Die derzeit bei Elektroauto-Batteriezellen führenden Produzenten stammen alle aus Asien, einer davon ist das koreanische Unternehmen LG Chem. Das zunehmende Interesse an Stromern führt bei einigen Autobauern bereits zu Akku-Engpässen, laut LG Chem wird die Nachfrage in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen.
Der Akkufertiger erwartet, dass sich der globale Absatz von Elektrofahrzeugen von 2018 bis zum Jahr 2024 mehr als verfünffachen wird. Der Anteil an den weltweiten Fahrzeugverkäufen werde dadurch auf etwa 15 Prozent steigen. Bislang liegt der Anteil elektrisch betriebener Autos an den Neuzulassungen in den meisten Ländern noch im niedrigen einstelligen Bereich.
Zu den Kunden von LG Chem gehören unter anderem Volkswagen und General Motors. Bei den Batteriekosten gehen die Koreaner davon aus, dass diese von 200 Dollar pro Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2015 bis 2025 auf durchschnittlich 100 Dollar/kWh fallen werden. Dass Elektroautos im Massenmarkt noch nicht den Durchbruch geschafft haben, liegt maßgeblich an den hohen Kaufpreisen. Die Batterie macht bis zu ein Drittel der Kosten von modernen E-Pkw aus.
LG Chems Batterie-Chef Kim Jong-hyu sagte bei einer Konferenz in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul im Oktober ein „explosives Wachstum“ von Elektrofahrzeugen voraus, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Er begründete seine Prognose mit den immer strengeren Emissionsvorgaben in Europa und China, speziell den ab nächstem Jahr greifenden neuen Regelungen. Hinzu komme die Entwicklung bei autonomen Fahrzeugen und Carsharing-Diensten, bei denen der Großteil der Hersteller und Anbieter auf strombetriebene Fahrzeuge setzt.
Ein weiterer Treiber für Elektroautos werden Jong-hyu zufolge neu auf den Markt kommende erschwingliche Modelle. Diese würden das Wachstum des bisher vor allem von staatlichen Förderungen getriebenen Marktes für die alternative Antriebsart ankurbeln. LG Chem erwarte, dass die Zahl der Verkäufe von voll- und teilelektrischen Autos von 2,4 Millionen im Jahr 2018 bis 2024 auf 13,2 Millionen klettert. Dies wären dann um die 15 Prozent der Autoverkäufe zu diesem Zeitpunkt. 2018 entsprachen 2,4 Millionen E-Fahrzeuge nach Berechnungen von Reuters einem Anteil von weltweit weniger als 3 Prozent.
Hugo meint
@Autor des Artikels
In Korea schreibt man den Nachnamen zuerst. Der Mann von LG heißt Kim mit Nachnamen, man sollte, wenn man zitiert, den Nachnamen verwenden.
Dann sollte man das Land auch richtig benennen. Das Land heißt Südkorea – auch wenn den meisten Lesern klar sein sollte, welches Land von den beiden gemeint ist.
Offen gesprochen meint
Das Basismodell des ID.3 wird es erst 2021 geben. Zweifellos ein “ explosionsartiges“ Verbreitungstempo!
hu.ms meint
Das basismodell für 30.000 € vor förderung kann ab april 20 bestellt werden und wird im rahmen der normalen serie nach den 30.000 stück 1st. edition gebaut. Bei einer tagesproduktion von 750 stück – wenn das band voll angelaufen ist – sind die 1st. in max. 3 monaten gebaut. Also werden nach derzeitigem stand basismodelle ab ca. juli 2020 gebaut.
Wenn sich aber im rahmen des „massentests“ von mehreren tausend werkswagen, die im nov. gebaut werden und über die wintermonate rangenommen werden, erhebliche probleme am ID.3 zeigen wird sich alles nochmals verzögern.
VW will – nach dem dieselskandal und so hoch wie der ID.3 aufgehängt ist – auf keinen fall noch ein fiasko erleben.
Peter W meint
Wow!!! Kim Jong-hyu ist ein richtiger Stratege und macht Vorhersagen, die sich jeder Halbwüchsige an 5 Fingern abzählen kann. Gut, unser Verkehrsminister träumt immer noch vom Wasserstoff und technologieoffenen Entwicklungen die den Verbrenner noch 100 Jahre am Leben erhalten sollen. So gesehen ist der LG-Chef doch schon weiter …
Gruß aus Kiel meint
Der Verkehrsminister macht mir da weniger Sorgen, aber unsere Autoindustrie geht gerade den Bach runter, weil Sie zu zögerlich (außer VW) oder gar nicht (wie BMW) handeln.
Die Presse mit Ihrer Abhängigkeit von den Anzeigen der Autoindustrie tut ihr übriges um E-Antriebe auszubremsen. Deshalb glaube die meisten Bürger auch nicht an die Richtigkeit und die Notwendigkeit. Als Ergebnis dieser Strategie gewinnen die Autokonzerne zwar etwas Zeit , aber diese nutzen sie nicht Konsequent (außer mittlerweile VW). Auf Dauer sich die Autokonzerne mit Ihrer Vogel Strauß Mentalität selbst den Teppich weg, denn was in Deutschland erfolgreich funktioniert, funktioniert im Ausland nicht. Da ist e-Mobilität schon viel weiter. Irgendwann wird unser „Schutzzaum“ aus Unwahrheiten und Halbwahrheiten brechen und fremde Hersteller werden unseren Markt übernehmen.
Gute Nacht Deutschland!
Jörg2 meint
Deutschland muss sich auf den Mittelstand besinnen.
Immer, wenn in der Historie, ein Industriezweig technisch einfacher wurde und sich in eine Massenproduktion entwickelte, war Deutschland nicht mehr der ideale Produktionsstandort.
Im Automobilsektor zeichnet sich das nun auch ab.
Es bleiben für D nur die Ingenieursleistungen, die Meisterebene und der Facharbeiter.
Den „Dipl. Ing.“ als weltweite Marke hat man ohne Not abgeschafft. Im Meisterbereich rudert man nun wieder zurück und stärkt ihn. Die Facharbeiterausbildung spürt die Minderleistung im vorgelagerten Schulsystem ….
Baustellen über Baustellen. Von der Politik habe ich aber eher die Befürchtung, die sind der Agonie nahe.
Effendie meint
Autos sind seid Ford T Model Massenware. Autos werden weiterhin komplex in der Montage sein. Nur es wird aus Profitgier der letzte Cent ausgequetscht, und da ist es im Ausland immer billiger und wird auch dort kräftig investiert. Wenn Banker und der BWLer zuviel zu sagen haben ist das der Untergang jeder Firma.
nilsbär meint
+1
Sehr gute Analyse! Die Stärke der deutschen Autoindustrie war nicht die billige Massenfertigung, sondern der Kompetenzvorsprung in der Antriebstechnologie.
Dieser fällt mit den E-Autos weg. Dazu kommen weitere Entwicklungen (neue Konkurrenten, Rückgang des Aftersales-Geschäfts, Robotaxis …). Ein starkes bis dramatisches Schrumpfen unserer Autoindustrie halte ich für unvermeidlich.
Darauf sollte sich die Politik und die Bevölkerung einstellen.
Peter W meint
Ja, nilsbär sehe ich auch so. Aber anstatt sich auf Veränderungen einzustellen wird herumlamentiert und nach Wasserstofffinanzhilfen gerufen. Deutschland ist planlos und kreist um sich selbst. Auch mit den Windenergieanlagen geht es steil abwärts. Zuerst wurden sie gepusht und und finanziell unterstützt, dann ging es plötzlich alles zu schnell, weil die Kohlekraftwerke jammerten, und jetzt, wo es klar absehbar ist, dass am massiven Ausbau der Windenergie kein Weg vorbei führt, lässt man die Branche den Bach runter gehen.
Bei den Autobauern wird es ähnlich werden. Es wurden ein paar E-Autos gebaut (Golf und i3), und jetzt wo klar ist, dass diese Technik die Zukunft ist, rudert man zurück und versucht mit teurer unnötiger Hybridtechnik den Verbrenner zu retten. So wie man die Windkraftindustrie zu Gunsten der Kohlemeiler ausbremst, so versucht man jetzt das BEV auszubremsen um den Verbrenner noch eine Weile zu erhalten. Man weiß zwar ganz genau, dass es zum BEV kaum Alternativen gibt, aber anstatt diese Zukunft jetzt endlich anzupacken verschanzt man sich hinter der Technologieoffenheit. Von rechts und links aber kommt die Konkurenz aus USA, Cina und Korea die mit Vollgas den Markt aufmischt. Wie kann man nur so verschlafen, unflexibel und stur sein? Diese Hinhaltetaktik wird uns Steuerzahler noch viel Geld kosten.
Jörg2 meint
@Peter W
Deutsche Autoindustrie
Es nützt dem 63jährigen, mit einem BMI oberhalb 35 und einem Blutdruck wie ein Heißdampfkärcher, wenig, zur Erkenntnis zu kommen, dass er hätte mit spätestens 45 das Ketterauchen aufgeben und das Joggen anfangen sollen. Jetzt reicht es nur noch zum Hometrainer mit mobilen Sauerstoffgerät …
elbflorenz meint
bei bmw gebe ich ihnen i.m. recht. ansonsten: machen sie jetzt mal keine panik. vw und seit diesem monat auch daimler sind klar auf bev-kurs. und wenn sie schreiben, das andere den markt übernehmen frage ich sie: wer soll das sein bitte? außer tesla hat bis jetzt kein!!! unternehmen den dreiklang zwischen gutem produkt, stückzahlen und akzeptablen preisen hinbekommen. und wenn ich sehe, was da jetzt z.b. von mazda, honda oder -wie wir sie ab heute nennen müssen – psafca kommt, kann ich nur sagen: na brack, die haben gegen vw null chance. toyota, gm, und ford haben noch garnix. und aus china kommt viel heiße luft.
und welche länder sollen das denn sein, wo mit bev alles besser ist als in d??
das ausland, von dem sie sprechen ist sehr klein (außerhalb chinas). von den g7 ländern sind wir ganz klar die nummer eins.
das einzige, was deutschland wirklich verschlafen hat, ist die zellproduktion. aber diesen schuh müssen sich vor allem die zulieferer anziehen, denn die verlieren in zukunft -leider- die wertschöpfung und auch arbeitsplätze.
gruß aus dresden
Albert Deutschmann meint
@elbflorenz …kann ich nur sagen: na brack, die haben gegen vw null chance. toyota, gm, und ford haben noch garnix.
Sorry, das kann aber nur einer behaupten der sich mit der Materie und der Autoindustrie nicht wirklich beschäftigt hat.
Gerade bei Toyota muss ich Ihnen widersprechen. Wer verkauft nochmals seit 1997 Voll-Hybride? Mittlerweile über 14 Millionen weltweit. Also 14 Millionen Fahrzeuge mit einer Batterie, einem Elektromotor und entsprechender Leistungselektronik. Also wer hat nochmals 22 Jahre Erfahrung mit diesen Kernkomponenten eines BEV‘s und das schon über 14 Millionen mal? Machen Sie sich mal ernsthaft Gedanken darüber, warum Toyota bis heute noch nicht in Massen BEV´s verkauft, obwohl für dieses Unternehmen ein Kinderspiel wäre! Falls Sie jetzt wirklich darauf antworten sollten, bitte keine Vermutung, Verschwörungstheorien usw. nur Fakten.
Peter W meint
Ich sehe auch harte Zeiten auf uns zukommen. Deutschland ist satt und verwöhnt. Das Fachhandwerk schwächelt während die Industrie noch voll im Saft steht. Wenn wir weiterhin von diesen Dilattanten regiert werden wird das System zusammenbrechen. Autohersteller haben ihren Zenit überschritten, weil der Motorenbau bald nicht mehr gebraucht wird. Die Energieindustrie wird als nächstes Probleme bekommen, weil die EE ausgebremst wird und die Hersteller der Anlagen nach und nach Pleite gehen. Der Maschinenbau verlagert sich auch langsam ins billigere, kopierende Ausland. In wenigen Jahren werden Kohlemeiler still gelegt, aber Alternativen stehen nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Facharbeiter wurden nicht ausgebildet, weil jeder studieren will und einen lockeren Job in der Großindustrie anstrebt. Wir werden bald Windräder und Auos aus China kaufen, und unsere Handwerker kommen aus den benachbarten Ländern im Osten. Sofern wir uns diese noch leisten können.
FP meint
Gruss nach Kiel. :-)
Ich hätte es nicht besser formulieren können. Leider hast Du Recht.
Jörg2 meint
Bei den Preisangaben ist für mich immer unklar, ob die Zellen gemeint sind oder die gepackte Batterie mit allem drum-und-dran.
hu.ms meint
Die zellenpreise liegen ja angeblich schon unter 100 US$. Mit 200 können also nur die gesamtbatteriekosten gemeint sein. Also bei einem 60 kwh-BEV ca. 12.000 $. Ohne herstellerspanne und ohne Mwst.
CaptainPicard meint
Ein einziger Hersteller (VW) hat gesagt dass sie unter 100 Dollar einkaufen und ein zweiter Hersteller (Tesla) hat angekündigt dass das in der Zukunft so sein wird (aber im Anschluss nie bestätigt ob es auch wirklich eingetreten ist). Die allermeisten Hersteller kaufen immer noch über 100 Dollar ein bei deren Volumen.
Swissli meint
Wenn VW Batterien für unter 100$/kwh verbaut (Produktionskosten), ist Tesla wohl bei 75-80$. Vermute Tesla hat mit Panasonic nochmals einen tieferen Preis durchgedrückt, weil Verkaufsumsatz im Q3 tiefer war und Tesla berichtete die Kosten gesenkt zu haben (und da war die Batterie als teuerstes Teil sicher auch dabei). Obwohl Tesla weniger Umsatz machte, haben sie mehr Autos verkauft mit insgesamt wohl auch mehr verbauten kwh, was einen tieferen Preis bei Panasonic gerechtfertigt hätte. Panasonic nahm keine Stellung dazu, d.h. es gab wohl tiefere Preise.
Die 100$/kwh in 2025 ist von LG wohl nur für die Medien/Auto Endkunden und hat nichts mit den „echten“ Preisen zu tun.
hu.ms meint
100$/kwh ist der einkaufspreis für die zellen. Der fertige akku – verkabelt, klimatisiert im einbaurahmen – kommt auf ca. 200 € herstellungskosten und da ist noch kein gemeinkostenaufschlag oder mwst dabei.
Versicherungen rechnen bei ersatzakkus nach einem umfall mit mind. 15.000 € bei rd. 60 kwh kapazität. Deshalb auch die höheren prämien.
Jörg2 meint
Ich halte die 200 auch für den Batteriepreis bereits für zu hoch.
Aber egal. Der Hersteller sagt, der Markt wächst, damit die Massenproduktion. Und damit sinkt der Preis. Geht also slles in die richtige Richtung.
alupo meint
Das sehe ich auch so.
Die 100 USD wurden von Tesla vermutlich schon vor 1-2 Jahten erreicht, daher vielleicht auch die Verstimmung mit Panasonic.
Wenn man seine Biografie gelesen hat weiß man, dass er wie ein Irrer auf die Kosten schaut (bestes Beispiel: bei der NASA kostete ein spezieller Flightcomputer für eine einzige Wegwerf-Rakete 250.000 USD. Musk wollte für seine SpaceX Raketen einen Computer für maximal 10.000 USD, oder waren es 12 k, ausgeben. Und diese werden auch noch Wiederverwendet. Er hat dieses Kostenziel jedenfalls zu 99,9% erreicht, zumindest steht es so im Buch).
Aktuell benötigt die Akku-Packherstellung für das M3 in der GF1 gerade einmal 17 Minuten (wichtig für die Kapitalbindung und damit für die Kosten der Fertigung).
Die restlichen Materialien wie die Elektronik, die Kühlschlangen und das kontaktieren der Zellen sowie das Gehäuse etc. kann wirklich nicht mehr soviel kosten. Incl. der Zusatzkosten (im Vergleich zu anderen Akkupacks der Wettbewerber) für die beim M3 im Akkupack integrierte junction box, den charger sowie den DCDC Wandler für die 12V Schiene.
Ich denke, dass er die 100 USD/kWh für das Pack schon Ende 2020 erreicht, zumindest in der GF3 in China. Und dann gibt es sicher keine Gnade bei höheren Kosten in der GF1 für den gleichen Akku.
Abgesehen davon müssen die neu aquierierten Akkuunternehmen sicher etwas zur Kostensenkung beitragen.
Aber arbeiten wollte ich für ihn wirklich nicht, absolut 0,000000 Work-life-balance. Ein interessantes Erlebnis und sehr gut für den Lebenslauf ist das aber für junge Topleute sicherlich.
CaptainPicard meint
2025 sollten wir uns aber besser schon den 60-70 Dollar pro kWh nähern wenn Elektroautos ein Massenphänomen werden sollen, sonst geht sich das nicht aus.
Peter W meint
Das wird auch so kommen.
one.second meint
Zumindest bei Tesla.
Alex meint
Ich halte diese Schätzung sogar noch für vorsichtig. Gut möglich das auch 25% und mehr im Jahr 2024 möglich sind
Wir werden es sehen, es bleibt spannend, besonders das Jahr 2020 sollte nun endlich den Anstoß für die Masse geben
Ecoment meint
Oder vielleicht auch nur 10 Prozent . Aber sicher nicht 100Prozent wie Miguel Predigt.Wenn wir 15 Prozent 2024 haben an den Neuzulassungen ist viel erreicht
hu.ms meint
Warum sollte die masse der neuwagenkäufer BEV kaufen?
Schlechtere energieaufnahme, geringere reichweite und höherer preis.
Erst wenn bei anschaffung, betrieb und verwertung verbrenner erheblich teuerer werden, wird sich ein größerer teil der käufer umorientieren.
Peter W meint
Wenn mal alle „hu.ms“ sich an den Ampeln immer hinten einordnen müssen, werden sie sich das nochmal überlegen. Und wenn sie mal 2 Stunden mit einem BEV gefahren sind, wird ihnen danach das Dieselgebrumme auf den Keks gehen. Ich bin vor kurzem mit einem nagelneuen 200 PS Diesel mitgefahren (ich selbst fahre noch wenige Wochen lang einen Verbrennerhybrid). Das war ein absolut lächerlich anmutendes Geschalte, Geruckel und Getöse (trotz Automatik oder gerade deshalb). Freiwillig wird sich das bald niemand mehr antun. Es feht nur noch die praktische Erfahrung!
hu.ms meint
Nun, wenn jeder BEV-besitzer nur einmal im monat einen verbrennerfahrer fahren ließe, müssten sich die BEV-zulassungen nach dieser einschätzung schon vermehrfacht haben.
Mein bruder hat schon mind. 10 leute mit seinem e-golf300 fahren lassen – ich fahre ihn auch mit begeisterung. Aber bis jetzt hat noch keiner von den probefahrern ein BEV gekauft.
Am ende regiert wie immer geld die welt.
Howbie meint
Es geht leider nicht darum ob ein Elektroauto weniger ruckelt oder brummt oder von 0 auf 100 in 3 sec ist.
Dem deutschen Volk geht es um: „Was kostet das Ding?“
Erst wenn die Leute ins Autohaus gehen und Verbrenner neben BEV im Schauraum stehen sehen und der BEV billiger in der Anschaffung ist, beschäftigt sich die Masse damit.
Die propagierte und „alles entscheidende Umweltrettung“ durch ein paar Elektrofahrzeuge (Ironie off..) kann sich die Masse schlicht nicht leisten.
Die Hersteller (Mangel an Interesse wegen Gewinnmargen) und die Presse tun nunmal deren Übriges dazu, dass der Umstellungsprozess wegen des schlicht und ergreifenden Technologiefortschritts im Schneckentempo verläuft.
alupo meint
Das was sich die Masse nicht leisten kann ist „relativ“.
40 Jahre Nichtraucher incl. dem Zinseszinseffekt reichen locker für ein neues Model S. Wenn man dann auch noch Antialkoholiker ist geht das noch deutlich schneller. Und darüberhinaus ist ein suchtfreies Leben m.M.n. angenehmer und gesünder.
Also alles sehr relativ, bzw. es kommt auf die individuellen Prioritäten an und dafür ist nun einmal jeder für sich selbst verantwortlich.
hu.ms meint
@alupo:
wieder mal sehr theoretisch.
Demnach müssten bei 73 % nichtraucher in D massig tesla-autos bestellt werden.
Passiert aber nicht. Die leute geben das geld anstatt für zigaretten eben für was anderes aus das ihnen wichtig ist. Jeder „tickt“ anders.
Daniel S meint
Weil BEV komfortabler und schneller sind.
Herbs meint
Was genau meinen Sie mit schneller? 0-100 an der Ampel?
Ist das wirklich ein Argument für viele Leute?
alupo meint
0-100 macht schon Spass, vor allem wenn ein träger A8, 7-BMW oder ein AMD-ler neben einem nervös am Gaspedal spielt.
Da denke ich nur „lul&lol“ (laut und lahm, …) und bin weg. Ja, manchmal muß das halt sein. Solange ich unter umgerechnet 2 Liter/100 km bleibe … ;-).
brzzler meint
Derjenige, der sich heute (vielleicht nicht heute, aber in Kürze) noch einen neuen Verbrenner kauft, sollte daran denken, dass er diesen vielleicht bis „zu Ende“ fahren muss, wenn er nicht einen gewaltigen Verlust beim Wiederverkauf in Kauf nehmen will. Mit den Betroffenen habe ich dann auch nur ein begrenztes Mitleid.
Swissli meint
@hu.ms:
Grundsätzlich ist doch nur noch der Preis und die eingeschränkte Modellauswahl das Problem (sowie teilweise Lieferzeit).
Die Masse wird nicht erst bei 50% BEV Neuwagenanteil beginnen zu kaufen. Schätze dies wird bei 10-15% schon der Fall sein. Das dauert noch 3 Jahre, wird dann aber ein Selbstläufer sein.
Wie war das noch mit den Flat TV? Die ersten Plasma gabs ab 5000€ für early adopters. Bei 2000€ LCD hat dann schon die Masse der Technikbegeisterten gekauft, und bei 1000-1500€ kaufte dann „haben will“ Hinz und Kunz und entsorgte die tadellos funktionierenden Röhren TV’s. Unter 1000€ wurde dann ein Zweit Flat TV angeschafft.
2024 rechne ich mit 20% BEV Neuwagenverkäufe (Region DACH).
hu.ms meint
Und wieder der falsche vergleich. Flachbildschirme brauchten im vergleich zu den röhrengeräten nur vorteile für die käufer. BEV haben für den großteil der neuwagenkäufer erhebliche nachteile bei energieaufnahme und reichweite.
Deshalb sind die leute nicht bereit auch noch mehr dafür zu bezahlen.
Schaut man in die länder mit hohen BEV-zulassungszahlen wie N oder NL stellt man eine extreme förderung über zulassungs-/mehrwert-steuern u.a. fest.
Das wird aber in den bevökerungsreichen ländern europas nicht kommen.
Um den BEV-absatz zu steigern muss als erstes das preis-/leistungsverhältnis gegenüber verbrennern verbessert werden. Dann kann man die einzelnen käufer-segmente angehen. Zweitwagen von eigenheimbesitzer, die problemlos lademöglichkeiten haben, werden zu den ersten gehören – wenn der preis stimmt.
Hugo meint
Stimmt. Wer heute noch einen Verbrenner kauft, der sollte sehr bald dieses Auto wieder loswerden. In wenigen jahren wird er ihn nicht mehr los!
@hu.ms
die Analogie von Verbrenner->E-Auto zu Röhrenmonitor->TFT-Monitor ist ziemlich gut. Eigentlich läuft bei fast allen Transformationen von Gütern so ab. Zuerst sind nicht alle Eigenschaften von einem neuen Produkt überzeugend. So waren die ersten TFT-Monitore zu teuer, zu klein und hatten „Nachzieheffekt“. Trotzdem gab es Enthusiasten, die nach dem neuen Produkt griffen. Später waren die Kinderkrankheiten ausgemerzt und die Preise sanken durch Massenproduktion. Heute redet keiner mehr über Röhrenmonitore- auch nicht über die pleite gegangenen deutschen Röhrenfernseher-Hersteller.
Genauso oder ähnlich wird es der Wandel von Verbrenner zu E-Mobiltät sein. Wer das nicht sieht, na ja, es gibt immer „Laggards“. Diese Leute können nicht mehr das alte Produkt mehr kaufen, weil sie nicht mehr angeboten werden.