Das neue Elektroauto von Henrik Fisker sollte eigentlich im März auf dem Genfer Auto-Salon seine Europa-Premiere feiern. Da die Messe wegen der Coronavirus-Krise kurzfristig abgesagt wurde, veröffentlichte der bekannte Autodesigner nun neue Bewegtbilder und Details seines kommenden Mittelklasse-SUV Ocean.
Offiziell vorgestellt und komplett enthüllt wurde der 4640 mm lange und 1930 mm breite Ocean bereits Anfang des Jahres bei der Technikmesse CES in Las Vegas. Der jetzt präsentierte Kurzclip zeigt das Elektroauto auf der Straße. Das Modell fährt laut Fisker mit produktionsbereiter Antriebs- und Batterietechnik. Ob das Design noch Änderungen erfahren wird, ist offen.
Der Fisker Ocean soll mit einer 80-kWh-Batterie für eine Reichweite von bis zu knapp 480 Kilometer starten. In den USA wird das Fahrzeug schwerpunktmäßig über ein flexibles Abo-Modell inklusive Wartung und Service ab 379 Dollar pro Monat sowie eine Einmalzahlung von 2999 Dollar angeboten. Wer lieber kauft, hat dazu ab 37.499 Dollar vor Steuern die Möglichkeit.
Neben einem gefälligen Design und modernem Elektroantrieb rückt Fisker beim Ocean das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. Er bewirbt das Modell als das nachhaltigste Elektroauto auf dem Markt. Das soll unter anderem durch den Einsatz von recycelten Materialien und ein veganes Interieur erreicht werden. Außerdem wird es optional ein Solar-Panoramadach zur Erzeugung von Strom für 1600 Kilometer pro Jahr geben.
In seiner jüngsten Mitteilung gab Fisker weitere Aspekte des Ocean preis: Das Elektro-SUV werde 566 Liter Stauraum im Kofferraum bieten und kann für den Betrieb mit Anhänger ausgerüstet werden. Bis auf das Basismodell werden alle Versionen mit Allradantrieb und mindestens 225 kW (306 PS) Leistung ausgeliefert. Die Top-Version soll in unter drei Sekunden von 0–60 mph (0–97 km/h) beschleunigen. Geladen wird mit bis zu 150 kW, Strom für über 200 Meilen (ca. 320 km) soll sich damit in 30 Minuten ziehen lassen.
Über die für den Ocean veröffentlichte Smartphone-App sind laut Henrik Fisker schon „tausende Reservierungen“ eingegangen – vor allem aus Nordamerika, aber auch aus europäischen Ländern wie Norwegen, Dänemark und Deutschland. Produziert werden soll das Modell ab dem vierten Quartal 2021, Auslieferungen im großen Stil sind aber erst für 2022 vorgesehen. Wann der Ocean nach Europa kommt, hat Fisker noch nicht gesagt.
Andreas V. meint
Was der Henrik so alles träumt …
… oft sind Designer halt zu weit von der Realität entfernt.
Roland meint
Das Gefährt soll im Jahre 2022 (!) nennenswert ausgeliefert werden.
Er (F.) ist allerdings nicht der einzige Phantast in der Branche, der sich Illusionen macht, ein mager finanziertes Startup könnte jetzt noch reussieren.
hu.ms meint
Und das nächste BEV in nachfragestarken SUV-klasse für 40-50K.
Wir werden sehen welche modelle – von tesla Y über VW ID.4X, audi Q4 e-tron, BMW Xi3, MB EQA um nur einige zu nennen – dann in 2021 gekauft werden.
Erst dann verliert tesla seine exclusivmerkmale wie reichweite und kurzfristige lieferfähigkeit und muss sich am markt der konkurrenz stellen.
Wird sehr interessant.
alupo meint
Die „Exklusivität“ von Tesla sehe ich durch diese Ankündigung nicht gefährdet.
Das wird deutlich wenn man nur eine Zahl vergleicht, die angegebene Reichweite. Fisker berichtet von zukünftigen 480 km, Tesla von 628 km, und das auch noch vor dem Battery Day.
Dennoch finde ich auch hier jedes zusätzliche eAutoangebot als eine Bereicherung des Angebots, auch wenn ich kein Käufer sein werde. Mir gefällt weder das Design noch die Verhaltensweise von Fisker damals, als sich dessen Wege mit Tesla einmal kreuzten. Fisker hatte vor von Holzhausen den Auftrag bekommen, sich um das Design des ersten eigenen Teslas zu kümmern und hatte das Projekt verzögert, vergleichbar mit dem Zuckerberg/Facebook Ideendiebstahl gegenüber den „Erfinder Brüdern“. Bei Tesla hat das aber nicht geklappt.
Tim Leiser meint
Du unterschätzt massiv die Ausstrahlungskraft von TESLA. Meine Frau ist Lehrerin. Ihre Schüler malen die ganze Schule mit TESLA-Logos voll. Natürlich sind die nicht die Zielgruppe. Aber es zeugt vom Sexappeal der Marke. Und die Väter beeinflusst es auch bei der Kaufentscheidung (das ist absolut nicht zu unterschätzen). Dazu kommt der eigentliche Vorteil der Software-Integration. Das müssen alle anderen erstmal beweisen, dass die das schaffen. Da hat TESLA den Vorteil als Silicon Valley Unternehmen gestartet zu sein und von Anfang an Expertise aufgebaut zu haben.
bensch meint
Was für ein grandios nichtssagendes Video. Das soll wohl den Investoren zeigen, dass das Ding fährt, bzw. überhaupt existiert. Abwarten und Tee trinken.
DerMond meint
Man fragt sich warum man sowas vorher reservieren sollte. Die großen alten Hersteller haben ähnlich E-SUVs und um Technikhipster anzuziehen müssten sie bei dem Technikspielzeug mehr als Tesla bieten. Solardach und Recyclingsmaterial – gähn.