FlixBus hat Ende letzten Jahres den ersten vollelektrischen Bus für eine deutsche Route in Betrieb genommen. Gemeinsam mit dem Technologieunternehmen Freudenberg Sealing Technologies will Europas größter Fernbusanbieter auch wasserstoffbetriebene Reisebusse mit Brennstoffzellen-Antrieb auf die Straße bringen.
„Die moderne FlixBus- und FlixTrain-Flotte ist bereits überaus umweltfreundlich. Dennoch fragen wir uns immerfort, wie wir das Reisen noch nachhaltiger gestalten und den CO2-Ausstoß pro Kopf noch weiter reduzieren können“, erklärt Fabian Stenger, Geschäftsführer FlixBus DACH. „Wir sehen die Brennstoffzelle in Kombination mit Batterien als festen Bestandteil der Mobilität der Zukunft. Mit FlixBus haben wir einen Partner für diese Null-Emission-Anwendung gefunden und freuen uns auf die Zusammenarbeit in diesem wegweisenden Projekt“, so Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies.
Die Vorgaben von FlixBus an die Freudenberg-Entwickler: Die Leistungsmerkmale wie die Beschleunigung sollen denen heutiger, mit Diesel betriebener Fernbusse mit Euro-VI-Norm entsprechen. Ohne nachzutanken sollen die Brennstoffzellen-Fahrzeuge mindestens 500 Kilometer am Stück zurücklegen können. Das Auftanken selbst soll ähnlich wie heute höchstens 20 Minuten dauern, nur dass Wasserstoff statt Diesel in den Tank fließt.
Das geplante Hybridsystem aus Batterie- und Brennstoffzellen soll neben dem Bus-Fernverkehr auch für schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw einsetzbar sein. Zunächst soll in der Validierungsphase eine Busflotte von 30 Fahrzeugen mit der Technik ausgerüstet werden. Freudenberg Sealing Technologies und Flixbus streben eine öffentliche Förderung im Rahmen des „Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NIP) an. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das neue Brennstoffzellen-System schnell die Marktreife erlangt.
Was gemeinsam mit FlixBus auf den Straßen Europas ins Rollen kommt, könnte laut Freudenberg Sealing Technologies auf den Autobahnen und Fernstraßen anderer Kontinente seine Fortsetzung finden. Auch der Einsatz im Schienenverkehr wird von den Projektpartnern angepeilt.
Egon meier meint
Das ist irgendwie ein Irrenhaus ..
Kein Mensch weiß, wo der Wasserstoff herkommen soll.
Es gibt nicht mal genug Wind- und Solarstrom um auch nur annähernd die fossilen Kraftwerke zu ersetzen und die BEV zu betreiben und dann fängt man an, Busse mit Wasserstoffantrieb zu entwickeln.
Der Gesamtprozess des Wasserstoffantriebs hat einen winzigen Wirkungsgrad .. d.h. man vernichtet jede Menge kostbarste Energie um ein Fahrzeug anzutreiben ..
Wer kommt auf solche unsinnigen Gedanken?
Im Grunde ist die Personenbeförderung per Diesel-Bus eine sehr kostengünstige Angelegenheit, da der Energieverbrauch pro Person und km deutlich unter allen anderen Transportsystemen liegt.
Für den Nahverkehr bieteten sich tatsächlich reine Akku-Busse an weil sie per Rekuperation im Stadtverkehr viel Energie zurückgewinnen können. Dazu muss man jetzt an der Ladeinfrastruktur noch etwas arbeiten … Dieses Problem ist tatsächlich minimal im Gegensatz zum Aufbau einer H2-Infrastruktur.
Im Bus-Fernverkehr sollte man vorläufig beim Diesel bleiben und die elektrische Energie lieber dorthin lenken, wo sie fossile Energie mit hohem Wirkungsgrad ersetzen kann.
Markus meint
Ich musste hier schmuntzeln bei dem Satz, das die Marktreife durch öffentliche Fördermittel sichergestellt werden soll.
Ist halt in meinen Augen der Unterschied zu Tesla. Weil Tesla ja ihr eigenes Kapital oder das von Investoren verbrennt.
Der Druck so eine Technologie voranzutreiben ohne Öffentliche Fördermittel, das wär mal was.
TwizyundZoefahrer meint
Diese billig Langstreckenbusse gehören, egal mit welchem Antrieb auch immer, in einem technologisch fortgeschrittenem Land verboten. Sie sind nichts weiter als eine nutzlose und unnötige Gefahrenquelle, von den unterbezahlten Beschäftigten ganz zu schweigen. Wie Nah und Fernverkehr auszusehen hat sollten wir von Ländern lernen an die wir die Technologie verramscht haben. Diese Beförderungsmodelle sind doch alle nur durch Betrug, steuerlich und subventionsmässig möglich. Siehe auch Billigflieger. Wann hört diese Schwachsinn endlich auf.
Niklas meint
Wann wandelt sich die Schimpfkultur in diesem Land endlich in eine sachliche Konstruktivkultur?
Karla01 meint
never-ever
Solange Meinungen nur als Superlativen überleben, da sie nur dort diskutiert werden und solange Meinungen in die eine Himmelsrichtung immer nur von „Bösen“ Menschen formuliert werden und in die andere nur von den „Guten“, solange Spaltung von Politik und Medien gelebt und geliebt wird, solange das Volk so sehr nach Drama anstatt nach Rationalität giert, solange werden Dinge nicht versachlicht.
In Deutschland wird wirklich jede Diskussion religiös und ideologiegesteuert geführt. Bist du nicht für mich, bist du ein Feind. Unterschiedliche Meinungen werden nicht toleriert, egal von welchem extremen Lager. Eine abweichende Faktenlage wird einfach als Lüge abgetan, es muss ja nur im eigenen Kosmos funktionieren.
Extremismus ist das Problem in Deutschland, auch in diesem Forum. Und weil die Gesellschaft in die Ränder drängt entsteht in der Mitte ein Vakuum das scheinbar nichts mehr hinbekommt…oder andersrum…weil die Mitte nichts mehr hinbekommt drängt die Gesellschaft in die Ränder…ein Huhn-Ei Problem
Niklas meint
@ Karla01
Ja, hier wird auch oft eingeteilt in Petrolheads und Nichtpetrolheads.
Die Medien sind auch so ein Faktor.. Stichwort clickbait. So lange viele clicks zur Finanzierung beitragen, werden Überschriften häufig unsachlich, übersteigert und Inhalte immer zu Mini-Skandalen aufgebauscht und ausgeschlachtet. Und die Menschen sind deswegen in einem ständigen überreizten Alarmzustand und voller Angst, überall bedroht und betrogen zu werden, dass es sich u. a. bei Wahlen bemerkbar macht.
Ach, ich schweife aus :)
Lasse ich mal.
TwizyundZoefahrer meint
Einfach mal Flixbus Unfall im Netz eingeben
kritGeist meint
*Daumen hoch*
TwizyundZoefahrer meint
Was ist in meinem Beitrag nicht sachlich?
Unterbezahlte Fahrer, Risiko durch gefälschte Lenkzeiten, mangelhafte Wartung, wie rechnet sich eine 500 km Fahrt mit 10 Fahrgästen die alle unter 10€ bezahlt haben? Erklären Sie es mir? Das gleiche gilt für Billigflieger. Sie kennen sicher die Fluggesellschaft die bestreitet Piloten beschäftigt zu haben. Betrug und Täuschung ist für den selbsverliebten egoistischen Bundesbürger zu Normalität verkommen. Hauptsache billig.
Warum fahren die Züge bei uns noch auf Schienen? Waren Sie jehmals in China oder Japan. Privatisieren der Energieversorgung, Kommunikation und Verkehr ist das Schlechteste was sich ein Land antun kann. Diese meine Aussage hat nichts mit Politik rechts oder links zu tun, sondern mit Menschenverstand. PS: über Betrug diskutiere ich nicht, auch nicht sachlich.
Anonym meint
Wie kommen Sie jetzt darauf, den Busfernverkehr mit Billigfliegern über einen Kamm zu scheren?
Wie sollte den ihrer Meinung unser Fernverkehr aussehen?
Wenn Sie Busse und Flugzeuge scheinbar komplett streichen wollen? Die Schiene allein bietet ja offensichtlich kaum genug Kapazität um den Nahverkehr in seinen Spitzenzeiten abzudecken. Vom Fernverkehr ganz zu schweigen.
Sollen dann doch wieder alle mit ihrem Auto von Hamburg nach München fahren (allein)? Ist das ihre Lösung? Oder setzen sie auf den zeitnahen Druchbruch in der Technologie des „Beamens“?
kritGeist meint
Solange wir v.a. hier in DE & seit J., dank schwarzer Null (gilt auch für die entsprechenden Partei ;-), marode Bahngleise haben & nicht stärker renoviert & ausgebaut werden, ist das die bessere Lösung, anstatt Keronsin-Flugzeuge für den „Innenverkehr“. Natürlich wäre eine Hyperloop die bessere Lösung, das wird aber noch dauern & Flix macht wenigstens etwas in die Richtung – Anstatt wie Daimler seit J. Förderung zu kassieren & Entwicklung auszusitzen oder auszubremsen. Es gibt auch kompetente E-Hersteller ala Solaris, BYD oder Hyperloop auf Schienen, s. https://www.youtube.com/watch?v=G1-a3wFNq98
Peter W meint
Ich nutze zwar keinen Flixbus, aber er ermöglicht vielen Leuten mit kleinem Geldbeutel zu verreisen, oder öfter mal die Familie zu besuchen (Studenten, Rumänische Antenpflegen*innen, Rentner). Wenn man bedenkt, wieviele Milliarden bei der Bahn versenkt und verdummbeutelt werden, und die trotzdem weder eine pünktliche, noch eine bezahlbare Beförderung bieten können, dann sind mir die wie auch immer zusammenbetrogenen Millionen für diese preiswerte Reisemöglichkeit lieber. Flixbus könnte man auch als sozialveträgliches Steuergeschenk betrachten.
Ich weiß, dass die Bahn kaputt gespart wurde, aber die Bahn hat auch absolut kein Konzept. Denen ist es bis heute nicht gelungen Züge zu kaufen, die einen einheitlichen Bahnsteig nutzen können. Bei uns fallen Kinder zwischen Bahnsteig und Waggoneinstieg auf die Gleise, als wären wir das ärmste Entwicklungsland.
Jeru meint
Nach dem BEV Debakel war das zu erwarten. Freue mich auf den Testbetrieb!
Was ich nicht verstehe, warum wird wieder jemand Neues mit der Entwicklung beauftragt? Es gibt bereits Hersteller, die einen technischen Stand liefern können, der schon heute „aus dem Stand“ ein Serienfahrzeug ermöglicht. Warum den Antriebsstrang und die Brennstoffzelle wieder und wieder entwickeln?
Jörg2 meint
@Jeru
Welches „BEV Debakel“?
Mein letzter Stand ist, dass FLIXBUS auf ausgesuchten (wohl eher kurzen Strecken) eine sehr überschaubare Anzahl von eBussen einsetzt.
Ist das nicht mehr so?
Ansonsten lese ich die Nachricht so:
Ein außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung existierener Systementwickler will in den BZ-Markt. FLIXBUS wurde seinen Subunternehmern Busse zu Testzwecken auf’s Auge drücke, wenn die benannten Kriterien erfüllt werden.
In der Pressemitteilung wird die bekanntere Firma herausgestellt.
kritGeist meint
Einer fährt regelmäßig zwischen Frankfurt & Mannheim.
Hans meint
Jeru haben sie irgendwelche Belege oder Links für das Flixbus BEV „Debakel“? Konnte nichts finden. Wasserstoff wird das Transrapid 2.0, ein Milliarden schweres Grab.
Peter W meint
Und was bringt das? 90% des Wasserstoffs werden mit hohem Energieaufwand aus Erdgas gewonnen (Dampfreformation). Der Bus belastet die Atmosphäre mit mehr CO2 als ein Dieselmotor.
Ein Solardach wäre übrigens auch eine gute Idee für einen E- Bus, der hat rund 30 m2 Dachfläche.
Niklas meint
Bei den eAutos argumentieren wir doch auch nicht mit dem IST-Energiemix. Wieso machen wir das dann beim H2? Vielleicht nimmt Flixbus ja künftig Wasserstoff aus Wasser-Elektrolyse, who knows.
Wenn ich einen Tesla hätte und ihn mithilfe eines Dieselgenerators aufladen würde, wäre ja auch nicht der Tesla schuld.
Diese Busse können jedenfalls lokal emissionsfrei fahren (abgesehen von Wasserdampf) und das ist eine gute Richtung, finde ich.
Lukas meint
@Niklas
Ich muss dich da korrigieren, in Deutschland ist immer Tesla an allem schuld, selbst an der Altersarmut :D
In der Regel läuft der Vergleich ja anders herum. H2 wird immer per Elektrolyse mit erneuerbaren Energien aus Wasser gewonnen, während das BEV mit Kohlestrom fährt. So liest man es zumindest tagtäglich in den Qualitätsmedien.
Das E-Auto ist in der Bilanz heute mit aktuellem Strommix schon besser als die Verbrenner. Hoher Wirkungsgrad sei Dank! Das H2 Fahrzeug wäre heute eine deutliche Verschlechterung zum Diesel. Heißt man nimmt in kauf weitere 20-30 Jahre noch schmutziger unterwegs zu sein als heute um dann in Zukunft (wenn wir tatsächlich mal 100% regenerativ unterwegs sind) sauberer zu werden? Klingt für mich irgendwie falsch.
Die HHB (Hamburger Hochbahn) hat in einem H2-Mobilitätsforum mal erläutert, warum Wasserstoff für sie beinahe keine Option ist, Details dazu hab ich hier gehört: https://www.youtube.com/watch?v=D5Ev9XVn9r4
Liegt wohl an den extremen Sicherheitsvorkehrungen, welche zur Lagerung von Wasserstoff eingehalten werden müssen.
Kurzer Seitenhieb zum Dieselgenerator:
Wenn man den ganzen Kraftstoff aus allen Autos Deutschlands zentral in einem Großkraftwerk verbrennen würde, dann erhält man einen Wirkungsgrad von 35-55%. Ein Kraftwerk ist überwacht und läuft ständig am optimalen Betriebspunkt. Der Diesel selbst erreicht im Alltag maximal 15% Wirkungsgrad, der Benziner 10-12%, eher weniger. Wenn man den Strom aus dem Kraftwerk jetzt über das Netz in E-Autos laden würde, würde man das 3-4 Fache an Reichweite erzielen.
Anonym meint
@ Lukas und @Peter W
Bitte das Problem nicht so eindimensional Darstellen. Beim Wechsel – weg von Diesel – geht es nicht nur um Kohlenstoffdioxid (CO2) (schlecht für Atmosphäre, was einen Temperaturanstieg bewirkt) – es geht vor allem auch um Stickoxide (NOx) (Schelcht für Menschen und Tiere da auch Krebserregend) und vieler andere Bestandteile des Abgases.
Von daher bietet auch der Wechsel von Diesel auf Wasserstoff nicht zu verachtende Vorteile. Das fällt aber immer unter den Tisch, wenn man „nur“ mit CO2 argumentiert.
Dieselfahrer meint
Das gilt aber nur, wenn man annimmt, das es keine weiteren Verluste beim Transport der Energie vom Kraftwerk bis zum Reifen des Fahrzeuges gibt. Was wohl eher nicht stimmt.
Man könnte stattdessen ja auch einen Dieselgenerator in dem BEV-Fahrzeug mitführen. Hätte zwar auf Basis der Größe einen niedrigeren Wirkungsgrad aber weniger Transportverluste. Nennt sich dann Range Extender. Hat sich aber auch nicht so durchgesetzt.
Lukas meint
@Anonym
Ich verstehe deine Argumentation nicht. Wir haben drei verschiedene Techniken vorliegen:
– Verbrenner: viel CO2 und weitere Schadstoffe (NOx, Feinstaub,…) dezentral
– FuelCell: viel CO2 zentral am Kraftwerk
– Batterieelektrisch: wenig CO2 zentral am Kraftwerk
Und jetzt möchtest du mir erklären, dass die FuelCell am besten ist, weil sie weniger Schadstoffe ausstößt als die Verbrenner? Verstehe ich das falsch oder bin ich einfach nicht schlau genug das zu verstehen?
@Dieselfahrer
Wäre schon eine Steigerung, wenn man den Dieselmotor einen Generator antreiben lässt, der wiederum E-Motoren mit Strom versorgt. Prius-Prinzip, ein serieller Hybrid. So kann der Verbrenner im optimalen Betriebspunkt laufen und landet dann tatsächlich mal bei 20-30% Wirkungsgrad, was immer noch viel zu gering ist.
Es gibt Verluste bei der Übertragung vom Kraftwerk zum Auto, es fallen etwa folgende Wirkungsgrade an:
1% Höchstspannungsleitungen
2% Hochspannungsleitungen
4% Niederspannungsleitungen
5-10% Ladeverluste
1-3% Speicherverluste im Akku
Ich finde diese Verluste tolerierbar, ganz im Gegensatz zu denen beim Verbrenner.
xdaswarsx meint
Dann kann man aber auch auf den Elektrobus mit echten 500km warten.
Entweder wir vergleichen den jetzt Zustand oder was es in 5 Jahren geben wird.
Und 3-4 mal weniger Energie zu verbrauchen sollte immer umweltfreundlicher sein.
Anonym meint
„Und 3-4 mal weniger Energie zu verbrauchen sollte immer umweltfreundlicher sein.“
Das würde ich so pauschal nicht unterschreiben wollen.
Klar ist ein niedriger Energieverbauch auf den ersten Blick schon mal besser. Aber man sollte auch das „Gesamtsystem“ betrachten. Im Gesamtsystem, wenn „irgendwann“ mal auf eine vorrangige und fast ausschließliche Produktion von Strom und Energie mittels Erneuerbaren Energien gesetzt wird – dann wird man nicht drum rum kommen auch adäquate Speicherlösungen zu finden. Überschüssigen Strom der in Schwachlastzeiten gewonnen wird einfach in Akkus zu packen, wird – da sind sich wohl alle Wissenschaftler einig – keine adäquate Lösung sein. Zu groß und zu teuer wären die zu fertigenden Batterien um das Delta zwischen Schwachlastzeiten und Spitzenlastzeiten auszugleichen. Was also tun mit dem ganzen Strom der bei starken Winden Nachts um 3 „geernetet“ werden könnte – für den es aber zu diesem zeitpunkt keinen Nachfrager gibt?! Einfach verpuffen lassen?
Die Speicherung mittels Wasserstoff wäre da schon sinniger. Klar hat man Verluste. Relativ hohe sogar – gehen wir mal von 50% aus. 50% der Energie geht bei Umwandlungsprozessen und Leitungsverlusten verloren TROTZDEM bleiben die anderen 50% aber erhalten und können zu einem späteren Zeitpunkt schnell genutzt und ins Netz eingespeist werden.
Mit Wasserstoff verliert man vielleicht 50% der potentiellen Energie, trotzdem bleiben einem immernoch deutlich Mehr Energie erhalten – als wenn man den Überschusstrom direkt verpuffen lässt nur weil man keinen zeitgleichen Abnehmer hat. Über eine längere Zeitperiode kann Wasserstoff damit (unter Umständen) besser und umweltfreundlicher sein, als der Ausbau und die Nutzung riesiger Stromspeicher.
Die Frage, wie sinnvoll Wasserstoff also ist – ist eng verbunden mit der Frage, wie stark der Anteil der EE im Strommix ist und welche Überschusse sich ergeben.
Anonym meint
@ Lukas
Gern erkläre ich dir wie ich es gemeint habe. In deinem obrigen Post hattest du die Ausstage getätigt, Zitat: „Das H2 Fahrzeug wäre heute eine deutliche Verschlechterung zum Diesel. “
Ds diese Aussage so pauschal nicht stimmt, weil du dich dabei scheinbar nur auf den CO2 Ausstoß beziehst, wollte ich klarstellen bzw. erklären. H2 ist nicht schlechter als Diesel – z.B. weil uns bei H2 die Stickoxide in der Innestadt erspart bleiben.
Klar, gibt es auch noch das BEV – aber gerade für den Langstreckenverkehr bietet der H2 Antrieb hier einige Vorteil gegenüber dem mitführen von riesigen Akkus – aber das ist auch wieder eine andere Diskussion.
Jeru meint
Aktuell wird ein Teil des Wasserstoffs tatsächlich durch Dampfreformation gewonnen, der Aufbau von großen Elektrolyseuren ist aber im vollen Gange. In vielen ersetzt grüner Wasserstoff Stück für Stück fossile Energieträger. So z.B. in der Stahlindustrie oder bei Raffinerien (Shell wird 2020 einen 10 MW Elektrolyseur in Betrieb nehmen, geplant sind Anlagen mit > 100 MW).
Wasserstoff wird absehbar und in großen Mengen grün und damit CO2-neutral gewonnen.
Peter W meint
Ich glaube das nicht. Wasserstoff für die Industrie ist ohnehin ein ganz anderes Thema.
stan meint
@jeru
„..der Aufbau von großen Elektrolyseuren ist aber im vollen Gange…“
10 MW in 2020 Shell
100 MW in ??? (Machbarkeitsprüfung) RWE/Innogy (Groningen Holland)
100 MW schrittweise ab 2022 (Pilotanlage“Element Eins“) Tennet, Gasunie und Thyssengas
100 MW ab 2023 (Projekt „Hybridge“) Amprion/Open Grid Europe
„…Das von Amprion und OGE geplante Leuchtturmprojekt soll eine elektrische Leistung von 100 Megawatt erreichen und etwa 150 Millionen Euro kosten…“ Zitat: https://www.hybridge.net/Projekt/index-3.html
Zuviel zum Thema „im vollen Gange“.
Michael S. meint
Gleiches Recht für alle: solang E-Autos immer nur mit dem Strommix fahren (obwohl viele ihren Strom selbst erzeugen und nur für Ladesäulen mit Ökostrom Förderungen gezahlt werden), kommt auch der Wasserstoff aus Strommixstrom. Und da darf die Frage gestellt werden: warum für die selbe Fahrstrecke dank Wasserstoff mehr Strom verbrauchen als möglich und nicht (bei gleich bleibender Ausbaugeschwindigkeit der Regenerativen) schneller konventionelle Kraftwerke abschalten?
alupo meint
Ich kenne aus meiner industrieellen Praxis fast nur H2 aus Steamreforming.
Ok, es gibt auch eine sehr alte Anlage die aus Raffinerieabfällen und reinem Sauerstoff mittels dem Verfahren der partiellen Oxidation H2 herstellt. Dabei ist der CO2 Ausstoß pro kg H2 nochmals deutlich höher, das ist aber gar nicht gut. Und der reine Sauerstoff dafür muss energieintensiv mittels Strom auch erst produziert werden. Auch nicht gut.
Ja, es gibt auch noch H2 aus der Chlor-Alkalielektrolysen. Dabei entstehen geringe Nebenausbeutemengen an H2, die aber seit Jahrzehnten immer schon vor Ort stofflich genutzt wurden. Und überhaupt, dieser H2 hängt mit der Chlorchemie zusammen und das ist auf keinen Fall gut. Darüber hinaus werden diese Anlagen immer nach dem Chlorbedarf gefahren, d.h. wenig Cl2 Bedarf, sehr wenig H2. Viel Cl2 Bedarf, etwas mehr (nicht viel) H2.
Eine reine Wasserelektrolyse ist abgrundtief unwirtschaftlich. Ich hoffe, dass die realen Kosten dafür veröffentlicht werden.
Man sollte daher nicht so tun als dass die Herstellung von H2 umweltfreundlich wäre oder das gar in den nächsten 20 Jahren werden könnte. Dazu sind auch die Herstellkosten zu hoch, ebenso wie der Energieeinsatz.
Und nicht bitte wieder das Märchen vom Stromüberschuß erzählen. Denn den gibt es weder 8760 Stunden im Jahr, noch 720 Stunden im Monat. Und auch nicht 24 Stunden am Tag. Aber annähernd solche Stundenzahlen werden immer benötigt, um eine beliebige Anlage wirtschaftlich betreiben zu können.
Im übrigen, alle mir bekannten H2 Tankstellen können keinen H2 an Busse oder LKWs abgeben, dafür sind sie trotz der Kosten von ca. 2. Mio. € pro Zapfhahn nicht ausgelegt.
Für Flixbus müsste folglich erst einmal eine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Das macht wohl eher keiner.