Der Anbieter von E-Roller-Sharing Coup hat sich Ende 2019 unter anderem aus Tübingen zurückgezogen. Die Stadt im Zentrum von Baden-Württemberg verfügt nun über einen neuen Mobilitätsservice. Unter der Marke Coono kommen zunächst 40 Elektroroller und 10 Elektroautos zum Teilen auf die Straßen Tübingens. Bei steigendem Bedarf könnten später weitere Fahrzeuge und Fahrzeugklassen den Dienst erweitern.
„Der Name des neuen Sharing-Angebots ist Programm: Mit Coono – ausgesprochen ‚Kuno‘ – drücken die Stadtwerke mit ihrem Shared Mobility-Dienst nichts anderes aus als ‚Kohlenstoffdioxid – nein danke!'“, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke Tübingen. Der Markenname kombiniere die drei chemischen Elemente von CO2 (C·O·O) mit einem „NO“ – „ein Plädoyer für CO2-freie Mobilität und eine klare Absage an klimaschädliche Emissionen im Straßenverkehr“.
Die ausschließlich aus Elektrofahrzeugen bestehende Coono-Flotte läuft mit Ökostrom der Stadtwerke. Mit den 40 Elektrorollern des deutschen Herstellers Kumpan stehen künftig mehr Roller bereit als im vergangenen Jahr. Zusätzlich kommen zehn Elektroautos der neuesten Renault-ZOE-Modellreihe als vierrädrige Variante dazu.
„An Coono ist so ziemlich alles neu“, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen (SWT) Ortwin Wiebecke. „Erstmals bieten die SWT elektrische Mobilität zum Teilen mit zwei Fahrzeugarten als eigenen Sharing-Dienst an. Wir bringen mehr E-Roller als zuvor in die Stadt. Zehn neue E-Autos für spontane oder auch längere Mieten bieten noch mehr Möglichkeiten, elektrisch mobil zu sein. Unser Angebot ist modern, alle Fahrzeuge digital und kontaktlos über eine App buch- und bedienbar. Als Kooperationspartner bringt teilAuto Neckar-Alb seine große Sharing-Erfahrung beim Betrieb mit ein. Damit entsteht aus unserer Sicht ein sehr attraktives und zeitgemäßes Mobilitätsangebot.“
Wegen der Coronavirus-Pandemie stellt Coono für alle Fahrzeuge Hygiene-Materialien bereit. Die Nutzer sollen damit eigenverantwortlich für einen möglichst guten Infektionsschutz sorgen. Den Elektrorollern liegen Hygienehauben bei, die unter den Helm angezogen werden müssen. Die Roller sollen zudem ausschließlich mit Handschuhen bedient werden. In den Elektroautos liegen Desinfektionssprays und Tücher bereit, um den Innenraum desinfizieren zu können. Eine Anleitung beschreibt die wichtigsten Kontaktstellen für die Reinigung vor und nach jeder Fahrt. Darüber hinaus wollen die Stadtwerke und teilAuto alle Fahrzeuge regelmäßig und häufiger reinigen.
Die Flotte kann über die für iOS und Android verfügbare Coono-App gebucht werden. Die 40 Elektroroller operieren im Free-Floating-Betrieb: Kunden können sie innerhalb des Geschäftsgebiets (das Stadtgebiet und nahegelegene Teilorte) frei nutzen und beliebig abstellen. Wo der nächste E-Roller zum Losfahren steht, zeigt die App. Die Elektroautos sind dagegen stationsbasiert und haben einen festen Stellplatz. Nutzer reservieren ein Auto über die App, holen es an der Station ab und bringen es nach der Ausleihe wieder dorthin zurück. Jeder Coono-Autostellplatz verfügt über eine eigene Ladesäule.
Bei der Preisgestaltung setzt Coono bei den E-Rollern auf ein Minutenmodell: Im Grundpreis von 1,90 Euro pro Fahrt sind zehn Minuten enthalten. Jede weitere Minute kostet 19 Cent. Eine eingebaute Kostenbremse begrenzt den Tageshöchstsatz auf 24 Euro. Die Elektroautos haben einen Minutenpreis von 25 Cent bei 1 Euro Grundpreis pro Fahrt – ohne Kilometerbegrenzung. Pro Tag kosten die E-Autos maximal 49 Euro.
Leser meint
Eine eingebaute Kostenbremse von 24 Euro pro Tag für einen geliehenen Roller erscheint mir zumindest recht happig. Ein Abrechnungsmodell nach Minuten wirkt mir ebenso wenig einladend, da man ständig so ein stressiges Gefühl erzeugt, „die Uhr läuft und mit jeder Minute bezahlt/“verliert“ man als Nutzer Geld, das Fahrzeug müsste wieder abgegeben werdem“. Da finde ich eine Abrechnung nach Stunden mit glatten Beträgen beinah interessanter. Zum Beispiel eine Grundgebühr + 1 € pro Stunde Ausleihe..
Peter meint
Ich würde nicht mehr auf einen Kumpan steigen! Mieseste China Qualität, die sie als Made in Germany verkaufen. Lest die Blogs über das Unternehmen. Schlimmer geht es nicht…
Ccrl meint
Sowas wäre an Palmers schwarzem Brett doch viel besser aufgehoben als hier…