nach oben gehen. Weiter so…
Peter W meint
Der e-NV wäre auch als Familienbus sehr gut geeignet, für eine Urlaubsfahrt mit 120 bis 130 auf der Autobahn ist der 40 kWh-Akku aber eine Zumutung. Wenn da jetzt noch 60, 80 und 100 kWh angeboten werden, wäre nur noch der Preis ein Hindernis für die 5 oder 6 Köpfige Familie. Da aber auch der VW-Bus mit Verbrenner 50 bis 60tsd Euro kostet, sollte der NV mit großem Akku auch genug Käufer finden.
Autofan meint
Oder man wartet auf den Bulli. Konkurrenz ist da nicht vorhanden. Der Nissan ist mit dem Akku für Familien nicht konkurrenzfähig
Anton meint
Da wäre ein Wechselmarkt vorhanden…am Beispiel e-NV200 mit 40 kWh Akku!
Für die Urlaubsreise in einen Nissan Betrieb fahren, und leihweise zb. 60/80/100 kWh Akku einbauen lassen!
Natürlich muss die Umsetzung möglich gemacht werden, aber das wäre ein Marktsegment…(für die überwiegenden 80% der Fahrleistungen den kleinen Akku, und für Weitstrecke dann Wahlweise….)
Ist für den (Standardakku) auf jeden Fall besser, da nicht UNTERFORDERT..im Gegensatz zum großen Akku …..NISSAN???????????????????
Chris meint
Der VW Bus ist erheblich viel größer als der NV200 und dazu besser ausgestattet und qualitativ hochwertiger. Wenn ich mir also einen Bulli holen wöllte, mache ich doch kein Downgrade und zahle dafür das gleiche.
Wännä meint
Erst smart, jetzt NV200, und noch weitere werden sich vom Diesel verabschieden.
Steter Tropfen höhlt den Stein…
Der Statistiker meint
…nicht zu vergessen: auch Volvo, Ferrari und Porsche haben sich bereits vom Diesel losgesagt, bzw. entwickeln keine neuen Dieselmotoren mehr!
BR meint
Stück für Stück in Richtung e-Mobilität. Anders war es ja nicht zu erwarten.
Traurig ist nur daß die meisten Meldungen nicht von deutschen Herstellern kommen.
Gingong meint
Wieso? Es wird doch genug angekündigt, oder?