Der exklusiv mit Elektroautos bestückte RidePooling-Dienst CleverShuttle hatte Ende 2019 die Einstellung des Betriebs in Hamburg, Frankfurt und Stuttgart verkündet. Nun gab das Unternehmen bekannt, seinen Service künftig auch an den Standorten Berlin, Dresden und München nicht mehr anzubieten.
„Ab sofort können Kunden dort keine Fahrten mehr ordern“, teilte CleverShuttle Ende Juni offiziell mit. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die anstehende weitere Reduzierung des Angebots berichtet. Auslöser für den Schritt sei „eine strategische Neubewertung der Aktivitäten in diesen Städten, sowie wirtschaftliche Gründe“, erklärte das 2014 in Berlin gegründete, mittlerweile mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bahn befindliche Startup.
Um die von den Standortschließungen betroffenen Mitarbeiter kümmere sich CleverShuttle gemeinsam mit der Deutschen Bahn, heißt es. Es werde in allen drei Städten Informations- und Beratungsangebote geben mit dem Ziel, die berufliche Zukunft der Fahrerinnen und Fahrer schnell wieder zu sichern. Der Betrieb in Düsseldorf, Leipzig und Kiel werde normal weiterlaufen. Im Gegensatz zu Berlin, Dresden und München habe man an diesen Standorten „starke lokale Partnerschaften“ schließen können und eine positive Entwicklung des Geschäfts erreicht.
CleverShuttle ziele künftig auf eine Ergänzung des ÖPNV mit weiteren kommunalen Unternehmen. Es gebe bereits Gespräche mit verschiedenen Städten, um den Service in dieser neuen Form umzusetzen. Man biete von der Entwicklung der notwendigen Apps über Flotten- und Fahrermanagement bis hin zur Disposition des laufenden Betriebs alles Erforderliche für den Aufbau und Betrieb von kommunalem RidePooling an. „Integriert in den bestehenden Öffentlichen Personennahverkehr bietet das On-Demand-Angebot von CleverShuttle die konsequente Ergänzung zu Bus und Bahn“, wirbt das Startup.
Das Angebot an die Nutzer des Mobilitätsservices bleibt vorerst dasselbe: CleverShuttle bündelt durch einen Algorithmus Menschen in Großstädten mit ähnlichem Ziel zu Fahrgemeinschaften. Die Sitzplatz-Kapazitäten in den eingesetzten Batterie- und Wasserstoffautos sollen so besser ausgenutzt und der Verkehr entlastet werden.
Michael S. meint
Naja, die Kommentare hier kann man sich auch sparen.
Warum eine Taxi-Fahrt im Vergleich die bessere Wahl ist, darf mal als erstes noch erklärt werden. Ebenso die Fahrt im privaten (Verbrenner-)PKW.
Dann darf man nicht vergessen, dass durch Corona der Hauptteil der Fahrten (nachts und am WE) weg gefallen ist und man so natürlich Probleme mit der Wirtschaftlichkeit erhält.
Mit Uber ist in Berlin (und München?) ein weiteres Unternehmen am Start, das mir bisher noch nicht durch seine Gesetzestreue aufgefallen ist.
Womit wir beim Thema wären: die gesetzliche Rückkehrpflicht ist natürlich ein ziemliches Problem für diese Anbieter (zumindest für jene, die sie beachten).
Die Dienste können aktuell nur „auf Probe“ und mit vielen erforderlichen Auflagen der örtlichen Behörden betrieben werden.
Dass das PBefG bald eine zeitgemäße Novelle erhalten sollte und somit für alle Beteiligten (hoffentlich) eine fairere Grundlage geschaffen würde, sollte man auch mal in die Kalkulation einbeziehen.
Aber man kann natürlich auch sagen, dass es wohl doch nicht so clever war. Ist ja wie beim Fußball, da haben wir ja auch 80 Mio bessere Bundestrainer.
Eugen meint
Ich verstehe eben nicht wozu es Carsharing braucht und es ist im Grunde ja auch überall defizitär. Grundsätzlich funktioniert es, wenn überhaupt, nur in Großstädten, dort habe ich aber auch ÖPNV in allen Formen und Variationen. Wenn dann noch mehrere Car-Sharing Anbieter sich Konkurrenz machen, wie soll da noch Geld verdient werden.
Carsharing meint ja die Kurzmiete von Fahrzeugen im innerstädtischen Raum und dafür sehe ich eben keinen verfünftigen Verwendungszweck außer in Ausnahmefällen und von diesen Ausnahmefällen müssen die Anbieter eben leben können, was ja verbreitet nicht der Fall ist.
Entweder brauche ich regelmäßig ein Auto, dann schaffe ich mir eines an, in manchen Fällen ist das Taxi besser, weil es mich zu Hause abholt, ich keinen Parkplatz suchen muss und das Auto nicht zurückbringen muss, ist vermutlich teurer aber dafür spare ich mir Zeit und Stress.
Sperrgut würde ich nicht einem Kleinwagen oder Golf transportieren sondern nach Hause liefern lassen oder eben einen Transporter mieten.
Für Fahrten ins Grüne am Wochenende gibt es den klassischen Mietwagen.
Welche Anwendungsbereiche bleiben dann noch? Der Großeinkauf – ich dachte das sei unter Städtern nicht so verbreitet – da wäre dann Lebensmittellieferung vll. ein besseres Geschäftsmodell. Bin aber auch ein Landei.
In puncto Verkehrsaufkommen und Parkraum ist Carsharing auch garnicht wünschenswert, weil es eher zu Lasten des ÖPNV geht, oder sind die Fahrzeugzulassungen seit es Carsharing gibt in den Großstädten zurückgegangen?
Michael S. meint
CleverShuttle bietet RideSharing (Sammeltaxi-ähnlich) an, kein CarSharing. Bitte nicht alles durcheinander werfen und vorher informieren.
Eugen meint
Mein Fehler, wozu es aber einen Zwitter aus Linienbus und Taxi braucht, ist mir auch nicht ganz klar, so wie es aussieht funktioniert es auch nicht.
Michael S. meint
Dann drehen wir die Frage mal um: warum brauchen wir Taxen, die zu überteuerten Preisen und mit sehr geringer Auslastung Menschen durch die Städte kutschieren?
Und dir ist schon klar, dass wir aktuell eine Wirtschaftskrise haben, die zu Nachfrageeinbrüchen führt und demnach auch zu Problemen für viele Unternehmen? Es müssen sicherlich auch einige Taxi-Unternehmen dicht machen, nur hört man davon nichts in den Medien, weil es niemanden interessiert.
Eugen meint
Nur Aufgrund dieser überteuerten Preise sind Taxen überhaupt leidlich wirtschaftlich, Taxen sind eben eine Ergänzung zum ÖPNV, der ein Minusgeschäft ist. Sinnvoll wäre vll. die Auslastung der bestehenden Taxen über Apps zu optimieren, anstatt versuchen halbgare Zwittermodelle neben der bestehen Infraststruktur zu etablieren.
Michael S. meint
Genau diese Optimierung der Auslastung hat CleverShuttle doch gemacht. Und wo kommt man da raus? Eben bei einem Service, der zwischen Bus und Taxi liegt.
Bitte einfach mal korrekt informieren, bevor Sie sich hier weiterhin in jedem zweiten Statement selbst widersprechen…
Und ansonsten bleibt nur zu sagen, dass Sie diesen Dienst (oder vergleichbare wie Moia oder Berlkönig) einfach mal testen sollten, dann verstehen Sie wahrscheinlich auch besser, warum es diese Anbieter braucht.
Effendie meint
Solche Mietautos-Geschäft funktionieren nicht. Da wird nur Geld verbrannt. Da ist der Mensch in seinem Handeln zu egoistisch.
Eugen meint
Was hat das mit Egoismus zu tun? Car-Sharing konkurriert eben mit dem privaten PKW und dem Taxi. Wenn ich dauernd Car-Sharing benutze kommt das am Ende wahrscheinlich teurer als ein eigenes Auto und für seltene Fälle dürfte das Taxi flexibler sein. ÖPNV sollte in Großstädten auch hinreichend vorhanden sein. Wozu also Carsharing neben Taxis, Uber, dem ÖPNV und dem klassischen Mietwagengeschäft?
Auch autonome Fahrzeugflotten werden an der Wirtschaftlichkeit scheitern, wer soll die gewinnbringend betreiben? Das Auto wird nicht aus dem Privatbesitz verschwinden.
Swissli meint
Carsharing: eine Kurzmiete eines Autos, man fährt die Strecke selber.
Ride Pooling: Sammeltaxi mit fixem Fahrer.
Letzteres hat Clever Shuttle gemacht.
Beides hat schon mit Sharing zu tun (man teilt Fahrzeug, bzw. Fahrt), sind aber doch zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle. Ride Pooling macht auch VW mit Moia. Mal schauen wie sich das entwickelt.
Nochmal was anderes ist, das Privatauto zu teilen. In der Schweiz hat das Sharoo angeboten. Wurde aber Ende Mai eingestellt. Das Privatauto mit fremden Personen zu teilen, da ist dann fertig lustig.
Tim Schnabel meint
Wohl doch nicht so clever ???? Entschuldigung. So eine Steilvorlage muss man verwandeln.