Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will Wasserstoff als Energieträger zum Durchbruch verhelfen, ein dazu von ihm kürzlich vorgelegter umfassender Plan stößt jedoch auf Kritik. So hält Umweltministerin Svenja Schulze Wasserstoff-E-Mobilität insbesondere bei privaten Pkw für ungeeignet.
Altmaier strebt Berichten nach an, dass Deutschland eine weltweite Vorreiterrolle bei der Nutzung von mit Ökostrom erzeugtem Wasserstoff einnimmt. Bis 2030 sollen bis zu 25 Prozent aus „grünen“ Quellen stammen, schlage der Wirtschaftsminister in seiner nationalen Wasserstoff-Strategie vor. Altmaier schreibe darin: „CO2-freier Wasserstoff bekommt eine zentrale Rolle bei der Vollendung der Energiewende.“
Ein Entwurf der Pläne liege den Kabinettskollegen von Altmaier seit einigen Tagen zur Kommentierung vor. Das aus 31 einzelnen Maßnahmen bestehende Vorhaben wie Forschungsförderung, Subventionen für Produktionskapazitäten und staatliche Infrastruktur-Investitionen stößt laut unter anderem dem Spiegel auf Kritik.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) lehne es etwa ab, Wasserstoff für den privaten Pkw-Verkehr zu nutzen. Sie halte dies für Verschwendung. Es gelte, „Wasserstoff klug und zukunftsgerichtet einzusetzen, also dort, wo es kaum klimafreundliche Alternativen gibt: vor allem in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Luft- und Seeverkehr“, sagte sie dem Spiegel. Auch Altmaiers Parteikollegin, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, setze sich für eine stärkere Priorisierung auf die Industrie ein.
Die finale Wasserstoff-Strategie Deutschlands soll nach Beratungen der Ressorts in den nächsten Wochen vom Bundeskabinett beschlossen werden. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will Wasserstoff-Technologie indes im Pkw-Sektor europaweit vorantreiben. „Wir brauchen grünen Wasserstoff und den Einsatz von Brennstoffzellen. Bei der Elektromobilität brauchen wir die Brennstoffzelle genauso wie die Batterie, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte Scheuer Anfang Februar der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Ansicht des Verkehrsministers sind Batterie-Fahrzeuge vor allem im innerstädtischen Verkehr und auf Pendlerstrecken sinnvoll. Für Langstrecken und den Dauerbetrieb, „insbesondere für Busse und Lkw“, würden sich dagegen Brennstoffzellen-Fahrzeuge „sehr gut“ eignen. Auch bei Zügen und Schiffen könne diese Antriebstechnologie „Stück für Stück fossile Kraftstoffe ersetzen“. Scheuer wolle in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr ein neues „Mobilitätspaket“ forcieren.
Klaus Beccu, Dr.-Ing meint
Nicht zu vergessen: jedes im Ausland (Asien) gefertigte E-Auto kommt mit einem CO2 Footprint von ca. 5 Tons ins Land (Grund: Li-Ion Batterie Herstellung) – und das CO2 Gas bleibt nicht dort, wo es erzeugt wurde. Wenn diese enormen CO2-Belastungen nicht reduziert werden können, sehe ich schwarz für die derzeitige BEV-Technologie mit dem Ziel ihrer Verzehnfachung im Umsatz.
Martin Bülow meint
Mit gegenwärtig vorhandenen und betriebenen Technologien sogenannten „grünen“ Wasserstoff (welch irreführende Bezeichnung!) in den erforderlichen Mengen bereitstellen zu wollen, ist – gelinde gesagt – illusorisch. Bereits eine einfache Rechnung – ausgehend von der beträchtlichen Bildungswärme des Wassers (ca. 70 kcal/Mol) – zeigt, dass, wollte man allein die Pkw-Flotte Deutschlands mit Hilfe von Brennstoffzellen antreiben, dieses Land wegen der erforderlichen Anzahl von Windrädern seine Bevölkerung nicht mehr ernähren könnte, s.
https://www.researchgate.net/publication/333729562_Ersatz_fossiler_Kraftstoffe_durch_Wasserstoff_-_bereitgestellt_nach_Power-to-Gas-Verfahren
alupo meint
„Für Langstrecken und den Dauerbetrieb, „insbesondere für Busse und Lkw“, würden sich dagegen Brennstoffzellen-Fahrzeuge „sehr gut“ eignen.“
Ich denke, bei PKWs ist die Wasserstoffeignung längst geklärt. Wer noch Zweifel hat, der vergleiche die Reichweiten von Tesla mit den der FCEVs. Am besten gleichzeitig noch einen Blick in die Kofferräume wagen, und dabei auch den vorderen Kofferraum nicht vergessen ;-).
Und beide Technologien werden in Zukunft noch kompakter werden, keine Frage. Der Battery Day von Tesla kommt im 1. Halbjahr 2020 und auch die FCEVs werden irgendwann mehr Kofferraum bieten.
Was aber die LKWs betrifft, wird die Antwort für alle Nicht-Naturwissenschaftler laut Aussage von Elon Musk spätestens im 2. Halbjahr 2020 geklärt. Denn dann wird der Semi vorgestellt und in Kleinserie produziert und ausgeliefert. Für alle, die das noch nicht wussten, diese Tesla Zugmaschine ist für 40 Tonnen-LKWs bei 60 mph (96 km/h, etwas mehr als in Europa zulässig) und dabei über 800 km Reichweite ausgelegt. Ich denke, der vermutlich im April stattfindende Tesla Battery Day wird sehr interessant werden.
Tesla hat schon früher Dinge gebaut von denen Experten glaubten, das ginge gar nicht (z.B. Model S Reichweite). Und Elon Musk wird auch dieses Jahr wieder das „Unmögliche“ mit dem Semi ermöglichen. Und einmal mehr werden unsere besten Experten grandios bloßgestellt werden. Wird wieder superpeinlich für sie werden.
Ich bin schon auf die Auswirkungen auf den Aktienkurs gespannt :-).
Jeru meint
„Tesla hat schon früher Dinge gebaut von denen Experten glaubten, das ginge gar nicht (z.B. Model S Reichweite).“
Was für Experten sollen das gewesen sein? Für mich klingt das eher nach den Experten, die sich lautstark auf eine Seite schlagen und dann unsachlich austreten. Ich habe gehört, solche Kandidaten findet man mittlerweile überall. Sogar in BEV Foren, schrecklich dieses schwarz/weiß Denken.
„Ich bin schon auf die Auswirkungen auf den Aktienkurs gespannt :-).“
Diese ständige Werbung für ihre Anteile an einer Firma gehört aus meiner Sicht nicht in dieses Forum. Dennoch und weil sie es immer wieder zum Thema machen, muss ich ihnen noch einmal mitteilen, dass Sie mit Wasserstoff-Werten im selben Zeitraum mehr Geld verdient hätten. Schon wieder einen Trend verschlafen!
Markus Wolter meint
Ich verstehe die Logik der H2-Befuehrworter nicht: Sie behaupten, dass man mit E-Mobilitaet die CO2-Ziele nicht erreichen könne. Aber H2, das 3x so viel Strom braucht, soll erreichbar sein?
Jeru meint
Wichtig ist zu verstehen, dass die Energiewende und E-Mobilität zusammen gedacht werden muss.
Bitte korrigieren Sie mich und die kurz recherchierten Zahlen sollen nur ein Gefühl für die Dimension geben:
Das Umweltbundesamt gibt an, dass im Jahr 2017 von allen Sektoren in Deutschland etwa 2.558 TWh an Energie verbraucht wurde. Außerdem lässt sich finden, dass etwa 500 TWh an elektrischer Energie pro Jahr verbraucht wird. Der Anteil EE (z.B. 50%) bezieht sich auf diesen elektrischen Anteil. Es wird deutlich, Deutschland und Europa sind vom Energieimport abhängig und wir werden unseren Bedarf nicht mit EEA decken können. Batterien kommen für den Import und die Speicherung von sehr großen Energiemengen offensichtlich nicht in Frage. Grüner Wasserstoff (oder Speichermedien auf Basis von Wasserstoff) wird aus meiner Sicht in einem CO2-freien Europa also eine wesentliche Rolle spielen müssen.
Für die E-Mobilität bedeutet das aus meiner Sicht, dass Synergien mit der vorhandenen Wasserstoff-Wirtschaft wahrscheinlicher werden. Außerdem gibt es einige Anwendungen, bei denen der Einsatz von Batterien nicht am wirtschaftlichsten sein wird. Die Betriebskosten oder der Wirkungsgrad sind sehr wichtige Aspekte aber eben nicht immer entscheidend.
Priusfahrer meint
Es macht keinen Sinn über eine salzige Suppe od. Soße zu schimpfen, solange diese
der Koch nicht vollendet hat.
Die Verwendung von H als Energieträger wird bestimmt nicht lange in der jezigen Form zur Anwendung kommen. Alle Komponenten die derzeit für einen Brennstoffzellen-Antrieb verwendet werden, sind in Entwicklung. Alles verändert sich, alles unterliegt noch der Veränderung und Verbesserung, teilweise in mittlerer oder ferner Zukunft.
Ebi meint
Dass der Andi nur die Dinge nachplappert, die ihm die BMW Lobbyisten ins Ohr flüstern, war mir klar, aber dass Altmaier jetzt auch noch diese Sau durchs Dorf treibt zeigt einfach nur, dass die Leute keinen Plan haben.
Erinnert mich irgendwie an Daimler: Wir legen uns nicht auf eine Antriebsart fest und fahren parallel, können somit flexibel reagieren. Klingt gut, ist aber ausgemachter Blödsinn und heißt nix anderes als: Wir haben keinen Plan !
So fährt man Unternehmen und eine ganze Branche gegen die Wand.
Futureman meint
Jeder, der einmal den Komfort des zuhause laden genossen hat wird schwer davon überzeugt werden, wieder irgendwo zum Tanken zu fahren (welch Zeitverschwendung).
Das bedeutet, jede private (bzw Arbeitsplatz-) Wallbox ist ein weiterer Sargnagel der Wasserstoffindustrie…
NL meint
Frau Schulze hat recht.
Carsten Eilers meint
Warum wird eine tolle Technologie wie Wasserstoff so schlecht gemacht! Liegt wohl darin das wir noch abhängig vom Öl sind und einige Politiker es auch nicht wollen eine Alternative zur E-Mobilität. Warum werden solche Technologien nicht weiter vorangetrieben allein in der Schifffahrt, LKWs, Flugzeuge oder PKWs werde dieser Antrieb besser
Jörg2 meint
@Carsten Eilers
„Warum wird eine tolle Technologie wie Wasserstoff so schlecht gemacht!“
Weil es nicht ausreicht, technologische tolle Lösungen zu finden. Es muss letztendlich ein marktfähiges Produkt entstehen.
Und, „toll“ ist diese Technologie nur, wenn man die Effizenz ein Stück außen vor lässt.
Utx meint
Wasserstoff ist keine tolle Technologie. Die Erdölindustrie und viele Politiker wollen Wasserstoff durchdrücken, obwohl die Technologie für die allermeisten Anwendungen komplett ungeeignet ist.
Josef Pulec meint
pepa
ich staune über die Antworten an den Kommentar von Carstens. Man sollte sich mehr Technik der beiden Antriebsarten beschäftigen bevor man solche laienhafte Antworten schreibt. Leider haben die Verfasser der Antworten nur oberflächiges Wissen und keine eigene Logik. Nur eine Frage: ist die E-Mobilität ausgereift? Wie ist das mit der Entsorgung der alten Baterien, wie ist das mit Batteriebrand bei den Unfällen? Nichts ist gelöst!! Und die Kinderarbeit bei der Gewinnung der Rohrstoffe? Haupsächlich wir fahren E-Autos.
Ebi meint
Offensichtlich haben sie sich selbst noch nicht umfassend über das Thema informiert. In Kürze: Wasserstoffherstellung ist aufgrund des schlechten Wirkungsgrades ein No-Go im Bereich des privaten Verkehrs und ja, die Batterietechnik ist wesentlich ausgereifter. Als weitere Lektüre empfehle ich Abhandlungen von Claudia Kemfert (DIW), der Agora Verkehrswende oder des Bundesumweltministeriums.
Jeru meint
Es ist schrecklich, dass sich diese Vorstellung hier so verfestigt hat.
Woran machen Sie das fest? Ich sehe einen breiten Konsens, was den Nutzen von Wasserstoff angeht. Mit Playern und Experten aus unterschiedlichsten Branchen und Bereichen.
Es ist umunschritten, dass der Einsatz von FCEV und damit Wasserstoff bei der privaten Mobilität mehrheitlich wahrscheinlich nicht die beste Wahl ist. Aus ihrem allgemeinen Frust FCEV gegenüber abzuleiten, dass Wasserstoff allgemein keinen Nutzen hat ist aus meiner Sicht völlig daneben.
StromBert meint
Wenn man weiß das die Produktion von Wasserstoff zur Zeit aus 90% Erdöl/Erdgas erfolgt , da es Äußerst unwirtschaftlich ist es aus Wasser und Strom (der ja auch noch immer billiger im Mix für die Industrie ist) sollte man ganz schnell erkennen wohin der Hase läuft:
da die Erneuerbaren Energien geblockt werden ist Massenproduktion von Wasserstoff nur aus USA-Frackinggas und Erdgas aus Russland möglich.
Und das dann in ineffizienten Brennstoffzellen zum Antrieb von PKW verschleudern ist einfach Energetischer Wahnsinn.
Jeru meint
Das ist nicht nur Wahnsinn, sondern auch ein sehr gewagtes Konstrukt ihrerseits. Dieses Szenario ist aus meiner Sicht völlig abwegig. Die Kosten für grünen Wasserstoff werden weiter fallen und die Regularien mit wahrscheinlich aktualisiert. Die Produktion von grünem Wasserstoff ist heute unnötig teuer, da diese Technologie bisher nicht berücksichtigt worden ist und Abgaben doppelt anfallen.
StromBert meint
Welche großmaßstäbliche Produktion von „Grünen“ Wasserstoff? Gibt es nicht!
Und das was jetzt von Linde in Tankwagen rangeschafft wird ist nicht grün!
Und der Preis von 9,50€ pro Kg der aufgerufen wird ist
OHNE GEWINN,STEUERN,ABGABEN,ABSCHREIBUNGSKALKULATION.
Man kann auch gleich den Wasserstoff und die dazugehörigen FCEV verschenken… ist nur wenig unwirtschaftlicher und hat Werbeeffekt!
JoSa meint
Also ich finde, dass Wasserstoff ein sehr hohes Energie sparendes Potential hat.
Nur traut sich, trotz fortgeschrittener Technik, keiner mehr es in Luftschiffen einzusetzen.
StromBert meint
Schon mal was von „Hindenburg“ gelesen? Wenn nicht bitte mal Wikipedia bemühen….seit damals ist Helium in der Luftschifffahrt priorisieren.
Peter W meint
Dank Wasserstoff war die Hindenburg das größte Luftschiff aller Zeiten. Heute könnte sie sogar elektrisch mit Brennstoffzellen angetrieben werden.
StromBert meint
Nur da sollten Raucher nicht mitfliegen…..
EVrules meint
Es zeichnet sich ab, dass mit steigender Energiedichte, selbst LKW und Busse einfacher als BEV umzusetzen sind.
Auch in der Luftfahrt ist Wasserstoff auf absehbare Zeit eher ungeeingnet, da die H2-Tanks viel Volumen wegnehmen, was wiederum die Transportleistung reduziert. Kryogen betankt wäre der Aufwand bzgl. der Isolation massiv und wir würden dicke Schaumschichten (wie am Space Shuttle) aufbringen müssen.
Als Ablösung zu Gaskraftwerken könnte ich mit einen sinnvolleren Einsatz von H2 vorstellen, im Bereich der Kraft-Wärmekopplung mittels Hochtemperatur-Brennstoffzellen.
Hans Meier meint
Die Industrie mal wieder am durchdrücken Ihrer Interessen? Langsam wirds langweilig… Frau Merkel in Afrika… mhh musste wohl handeln nach dem Rausschmiss von ACI Systems aka Deutsche Industrie aus Bolivien mit dem Lithium… mhhh… vom handelden zum getriebenen… Naja… der Umbruch in der Industrie wird kommen, ob man will oder nicht, alles wird sich verändern… nennt sich auch „der Lauf der Zeit“ :) Willkommen im 21. Jahrhundert. Brennstoffzelle, ja, aber ab 2060 wenn Energieüberschuss da ist und zum Heizen in Wohnungen, nicht für Auto, nicht für LKW, nicht für Schiffe (wobei da bin ich mir noch nicht ganz sicher) und Flugzeuge. Niemand zahlt in Zukunft 3-5x mehr für Mobilität, weil „eine Gruppe ihr Rendite-Business“ auf Kosten hoher Komplexität ins neue Zeitalter retten will. Batterien werden besser, die physikalischen Gesetze bei H2 nicht, H2 killt es (zum Glück) an den Kosten. Aber die H2 Träumer dürfen gerne weiterhoffen…. ich hatte auch mal auf H2 gesetzt, in den 90er/Anfangs 00er Jahre, bis man mal das ganze Verstanden hat, dann weiss man wie „Tot“ die Technologie leider ist, weil im „Kern“ wäre die Techologie ja cool, wäre sie technisch nicht so komplex und selber energieinvensiv.
Jörg2 meint
Klar ist (so glaube ich), dass wir Ersatz für die Erdöl- und Erdgasförderung benötigen. Dieser Raubbau ist vor Ort (sehr oft) eine Umweltsauerei. Das Verbrennen auch. Der Rohstoff ist endlich.
Nun wird dieser Rohstoff nicht nur in der Mobilität verwendet. Große Teile der Industrie (Chemie etc.) hängen am Tropf der Kohlenwasserstoffe aus der Erde.
HIER sehe ich ein breites Betätigungsfeld, um über H2 einen Ersatz zu schaffen und eventuell sogar mit dem ungeliebten atmosphärischen CO2 feine Dinge zu tun.
Wenn in der Indutrie ein Umsteuern von der Rohölbasis hin zu synthetischen Kohlenwasserstoffen (hierbei H2 per EE und CO2 aus der Atmosphäre) erfolgen sollte, wäre hier auch das Feld für Nischen-/Übergangslösungen in der Mobilität (synthetische Kraftstoffe für Seefahrt/Flugverkehr). Das in der H2-Diskussion immer mal auftauchende Argument der Speicherung von EE-Spitzen wäre auch geklärt -> die Industrie würde sich aus dem billigen Strom etwas mehr synthetische Kohlenwasserstoffe „auf Halde“ legen…
Will sagen:
H2-Technologien in der Industrie: ja (da kann ich der Kanzlerin etc. folgen)
H2-Technologie in der Mobilität: nur als Randerscheinung
EVrules meint
So würde ich es auch sehen.
Ein weitere Aspekt über den nur wenig geredet wird ist, dass für Massenprodukte wie praktisch alle Straßenfahrzeuge, die Herstellung möglichst simpel und kostengünstig sein muss. Das spricht sehr für Batterien.
In Industrieanlagen wiederum, können die Abschreibungszeiträume anders gewählt werden, weshalb sich ein gewisser Mehraufwand auch eher lohnt und aufwendigere Systeme, welche mehrere Funktionen abdecken können (Kraft-Wärme usw.) im Gesamtbild lukrativer wären.
Klaus Schürmann meint
Jetzt warten wir also noch weitere 30 Jahre auf ausreichend überflüssige erneuerbare Energieproduktion in D ? Dann kommen sicher ? in 10 Jahren genug ?Wasserstoffbrennstoffzellenbatterieautos an Wasserstofftankstellen in ausreichend vorhandenen Tankstellen zum Einsatz ???
Wichtig ist mein Vorschlag für das Unwort 2020 ENERGIEOFFEN !!!
StromBert meint
„Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) lehne es ab, Wasserstoff für den privaten Pkw-Verkehr zu nutzen. Sie halte dies für Verschwendung. Es gelte, „Wasserstoff klug und zukunftsgerichtet einzusetzen, also dort, wo es kaum klimafreundliche Alternativen gibt: vor allem in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Luft- und Seeverkehr“, sagte sie dem Spiegel. Auch Altmaiers Parteikollegin, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, setze sich für eine stärkere Priorisierung auf die Industrie ein.“
So. Genau das was ALLE fähigen Wissenschaftler sagen kam aus der Richtung Umweltministerin und Forschungsministerin. Da kann einer sagen was er will, besonders der Andy oder Altermeier. Punkt.
Und wer das Thema mit Vernunft angeht wird erkennen das dieses Szenario genau dem entspricht was aus der Seite von Prof. Dr. Quaschning und Prof. Dr. Kempfert und weiteren Wissenschaftlern gesagt worden ist.
Der Verkehrsminister und Wirtschaftsminister sollten schnellstmöglich durch fähige Leute ersetzt werden.
Sledge Hammer meint
+++1
genau meine Meinung!
Jeru meint
„Genau das was ALLE fähigen Wissenschaftler sagen kam aus der Richtung Umweltministerin und Forschungsministerin.“
An dieser Stelle ist es wohl wichtig zu klären, was von der Umwelt- und Forschungsministerin genau gesagt wurde. Wenn diese erklärt haben, dass Wasserstoff in der Mobilität (PKW, LKW, Bus, Bahn, Zug, Flugzeug) nichts zu suchen hat, sprechen Sie nicht für die „fähigen Wissenschaftler“. Punkt.
StromBert meint
Der Herr Jeru.. Wasserstoffler….
Richtig lesen wäre schon mal ein Anfang.
Und es wäre auch eine sinnvolle Erweiterung des Horizonts sich mit der Energiewende zu beschäftigen. Die kommt ohne Wasserstoff als Speichermedium und für den Industrieeinsatz nicht aus.
Und eventuell Züge, Schiffe und Flugzeuge.., wenn auch da die Akkutechnik schon beachtliche Fortschritte macht. Und auch nur dann wenn Strom übrig ist….was eine irrige Annahme wird wenn die erneuerbaren Energien nicht massiv ausgebaut werden.
Wasserstoff im Einsatz für Individualverkehr , wie seit 30-40 Jahren von unseren Autobossen in die Gehirne der Deutschen indoktriniert, wird es nicht in 20-30 Jahren für die Massen geben. Das wieder herauszubekommen ist schwer.
Und zu erkennen das die Akkutechnik der Wasserstofftechnik den Rang schon abgelaufen hat tut vielen weh.
JoSa meint
„Wir brauchen grünen Wasserstoff und den Einsatz von Brennstoffzellen. Bei der Elektromobilität brauchen wir die Brennstoffzelle genauso wie die Batterie, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen.“, sagte Scheuer Anfang Februar der Deutschen Presse-Agentur.
Ich glaube er hat was durcheinander gebracht. Er wollte eigentlich sagen…
„Wir brauchen grünen Wasserstoff und den Einsatz von Brennstoffzellen. Bei der Elektromobilität brauchen wir die Brennstoffzelle, um unsere Kohle- und Gaskraftwerke weiter betreiben zu können.“
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Altmaier und Scheuer plädieren in diesem Zusammenhang immer für Technologieoffenheit, aber die Wasserstofftechnik, die MUSS kommen. Beide verstehen ihr Geschäft nicht.
Jetzt muss sogar die SPD dem Wirtschaftsminister Nachhilfe in Wirtschaftlichkeitsberechnung geben: verdrehte Welt.
PK meint
Diese Herren sind Politiker und keine Technologen.
Daher werte ich ihr Verhalten als ein politisches und keines mit Schwerpunkt auf Technik-Expertise.
Soll heißen:
Meiner Meinung nach haben diese Herren eine Hidden Agenda…
Ich denke, wenn jemand mit entsprechend Einblick hinter die Kulissen blicken kann, dann kann er m.M.n. ziemlich sicher erkennen, wer was von dieser Strategie hat.
Sledge Hammer meint
Mit Ihrer Wasserstoffstrategie wird die CDU/CSU dieses Land in den Untergang treiben.
Wir werden es nicht schaffen eine ineffiziente Wasserstoffinsel in einem Batteriemeer zu installieren. Diesen Politikern gehört schnellstens das Handwerk gelegt.
Jeru meint
Sie kennen sich offensichtlich nicht aus.
Schauen Sie sich einfach die Mitglieder des Hydrogen Council an. Das Thema Wasserstoff ist ein weltweites und entschlossen.
Ohne Wasserstoff werden wir die Ziele von Paris und für 2050 mit Sicherheit nicht erreichen. Und auch die drastische Reduktion der CO2-Emissionen in den kommenden Jahren ist ohne Wasserstoff nicht zu erreichen.
andi_nün meint
Sie kennen sich offensichtlich wirklich nicht aus.
Das Statement des Umweltministeriums entspricht den Fakten.
Mit H2 in der Mobilität erreichen wir die Klimaziele garantiert nicht, völlig unmöglich. H2 hat seinen Platz, aber sicher nicht in der Mobilität auf 4 oder mehr Rädern.
Jeru meint
„H2 hat seinen Platz, aber sicher nicht in der Mobilität auf 4 oder mehr Rädern.“
Das hat die Umweltministerin mit Sicherheit nicht gesagt. Haben Sie den Kommentar von Ihr bereits vollständig gelesen oder interpretieren Sie diesen Inhalt hinein?
Jeru meint
„Bis 2030 sollen bis zu 25 Prozent aus „grünen“ Quellen stammen, schlage der Wirtschaftsminister in seiner nationalen Wasserstoff-Strategie vor. Altmaier schreibe darin: „CO2-freier Wasserstoff bekommt eine zentrale Rolle bei der Vollendung der Energiewende.““
Damit hat Herr Altmeier wohl den Nagel getroffen und ich kann nicht nachvollziehen, wo Frau Schulze dem widersprochen hat? Der Verweis auf PKW hat doch damit überhaupt nichts zu tun.
Und auch der Hinweis von Herrn Scheuer ist doch korrekt, Wasserstoff wird vor allem bei Bussen, LKW und allgemein Nutzfahrzeugen eine wichtige Rolle spielen müssen.
Allgemein verstehe ich noch nicht ganz, worauf der Artikel abzielt. Aktuell habe ich den Eindruck man versucht die Wasserstoff Strategie grundsätzlich mit der (sehr speziellen) Kritik zu verknüpfen. Das geht so aus meiner Sicht aber nicht.
andi_nün meint
Natürlich ist der Hinweis von Scheuer nicht korrekt. Bei 95% der Busse, LKW und Nutzfahrzeuge ist Wasserstoff völlig fehl am Platze. Es wird die Batterie werden.
Jeru meint
Haben Sie eine Quelle dafür oder ist das nur ihre Meinung?
Michael S. meint
Gibt’s ne Quelle dafür, dass hohe Anteile der Flotten nicht batterieelektrisch betrieben werden könnten?
Jeru meint
@Michael S.
Natürlich gibt es die und der Energieverbrauch von E-Bussen gibt einen Hinweis warum. E-Busse müssen auch im Winter und vor allem alle Linien befahren können. Wenn man alles mit BEV abdecken möchte, müssen die Batteriekapazitäten noch einmal extrem ansteigen. Eine hohe Batteriekapazität bedeutet durch das extrem hohe Gewicht jedoch auch eine Verringerung der transportierbaren Fahrgäste. Das ist nur ein Stichwort. Fahrpläne, Ladestrategie (Depot- oder Zwischendurchladen), Bedarf an zusätzlichen Fahrzeugen, Netzanschluss am Betriebshof oder den Haltestellen (für Zwischenladung), die Verfügbarkeit von H2 am Standort bzw. der Region, Winterbetrieb usw. sind einige Andere.
Die Welt ist (leider) komplexer als die einfache Sicht vieler Nutzer hier und ich vermute, nur die wenigsten haben sich mal mit den Verkehrsbetrieben auseinandergesetzt. Grundsätzlich kann man mit unendlich viel Geld und Zeit auch alles mit BEV betreiben. Das Ziel wird jedoch sein die optimale Lösung für jede Stadt/Region zu finden. Und da werden BEV aus meiner Sicht und absehbar nicht immer vorne sein.
Railfriend meint
…oder Biomethan:
http://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Verkehr-Pfaffenhofen-Verkehr-Ein-Mann-macht-Elektrofahrzeugen-Beine;art600,4483573
Simon meint
Mensch SPD setzt euch doch einfach mal durch.
Wasserstoff wird nie kommen weder in Zügen noch in Schiffen weil es einfach zu ineffizient ist.
Autos und Ladesäulen als Stromspeicher geht bei HFC nicht.
Futureman meint
Sehe ich auch so. Während Deutschland (technologieoffen) sich weiter an Wasserstoff klammert, gehen in den Niederlanden die ersten V2G-Anlagen in Betrieb. Wenn es endlich mal eine günstige bidirektionale Wallbox gibt und der PV-Besitzer merkt, welche Speicherleistung sein E-Auto zur Verfügung stellen kann, redet keine mehr von Wasserstoff…
Railfriend meint
Ineffizient ist die Elektrifizierung aller Bahnstrecken.
1. viel zu hohe Kosten
2. viel zu großer CO2-Fußabdruck
3. viel zu großer Rohstoffbedarf
4. regelmäßiger Ausfall bei Sturm usw.
Sledge Hammer meint
Es gibt eine schöne Studie der TU Dresden die das genaue Gegenteil Ihrer Aussagen darstellt.
Railfriend meint
Es gibt eine schöne Studie der TU Dresden, FACHBEREICH ELEKTRISCHE BAHNEN, die naheliegender Weise kein Eigentor schießen möchte…
Sie stellt dar, genau das ist an Ihrer Formulierung richtig.
Sledge Hammer meint
nur weil Sie sich auch so gerne auf irgendwelche Studien beziehen…
Aber vielleicht sollten Sie ihr Wissen der Schweizer Bundes Bahn mitteilen. Die hat schon das komplette Netz elektrifiziert.
Railfriend meint
Im Geldausgeben für Bahnen ist die Schweiz sicher groß. Da macht sich z.B. in den riesigen CO2-Fußabdrücken ihrer Tunnel bemerkbar. Für das Klima sind die Betonwerke (an denen die schweizer Zementindustrie bestens verdient) ein weiterer Sargnagel.
Hans Meier meint
Railfriend und Jeru
Werdet ihr fürs Lobbying wenigstens bezahlt? ;)
Railfriend meint
Hans Meier, schließen Sie von sich auf andere ?
Und können sich nicht vorstellen, dass jemand technisch interessiert ist und an Werbeveranstaltungen.
Vor wenigen Stunden war Prof. Quaschning in WDR5 als Experte für Mobilität zu hören: Verbrenner können nie klimaneutral werden, nur E-Mobile, verkündete er. Bei einer so verkürzt-falschen Darstellung muss ich Ihnen Recht geben, dass hier der Verdacht von Lobbyismus naheliegt.
Schade, dass ein Prof. das nötig hat.
Jeru meint
@Hans Meier
Was meinen Sie genau? Sind Sie sich sicher, dass Sie meine Kommentare gelesen und verstanden haben?
JoSa meint
Das wird sich mit dem Klimawandel ein wenig in Richtung Bergrutsche verschieben und da ist dann die Bahn im Tunnel besser aufgehoben. Alternativ kann man die Berge auch in weiten Bogen umfahren. Wenn der Permafrost sich dann verabschiedet hat, wird es in den Bergen heftig.
Railfriend meint
Ein link zum CO2-Fußabdruck solcher Betonbauwerke: https://www.handelszeitung.ch/panorama/nehmt-die-scheuklappen-ab